(02-02-2021, 11:35)Urmilsch schrieb: Die historisch-kritische Sichtweise Ulan, scheitert ja schon an der Tatsache, dass die Schrift selbst erklärt, dass sie vom Heiligen Geist inspiriert wurde und keinen Menschen als Urheber hat.
Hier scheitert sie halt gerade eben nicht. Wenn man die Bibel liest, bleiben halt nur zwei alternative Schluesse:
1. Moeglichkeit: Das hat wirklich der Hl. Geist verzapft, was bedeuten wuerde, er waere nicht ganz richtig im Kopf und deshalb nicht vertrauenswuerdig. Das ist der Punkt, der mich immer am meisten verwundert: Warum glauben Leute, die an die woertliche Richtigkeit der Bibel glauben, dass ihr Gott unfaehig ist, seine Botschaft irgendwie konsistent zu halten, seine Gedanken zu ordnen oder sich irgendwie halbwegs eindeutig auszudruecken? Biblische Literalisten treten fuer mich ihren eigenen Gott mit Fuessen, weil sie ihn irgendwie als Idioten darstellen.
2. Moeglichkeit: Die Aussage, die Du da machst, wurde von einem frommen Autoren geschrieben, um uns eine Gewissheit zu geben, die uns unsere Welt ansonsten nicht liefert. Diese Moeglichkeit entspricht unserer allgemeinen menschlichen Erfahrung mit unseren Mitmenschen und mit Religionsgemeinschaften und ihrer Geschichte ueberall auf der Welt. Es ist das, was mit allen Texten passiert. Ich halte diese Interpretation Gott gegenueber uebrigens fuer sehr viel respektvoller.
(02-02-2021, 11:35)Urmilsch schrieb: Die Grundlage der Diskussion Ulan endet bei dir deshalb, weil du meine Ausführungen nicht verstehst und dir nicht vorstellen kannst, dass sich die Masse eben irrt.
Auch hier irrst Du, was Du wuesstest, wenn Du meine Beitraege erinnern wuerdest. Ich habe immer gesagt, dass ich Deine Idee fuer sehr sympathisch halte. Weltfremd, ja, aber durchaus sympathisch. Sie scheitert nur schlicht an den Fakten. Als Ideal, dem man zustreben koennte, wuerde sie sogar funktionieren; abschreckend ist hier lediglich Deine fundamentalistische Einseitigkeit (die Behauptung, die Texte wuerden Deine Idee zwingend als einzig wahren Weg propagieren, ist schlicht sachlich falsch). Und Du brauchst mir nichts ueber Deinen Hintergrund zu erzaehlen. Es ist wie mit der Bibel: genau wie ein Text sprechen auch Menschen durch mehr als nur das, was sie einem ins (hier uebertragene) Gesicht sagen. Auch, was sie nicht sagen und wie sie mit Problemen umgehen, zeigt einem genug.
Aber gut. An Diskussionen bist Du eigentlich, trotz der vielen Worte, nicht wirklich interessiert; Du willst lediglich Konvertiten fuer Deinen Privatglauben gewinnen. Das scheint nicht so recht zu funktionieren. Vielleicht mal den Ansatz ueberdenken?
Uebrigens war das meine letzte Antwort hierzu in diesem Thread, da sich wohl selbst die wohlmeinensten Mitleser (so sie existieren) mittlerweile langweilen sollten. Und langweilig wird mir das an dem Punkt jetzt auch.

