(28-03-2021, 22:33)Mustafa schrieb: Ich sehe es eher so, dass Fleisch in Supermärkten viel zu billig zu haben ist, und nur bei billigem Fleisch sind dann die vegetarischen Alternativen teurer.
Man mag sich zwar ueber den Ton der zuvor geaeusserten Kritik aergern, aber hier treffen wir's doch gerade wieder mal: hier wird Ernaehrungsphilosophie auf dem Ruecken der weniger Betuchten gemacht; wie viele gruene Projekte uebrigens. Wer solche Ziele ueber den Preis erreichen will, nimmt in Kauf, dass nur die Armen darunter zu leiden haben; die Vermoegenderen bezahlen halt schlicht ein wenig mehr, ohne Einbussen im Lebensstandard.
Da muss ich an meine Zeit in den USA zurueckdenken. So etwas wie der deutsche TUeV fuer Autos (von einer einfachen Abgaspruefung abgesehen) wird unter anderem abgelehnt, weil das unsozial ist und nur die Armen von der Teilnahme am Individualverkehr ausschliesst. Aehnliches gilt fuer alle moeglichen Bauauflagen etc., die wir hier in Mitteleuropa haben. Und bei Ernaehrung ist die Forderung danach, Lebensmittel zu verteuern, auch eine, die nur die unteren Einkommensschichten trifft (die Stadt, in der ich in Arizona wohnte, hatte gar keine Steuern auf Lebensmittel). Das ist mit ein Grund, warum ich die Gruenen schon lange nicht mehr als irgendeine soziale Partei sehe.
Ja, Klimaprobleme und ethische Probleme in der Tierhaltung sind real. Nur, wer das ueber die Preisstellschraube regeln will, hat sich vorgenommen, die Spaltung der Gesellschaft in die, die das alles mitmachen koennen, und die, denen dazu die Mittel fehlen, zu vertiefen.
Edit: Nur um das klarzustellen: Ich weiss, dass Du hier nicht bewusst den armen Leuten einen Tritt in den Allerwertesten geben moechtest, aber das ist im Endeffekt das Resultat.

