Ich finde, das Eigentliche wurde noch überhaupt nicht angesprochen!
Aber gut, erstmal zum Äußerlichen/Gesellschaftlichen/Materialistischen:
Papst Benedikt hat bereits in seiner Amtszeit davon gesprochen, wie wichtig eine Entweltlichung für die Kirche ist, um das Evangelium authentisch verkünden zu können. Über Papst Franziskus brauchen wir nicht reden. Wenn man sich also die Besitztümer und Gelder auf der hohen Kante von deutschen Bistümern anschaut (insofern man das überhaupt so genau kann), dann müsste man aufhören, Kirchensteuer zu zahlen. Das geht eben nur, wenn man austritt. D.h. wenn man als guter Katholik in Deutschland nach dem Papst als höchstem Hirten gehen will, müsste man aus seiner Kirche austreten. Dies scheint das äußerliche Schisma (also die Spaltung) der Moderne innerhalb der Kirche zu sein. Sie zeigt sich gerade auch, wie bereits erwähnt, in Form von Missbrauchsvertuschung und Entschädigungsvermeidung.
Zum Innerlichen:
Der Glaube von Himmel und Fegefeuer und Paradiesen hatte seine Aufgabe in der Vergangenheit, er hat eine für damals annehmbare mentale Struktur geschaffen und die Menschen psychisch ausgeglichen gemacht. Nur mittlerweile geht es uns so gut, dass wir keinen Himmel mehr brauchen, ist doch ganz gut hier. Wenn die Kirchen also weiterhin an einem rein mentalen Glauben ("Glaubensbekenntnis") festhalten, und so auf der Erfahrungsebene nur Trost und Sicherheit anzubieten haben - kurz: wenn die uralte Religionskritik des "Opium für das Volk" nach wie vor Gültigkeit hat - werden sie bedeutungslos, und das völlig zu recht.
Wenn es schlecht läuft ist es immer gut, wenn man sich auf das Kerngeschäft konzentriert, und der eigentliche Daseinsgrund einer religiösen Institution ist, ihren Gläubigen eine religiöse Erfahrung zu ermöglichen. Und genau das ist das Problem der christlichen Kirchen (man könnte sagen: das innerliche Schisma), dass sie sich von den auf religiöse Erfahrung abzielenden kontemplativen Strömungen nicht haben beeinflussen lassen. Kontemplation, und traditionelles Liturgie- und Sakramentsgebahren laufen hier und heute im dt. Sprachraum parallel nebeneinander, ohne Treffpunkt. Und so gilt leider immernoch, was der Theologe Karl Rahner bereits in den 60er Jahren gesagt hat: "Der Fromme von morgen wird ein Mystiker sein, einer der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein!"
Im Grunde ist das Problem gar nicht so schwierig zu erkennen und zu lösen. Denn wenn die religiöse Maxime, dass es einen Gott gibt und dass der Mensch auf Ihn hin geschaffen ist, wirklich wahr ist, dann liegt etwas zugrunde, das immer da ist und wartet! Das will heißen, dass wenn man in diesem Bereich etwas anbietet, einem vieles in die Hände spielt...
Der Mensch will immer mehr, von dem was er eben kennt, mehr Glück, mehr Wissen, mehr Besitz, mehr Geld, mehr Macht... Die Antwort der Religion darauf ist, dass der eigentliche Grund für dieses "immer mehr" darin besteht, dass der Mensch auf diese existenzielle Wahrheit zustrebt (nur eben unbewusst).
Angenommen die christlichen Kirchen würden also einen konkreten erfahrbaren authentischen inneren Weg aufzeigen, dann müssten sie ja nur die Tür aufsperren, und die Gläubigen würden kommen, um auch davon noch Mehr zu erfahren. Abgesehen von einem mentalen Glauben, mit dessen Dogmen sich der moderne Mensch eh kaum noch identifizieren kann, gibt es dann eine existenzielle Erfahrung und eine damit einhergehende handfeste Veränderung in einem selbst.
Noch kurz zu den ewig Gestrigen, die in der Kirche heimisch sind: Es gibt es immer Stimmen, die die "bewährte" und gewohnte Tradition bewahren wollen. Man darf aber nicht vergessen, dass die Tradition letztlich aus der Erfahrung entstanden ist. Und sie wurde sozusagen in Formen gegossen, um daraus erneute Erfahrung werden lassen zu können. Deswegen gibt es ja zB die Sakramente, damit die Gläubigen wieder und wieder eine essenzielle Erfahrung machen. Wenn das also noch funktioniert und zB die heilige Kommunion eine wirkliche Erfahrung schafft, im Sinne eines lebendigen Glaubens, dann braucht man sich keine Gedanken über den Erhalt irgendeiner Tradition zu machen, das ist dann ein Selbstläufer. Wenn aber die Tradition keine Erfahrung ermöglicht, dann muss man den leeren Formen auch nicht nachtrauern, dann weg damit und was besseres her! Dann lass die älteren Damen Freitag abends noch ihren Rosenkranz beten, aber biete was praktisches, tiefergehendes v.a. für die jungen Leute an.
Für jemanden, der mit Religion nicht viel am Hut hat, ist die sich anbahnende Bedeutungslosigkeit der Kirchen keine große Sache. Aber wenn man Religion an sich wertschätzt, dann ist diese Chance, die unsere Kirchen hier verspielen, eine erfahrbare innere Kultur in die Gesellschaft zu tragen, einfach nur dramatisch. Sie haben in vielen Teilen Deutschlands die Tradition auf ihrer Seite, können auf so vielen Ebenen Jung und Alt erreichen, über Kommunions- und Firmunterricht, Religionsunterricht in den Schulen, Erwachsenenbildung, haben einen Studiengang an der Uni, imposante Immobilien (Klöster, Kirchen, Pfarrheime) und damit Ausrichtungsräume wie Sand am Meer, Geld wie Heu, Medien (Zeitungen, Zeitschriften, Pfarrbriefe), usw. usf., und am Ende steht der Niedergang. Das ist einfach richtig richtig blöd! Und für mich, das Allerschlimmste, - es kommt überhaupt nicht mal zur Sprache! Die Kardinäle und Bischöfe mauern sich ein, Leute von den Kirchenbewegungen fordern dass Frauen dies und Wiederverheiratete das und dass auch mein Rauhaardackel den Segen vom Priester empfangen darf, alle interessiert nur ihre Religiosität, aber von dem was Religion eigentlich ausmacht - nicht die Rede!
Aber gut, erstmal zum Äußerlichen/Gesellschaftlichen/Materialistischen:
Papst Benedikt hat bereits in seiner Amtszeit davon gesprochen, wie wichtig eine Entweltlichung für die Kirche ist, um das Evangelium authentisch verkünden zu können. Über Papst Franziskus brauchen wir nicht reden. Wenn man sich also die Besitztümer und Gelder auf der hohen Kante von deutschen Bistümern anschaut (insofern man das überhaupt so genau kann), dann müsste man aufhören, Kirchensteuer zu zahlen. Das geht eben nur, wenn man austritt. D.h. wenn man als guter Katholik in Deutschland nach dem Papst als höchstem Hirten gehen will, müsste man aus seiner Kirche austreten. Dies scheint das äußerliche Schisma (also die Spaltung) der Moderne innerhalb der Kirche zu sein. Sie zeigt sich gerade auch, wie bereits erwähnt, in Form von Missbrauchsvertuschung und Entschädigungsvermeidung.
Zum Innerlichen:
Der Glaube von Himmel und Fegefeuer und Paradiesen hatte seine Aufgabe in der Vergangenheit, er hat eine für damals annehmbare mentale Struktur geschaffen und die Menschen psychisch ausgeglichen gemacht. Nur mittlerweile geht es uns so gut, dass wir keinen Himmel mehr brauchen, ist doch ganz gut hier. Wenn die Kirchen also weiterhin an einem rein mentalen Glauben ("Glaubensbekenntnis") festhalten, und so auf der Erfahrungsebene nur Trost und Sicherheit anzubieten haben - kurz: wenn die uralte Religionskritik des "Opium für das Volk" nach wie vor Gültigkeit hat - werden sie bedeutungslos, und das völlig zu recht.
Wenn es schlecht läuft ist es immer gut, wenn man sich auf das Kerngeschäft konzentriert, und der eigentliche Daseinsgrund einer religiösen Institution ist, ihren Gläubigen eine religiöse Erfahrung zu ermöglichen. Und genau das ist das Problem der christlichen Kirchen (man könnte sagen: das innerliche Schisma), dass sie sich von den auf religiöse Erfahrung abzielenden kontemplativen Strömungen nicht haben beeinflussen lassen. Kontemplation, und traditionelles Liturgie- und Sakramentsgebahren laufen hier und heute im dt. Sprachraum parallel nebeneinander, ohne Treffpunkt. Und so gilt leider immernoch, was der Theologe Karl Rahner bereits in den 60er Jahren gesagt hat: "Der Fromme von morgen wird ein Mystiker sein, einer der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein!"
Im Grunde ist das Problem gar nicht so schwierig zu erkennen und zu lösen. Denn wenn die religiöse Maxime, dass es einen Gott gibt und dass der Mensch auf Ihn hin geschaffen ist, wirklich wahr ist, dann liegt etwas zugrunde, das immer da ist und wartet! Das will heißen, dass wenn man in diesem Bereich etwas anbietet, einem vieles in die Hände spielt...
Der Mensch will immer mehr, von dem was er eben kennt, mehr Glück, mehr Wissen, mehr Besitz, mehr Geld, mehr Macht... Die Antwort der Religion darauf ist, dass der eigentliche Grund für dieses "immer mehr" darin besteht, dass der Mensch auf diese existenzielle Wahrheit zustrebt (nur eben unbewusst).
Angenommen die christlichen Kirchen würden also einen konkreten erfahrbaren authentischen inneren Weg aufzeigen, dann müssten sie ja nur die Tür aufsperren, und die Gläubigen würden kommen, um auch davon noch Mehr zu erfahren. Abgesehen von einem mentalen Glauben, mit dessen Dogmen sich der moderne Mensch eh kaum noch identifizieren kann, gibt es dann eine existenzielle Erfahrung und eine damit einhergehende handfeste Veränderung in einem selbst.
Noch kurz zu den ewig Gestrigen, die in der Kirche heimisch sind: Es gibt es immer Stimmen, die die "bewährte" und gewohnte Tradition bewahren wollen. Man darf aber nicht vergessen, dass die Tradition letztlich aus der Erfahrung entstanden ist. Und sie wurde sozusagen in Formen gegossen, um daraus erneute Erfahrung werden lassen zu können. Deswegen gibt es ja zB die Sakramente, damit die Gläubigen wieder und wieder eine essenzielle Erfahrung machen. Wenn das also noch funktioniert und zB die heilige Kommunion eine wirkliche Erfahrung schafft, im Sinne eines lebendigen Glaubens, dann braucht man sich keine Gedanken über den Erhalt irgendeiner Tradition zu machen, das ist dann ein Selbstläufer. Wenn aber die Tradition keine Erfahrung ermöglicht, dann muss man den leeren Formen auch nicht nachtrauern, dann weg damit und was besseres her! Dann lass die älteren Damen Freitag abends noch ihren Rosenkranz beten, aber biete was praktisches, tiefergehendes v.a. für die jungen Leute an.
Für jemanden, der mit Religion nicht viel am Hut hat, ist die sich anbahnende Bedeutungslosigkeit der Kirchen keine große Sache. Aber wenn man Religion an sich wertschätzt, dann ist diese Chance, die unsere Kirchen hier verspielen, eine erfahrbare innere Kultur in die Gesellschaft zu tragen, einfach nur dramatisch. Sie haben in vielen Teilen Deutschlands die Tradition auf ihrer Seite, können auf so vielen Ebenen Jung und Alt erreichen, über Kommunions- und Firmunterricht, Religionsunterricht in den Schulen, Erwachsenenbildung, haben einen Studiengang an der Uni, imposante Immobilien (Klöster, Kirchen, Pfarrheime) und damit Ausrichtungsräume wie Sand am Meer, Geld wie Heu, Medien (Zeitungen, Zeitschriften, Pfarrbriefe), usw. usf., und am Ende steht der Niedergang. Das ist einfach richtig richtig blöd! Und für mich, das Allerschlimmste, - es kommt überhaupt nicht mal zur Sprache! Die Kardinäle und Bischöfe mauern sich ein, Leute von den Kirchenbewegungen fordern dass Frauen dies und Wiederverheiratete das und dass auch mein Rauhaardackel den Segen vom Priester empfangen darf, alle interessiert nur ihre Religiosität, aber von dem was Religion eigentlich ausmacht - nicht die Rede!