(30-07-2020, 15:26)Felix schrieb: Wenn aber Davut die Schwarzen in Afrika als ganze Volksgruppe mit dem Wort "primitiv" in Verbindung setzt, ist das vielleicht schon nicht mehr zulässig.
Nun, er hat ja explizit die Leute, die in das Spital kamen, gemeint, nicht ganze Voelker oder ganz Afrika. Aber:
(30-07-2020, 14:54)Davut schrieb: @ Felix: ich habe die Primitiven-Bezeichnung ernst gemeint...
1.) Albert Schweitzer sie selbst in seinen Autobiografien in Lambarene immer wieder verwendet
2.) Weil sie im Jahre 1913, dem Gründungsjahr seiner Schwarzen-Klinik am Ogowofluß, noch einen anderen Klang als heute hatte und
3.) seine Patienten sich wirklich auch so benommen haben: im Flußwasser ihre frischen Operationsnarben ausgewaschen, Pulver gegessen statt eingerieben zu haben oder sonst ständig irgend welchen kindlichen Unsinn im Hospital angestellt haben. Sie kamen direkt aus Palmenbuden im buschigen Sumpfland, das konnten sie nicht leugnen.
Hier wird's halt problematisch. Heutzutage ist der Ausdruck "primitiv" fuer indigene Voelker definitiv verpoent und aus der Ethnologie verbannt. Das ist dann tatsaechlich heute kein adaequater Sprachgebrauch.
(30-07-2020, 14:54)Davut schrieb: Ungebildet, wie Du vorschlägst, waren sie nicht.
Natuerlich waren sie das aus europaeischer Sicht. Sprachbegabt zu sein und ein gutes bildliches Gedaechtnis zu haben reicht nicht, um nach unseren Massstaeben als gebildet zu gelten. Das Aufeinandertreffen der verschiedenen Kulturen macht diesen Vergleich mit unseren Bildungsstandard obligat. Das ist aehnlich argumentiert, wie wenn Sinai die Zeugen Jehovas als besonders gebildet hervorhebt, weil sie den Bibeltext so gut kennen. Das faellt unter unseren gesellschaftlichen Massstaeben genau so wenig unter "gebildet", weshalb die ZJ in den Statistiken auch immer ganz untern zu finden sind.
Letztlich wird Ekkard das hier entscheiden. Forenbetreiber sind mittlerweile halt doch verantwortlich fuer Inhalte, besonders wenn sie darauf hingewiesen werden, und das hat ja Felix hier getan.