(12-11-2020, 18:03)Gundi schrieb: Dieses Argument hinkt imho aber daran, dass ja kaum ein "Eingreifen" stattfindet. Zumindest in Deutschland wird ja dennoch alles den Islamverbänden überlassen. Jetzt soll es einen Zusammenschluss für die deutschsprachige Imamausbildung in D geben. Ditib macht aber nicht mit. Dann kann man es auch direkt lassen.
Die Beispiele werden auch eher aus Oesterreich herangezogen. Hier wird ja langsam die Zurueckhaltung abgelegt, wie die umfangreiche Razzia auch bei Fuehrungsleuten der Islamverbaende, Universitaetsprofessoren etc. von vor ein paar Tagen zeigt. Ausgenommen ist aber auch hier Atib, das oesterreichische Gegenstueck von Ditib, was ja in einem von Bion vor ein paar Tagen verlinkten Artikel angeprangert wurde.
(12-11-2020, 18:03)Gundi schrieb: Dass die Laizität Frankreichs Schuld sei an der Häufung der Terrorakte kann der Artikel imho überhaupt nicht gut begründen.
Richtig. Ich habe lediglich versucht, die Darstellung des Artikels im Originalbeitrag geradezuruecken; seine Implikationen teile ich nicht unbedingt.
(12-11-2020, 18:03)Gundi schrieb:(12-11-2020, 14:41)Ulan schrieb: Ansonsten geht's auch darum, dass nicht unnoetig provoziert werden sollte.
Solche Argumente finde ich immer ein wenig schockierend.
Nein, darum sollte es in der Diskussion nicht gehen. Keine Provokation der Welt rechtfertigt es, Menschen zu enthaupten. Und warum sollte das zeigen und diskutieren der Mohammed-Karrikaturen (mit Verweis auf muslimische Schüler, dass diese den Raum verlassen können, wenn sie sich dadurch beleidigt fühlen) überhaupt eine Provokation sein?
Es ist schlicht unsinnig, dass man sich aufgrund einer Zeichnung so dermaßen beleidigt fühlt, dass man unschuldige Menschen grausam umbringt.
Und Argumente ala "... ja, aber die Terroristen wurden ja auch provoziert..." zeigt imho lediglich, dass einige Leute mit zweierlei Maß messen.
Man stelle sich mal als Verteidigung von Neonazis vor, sie würden mit dem Bau eines Asylbewerberheims ihren Brandanschlag rechtfertigen. Oder sollen wir jetzt keine Asylbewerberheime mehr bauen, weil es den sozialen Frieden stören könnte?
Für mich ist so etwas einknicken vor den Radikalen.
Nun, es ist sicherlich auf keine wie auch immer geartete Art und Weise entschuldbar, dass irgendjemand aus beleidigtem Ehrgefuehl heraus andere Leute umbringt; so funktioniert unsere Gesellschaft nicht mehr (allerdings auch nicht seit so langer Zeit). Angesprochen waren unnoetige Provokationen, wie die genannten Projektionen. Ich finde, auch so etwas sollte zu ertragen sein. Das fuer die Autorin "positive Beispiel" Oesterreichs, wo der Europaeische Gerichtshof fuer Menschenrechte das Verbot einer Filmauffuehrung in Oesterreich billigte, weil diese religioese (hier christliche) Gefuehle beleidigte, finde ich persoenlich gar nicht gut.
Ansonsten gilt, was ich schon gesagt habe: nicht alle Positionen der Autorin wuerde ich unterschreiben wollen, aber man sollte ihre Meinung wenigstens korrekt darstellen.