(24-01-2021, 23:07)Sinai schrieb: Das waren keine andalusischen Sufisten, sondern maurische Sufisten, die im muslimisch beherrschten Teil der Iberischen Halbinsel,
in al-Andalus oder el-Andalus الأندلس wirkten.
Was soll das? Beide Sufisten, die ich genannt habe, waren gebuertige Andalusier. Andalusien war eines der geistigen Zentren des islamischen "Goldenen Zeitalters". Der Einwand ist umso unsinniger, als der Begriff "Andalusien" aus dem Arabischen stammt.
Und Indien selbst war auch ueber lange Zeit ein geistiges Zentrum des Islam. Das Sultanat von Delhi wurde zu Ibn 'Arabis Lebzeiten gegruendet und vom Kalifen von Baghdad legitimiert. Zuvor schon wurden Teile Nordindiens von einem iranischen, islamischen Reich beherrscht.
Die Einfluesse auf den andalusischen Zweig des Sufismus stammte aber wohl eher aus anderen Quellen als den indischen. Man muss dabei beruecksichtigen, dass westliche Philosophie zu der Zeit schon seit Jahrhunderten in der arabischen Welt rezipiert worden war (siehe Islamische Philosophie). Gerade griechische Philosophie hatte grossen Einfluss auf die fruehe arabische Welt (zum Begriff des Einen im Neuplatonismus am Beispiel Plotins, siehe hier).