25-10-2020, 14:38
(25-10-2020, 13:36)Ulan schrieb: Praktischer Wert von Religionsdiskussionen besteht im Prinzip nur wegen des gesellschaftlichen Einflusses, den Religion hat. Fuer Glaeubige (und auch die ueberwiegende Mehrzahl der Historiker) war Jesus eine reale Figur. Fuer die meisten Christen gelten die Evangelien als "Augenzeugenberichte" - direkt oder zumindest mittelbar. In dem Zusammenhang werden die Texte wichtig, da sie reale Lebensentscheidungen beeinflussen und Gesellschaften insgesamt formen - auch atheistisch/agnostische.Ich sprach allerdings nicht von den Texten, sondern von der Textexegese.
(25-10-2020, 13:36)Ulan schrieb: Falls Deine Frage in eine andere Richtung geht, vielleicht magst Du sie umformulieren? Davut geht's ja anscheinend um "richtige" Religiositaet. Und falls Du hier fragen willst, warum Davut die etablierte Figur Jesus einerseits umstuerzt, sie dann aber mit einer ebenso fiktiven Figur Jesus ersetzt, die nun etwas vertritt, was sie "wirklich meinte", dann geht das fuer mich nicht aus Deinem Einwand hervor.Was kann man denn unter "richtiger" Religiösität verstehen, wenn es doch ohnehin nur um die unterschiedlichen Figuren eines bestimmten erfundenen Charakters geht? Die Religiösität ist dann vielleicht eine andere... aber was sind die Kriterien nach denen sie als "richtig" oder "falsch" bewertet werden kann? Was ist der Maßstab und vor allem: Wer legt diesen Maßstab fest?

