27-10-2020, 14:59
(24-10-2020, 11:50)Sinai schrieb: Nicht uninteressant, was Du schreibst, aber gedanklich eine Sackgasse
(24-10-2020, 10:05)eddyman schrieb: . . . in diesem Festkörperleben . . .
"Glauben" kann man jetzt noch, aber nach dem Tod wohl nicht mehr, da zählen die existenziellen Tendenzen, die man in sich trägt . . .
Jetzt stell Dir vor, eine Frau wurde unschuldig als HEXE verbrannt
Da bleibt absolut nichts zurück von dem von Dir angedeuteten "Festkörperleben".
Oder eine Leichenverbrennung der alten Römer (Kaiser Mark Aurel ließ sich feierlich, öffentlich auf einem Katafalk verbrennen).
Oder eine Leichenverbrennung in einem heutigen, modernen Krematorium (800° C)
Oder die unschuldigen Kinder, die von den Amerikanern in Hiroschima und Nagasaki ermordet wurden (30.000° C)
Das wäre doch blöd, wenn das Weiterleben nach dem Tode vom Vorhandensein von irgendwelchen sterblichen Überresten anhängig wäre. Da könnte ja ein Diktator die Todesstrafe bei Regimegegnern schärfen, dass er den Hingerichteten verbrennen läßt - und damit die irdische Strafe aufs Jenseits - für die Ewigkeit - ausdehnen.
Nee, das ist so nicht
Das ist fernöstlich angehauchter Sektenglaube.
Die Idee der "feinstofflichen Welt" hält keiner logischen Überprüfung stand.
Die Seele des Menschen ist rein geistig - und nicht in irgend einer Weise "stofflich".
Oder glaubst Du, dass die in der Geheimen Offenbarung 7:4 erwähnten Zigtausenden, die in den Himmel auffahren, dort mit den Schwalben um die Wette fliegen ??
Apropo "Seele" die weiterlebt:
Die in den Ursprachen für Seele gebrauchten Wörter (hebräisch: néphesch [נֶפֶשׁ]; griechisch: psychḗ [ψυχή]) bezeichnen in der Bibel eine Person, ein Tier oder das Leben, dessen sich Mensch oder Tier erfreuen.
Die Umdeutung dieser ursprünglichen Gebrauchsform leitet sich von philosophischem Gedankengut sowie aus heidnischen Religionen ab. Aus diesem Grund sind viele aufrichtige Bibelgelehrte zu dem Schluss gekommen, dass die Bibel nirgends eine unsterbliche Seele lehrt.
- 1976 schrieb Professor Claus Westermann in dem Werk Biblischer Kommentar: Altes Testament (Bd. I/1, 1976, S. 283) nach einer eingehenden Untersuchung des Gebrauchs von néphesch: „…Ein Verständnis, nach dem der Mensch aus Leib und Seele bestünde, ist damit ausgeschlossen.“ (Siehe auch Journal of Biblical Literature, Bd. XVI, 1897, S. 30.)
- „Der berühmte Vers in 1. Mose [2:7] besagt nicht, wie oft angenommen wird, daß der Mensch aus Körper und Seele bestehe; er besagt, daß Yahweh den Menschen bildete, Staub vom Erdboden, und dann daranging, die reglose Gestalt mit lebendem Odem, der in seine Nase geblasen wurde, zu beleben, so daß der Mensch ein lebendes Wesen wurde, was die einzige Bedeutung von nephesch [Seele] hier ist“ (Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, Jahrgang 41).
- „Man darf nicht denken, der Mensch habe eine Seele; er ist eine Seele“ (The New Bible Commentary).
- „Die Seele ist gemäß dem A[lten] T[estament] nicht ein Teil des Menschen, sondern der ganze Mensch — der Mensch als lebendiges Wesen. Im N[euen] T[estament] hat der Begriff eine ähnliche Bedeutung, und zwar bedeutet er hier das menschliche Leben: das Leben eines einzelnen, vernunftbegabten Wesens“ (New Catholic Encyclopedia).
- „Im Neuen Testament bedeutet ,seine Seele retten‘ (Markus 8:35) nicht, einen ‚geistigen‘ Teil des Menschen zu retten, im Gegensatz zu seinem ,Körper‘ (im platonischen Sinn), sondern die ganze Person, wobei Nachdruck auf die Tatsache gelegt wird, daß die Person am Leben ist, ein Verlangen hat, Liebe zeigt und willens ist, etwas zu tun, usw., und auch darauf, daß sie etwas Greifbares, Körperliches ist“ (The New American Bible, „Glossary of Biblical Theology Terms“).
- „Die Bibel sagt nicht, wir hätten eine Seele. ,Nefesch‘ ist die Person selbst, ihr Nahrungsbedürfnis, das Blut in ihren Adern, ihr Wesen“ (Dr. H. M. Orlinsky vom Hebrew Union College, zitiert in der New York Times vom 12. Oktober 1962).
- Jewish Encyclopedia von 1910: „Der Glaube, die Seele existiere nach Abtrennung vom Körper weiter, ist nicht Gegenstand des einfachen Glaubens, sondern philosophischer und theologischer Spekulation und wird dementsprechend nirgends in der Heiligen Schrift ausdrücklich gelehrt.“
- David G. Buttrick, außerordentlicher Professor für Gottesdienst und Seelsorge am Theologieseminar in Pittsburgh, schrieb in der Zeitschrift Presbyterian Life (Mai 1970): „Ich finde nichts in der Schrift, um den Gedanken zu stützen, daß Seelen ,ein unsterbliches Dasein‘ haben.“ Zur Bedeutung des Wortes „Seele“ bemerkt dieser Gelehrte: „Wenn die Bibel das Wort Seele gebraucht, bedeutet es gewöhnlich ,Leben‘ oder ,am Leben sein‘ und nicht etwas von uns Getrenntes. Man denke die Sache also zu Ende: Wenn die Bibel uns sagt, wir seien sterblich, sagt sie, daß wir sterben, daß wir wirklich sterben.“ Er setzt seine Argumentation fort und sagt: „Wenn wir unsterbliche Seelen hätten, brauchten wir Gott nicht — unsere Unsterblichkeit würde schon genügen. Die Bibel widerspricht jedoch dieser eitlen Hoffnung: Wir sind sterblich, und daher müssen wir uns allein an Gottes Liebe klammern. [Echte] Christen glauben nicht an ein Fortleben, sondern an die Auferstehung.“
[] der geklammerte Einschub stammt nicht von Herrn Buttrick
- Die Bibel lehrt, dass die Seele nicht unsterblich ist. In Hesekiel 18:4 steht: „Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben.“ Aus diesem und vielen weiteren Bibeltexten kann nur eine richtige Schlussfolgerung gezogen werden: Der Mensch ist eine Seele. Und wenn der Mensch stirbt, stirbt folglich auch die Seele, da Mensch und Seele eins sind. Man müßte sich ansonsten die Frage stellen: Wie kann der Mensch sündigen ohne das es die Seele berührt?
Fazit
Die heidnische Lehre von der Seele als nicht stoffliches Wesen und getrennt vom Körper weiterlebend, ist bis in die Ursprünge der Religion, dem alten Babel (oder Babylon) zurück verfolgbar. Die Übernahme in den christlichen Glauben erfolgte durch Philosophen wie z.B. Philon von Alexandria und dem Drang danach, die heilige Schrift neu zu interpretieren bzw. den Glauben der Bevölkerung „schmackhaft“ zu machen. Diese Lehre ist daher eindeutig unbiblisch und reines Wunschdenken.

