27-11-2020, 10:02
(26-11-2020, 01:35)Ekkard schrieb: Nun, du verwechselst Glaubensthesen mit wissenschaftlichen Thesen. Es gibt keine vernünftigen Argumente, die beispielsweise für eine "flache Erde" sprechen, oder allgemeiner gesprochen: Es gibt keine vernünftigen Glaubensthesen (zur Welt), die Messwerten (oder exakten Beobachtungen) je widersprochen hätten.Ich brauche da nichts zu verwechseln, denn auch wissenschaftliche Thesen werden - wie Glaubensthesen - von Menschen aufgestellt. Von dieser Art der Subjektivität kann sich keine These lossprechen. Natürlich gibt es keine vernünftigen Argumente für die "flache Erde", dennoch gibt es Menschen, die eben doch davon überzeugt sind. Wie es andererseits auch Menschen gibt, die sich alle möglichen Verschwörungstheorien "wissenschaftlich" erklären können.
Deiner allgemeinen Formulierung stimme ich übrigens zu, wobei ich mir im Sinn behalte, dass Messwerte nicht unabhängig sind und fehlerhaft sein können (es in der Vergangenheit waren und auch in Zukunft sein werden) und sog. "exakte Beobachtungen" allein durch den Fortschritt in der Technik "immer exakter werden", und zu ganz anderen Rückschlüssen führen können, die den Schlussfolgerungen vormaliger "exakter Beobachtungen" widersprechen. Allein der Forschungsbereich der Astronomie aber auch der Mikrobiologie liefern dazu regelmäßig neue Beispiele.
Für mich persönlich bedeutet das, dass der Mensch, so gut und zielstrebig er auch forschen mag, stets mit "Glaubenthesen" arbeitet, die mal mehr - mal weniger "wissenschaftlich fundiert" erscheinen.
(26-11-2020, 01:35)Ekkard schrieb: Sondern ich wende mich gegen Glaubensüberzeugungen, die offensichtlich an der sachlichen (physischen) Welt vorbei gehen oder diese ignorieren.Das sehe ich ähnlich, wobei ich einen Unterschied zwischen dir und mir hinsichtlich dessen, was wir offensichtlich als "sachliche Welt" auffassen, zu erkennen meine. Das wäre für mich aber kein Problem.
(26-11-2020, 01:35)Ekkard schrieb: Nein. Das ist eine zutiefst widersprüchliche Aussage. Denn ein Beweisverfahren entscheidet nie über seinen Ausgang; es sei denn, es ist falsch (beispielsweise mehrdeutig).Und wer (oder was) entscheidet darüber, ob ein Beweisverfahren mehrdeutig ist oder nicht? Neben dem Beweisverfahren an sich spielt auch die korrekte Anwendung und die Anwender selbst eine Rolle. Aus den Ergebnissen und Ableitungen können sich durchaus vielfältige Widersprüche ergeben. Aber aus Widersprüchen lernt man ja.
