Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Bruyère-Holz - ein Wunder der Evolution ?
#14
(21-12-2020, 15:00)Geobacter schrieb: . . . mein Wissen über Raucher-Pfeifen . . .
. . . ist profund

Ich habe noch was Interessantes über den sogenannten "Bauerntabak" = Nicotiana rustica = Machorka in Erfahrung gemacht, aber das wäre hier OT und daher eröffne ich in der Plauderecke einen Threads dieses Namens. Vielleicht auf Wiedersehen dort!


(21-12-2020, 15:00)Geobacter schrieb: Mir ging es eigentlich darum dir zu zeigen dass die Evolution keine Wunder vollbringt

Jetzt sind wir wieder beim Kernthema angelangt. Sagen wir so: der 20 Kilometer breite oder schmale Streifen mit üppigem Meeresklima der vor
5000 Jahren wie ein Ring das gesamte Mittelmeerbecken umspannte, ist heute nicht mehr.
Damals war es ein höchst fruchtbarer Streifen. Noch zur Zeit der Punischen Kriege war der Küstenstreifen von Karthago die Kornkammer Roms (!) und der Libanon war damals stark bewaldet (die berühmten Zedern des Libanon aus den älteren Teilen der Bibel) und noch zur Zeit der Völkerwanderung siedelten die Vandalen gerne im Bauernland Iberien und im Bauernland Nordafrika !
Heute sind das keine für Land- und Forstwirtschaft attraktiven Gebiete mehr . . .
Und der Balkan ist verkarstet. Ob die Römer oder die Osmanen Schuld an diesem verheerenden Raubbau waren, wurde noch nicht rechtsgültig entschieden Icon_cheesygrin

Die Küstenstreifen des Mittelmeerbeckens sind heute nur für internationale Hotelketten attraktiv

Aber damals vor 5000 Jahren war dort üppige Vegetation, die damaligen Bewohner Lybiens sprachen noch kein Arabisch, die Frauen in Karthago hatten viel mehr Rechte als heute in dieser Zone, es lebten Wildschweine in den Wäldern

Doch als das Klima trocken wurde, gingen die Wälder zurück, es entstanden riesige Buschwälder, die sogenannte Macchie und in dieser Trockenzone gab es keine Rinder mehr, nur Ziegen und Schafe mit ihren Hirten - und es gab immer wieder verheerende Buschbrände

So dürfte gerade die besonders feuerresistente Art Erica arborea überstanden und sich ausgebreitet haben. Der Deutsche sagt Baumheide dazu, der Franzose Bruyère, der Italiener bekanntlich Erica
Es gibt ein altes Soldatenlied "Auf der Heide blüht ein kleines Blümelein und das heißt Erika" das die Infanterie der Deutschen Reichswehr der Weimarer Republik im Jahre 1930 entdeckte.

Die Märkische Heide liegt in Mitteldeutschland und dort ist kein Etesienklima - auch heute nicht.

Im Etesienklima fühlt sich das Gewächs seit langer Zeit sehr wohl! Offenbar kann es sich flächenmäßig ausbreiten, weil alle anderen Gewächse von den immer wiederkehrenden sommerlichen Buschfeuern dezimiert werden.

Der Bauer kennt seit Jahrhunderten die Methode, ihm genehme Bohnen für die Aussaat auszusondern
Man kann auch boshaft "Genmanipulation" oder Evolution dazu sagen, ist aber ein alter Hut

Genauso war es wahrscheinlich mit diesem feuerresistenten Gewächs der Macchie

Daß es natürlich mit einem Schweißgerät verbrannt werden kann, ist selbstredend - und ich wies in Beitrag #5 darauf hin.

Aber bei normalen Buschbränden (wo ja keine großen Bäume brennen sondern nur Dornbuschen wie in der Bibel - wo keine sehr große Hitze entsteht) und in einem Lagerfeuer der Hirten und Jäger und im Kopf einer Tabakspfeife verbrennt es nicht
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Bruyère-Holz - ein Wunder der Evolution ? - von Sinai - 21-12-2020, 21:14

Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Prozess in der Evolution Reklov 57 11271 22-03-2024, 01:14
Letzter Beitrag: Ulan

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste