05-04-2021, 22:48
(05-04-2021, 22:27)Ekkard schrieb: Die Beispiele zeigen, dass uns im christlich sozialisierten Europa die fernöstliche Karma-Vorstellung vollkommen fremd ist. Sie passt nicht in die Sollvorstellungen von Gerechtigkeit, Solidarität, Nächstenliebe und Vergebung.
Es ist wohl auch kein Zufall, dass das, was wir heute als "Wissenschaft" kennen, in Europa begonnen wurde. In Europa war die Vorstellung wohl schon sehr lange geprägt von Aufbrüchen und Neuanfängen. Aufbrüche bedingen Solidarität und Neuanfänge brauchen Vergebung. Mir scheint, die Vorstellung vom Ansammelne von Karma ist dagegen lähmend und verhindert geradezu die Nächstenliebe (Solidarität).
Hallo Ekkard,
... also zumindest die Gerechtigkeit ist in der Karma-Theorie allerbestens vertreten, denn jeder erhält das ihm zustehende "Wechselgeld". - Vergebung findet im Christentum auch nur statt, weil, laut Lehre, "der Beste" für alle Sünder bereits mit dem Leben bezahlt hat! Ansonsten - so das Dogma - wären wir der Ungnade Gottes preisgegeben.
Solidarität und Nächstenliebe spielen aber bei der Betrachtung von Schuld und Sühne überhaupt keine Rolle.
Wissenschaft hat übrigens nicht in Europa begonnen, denn die älteste Universität wurde im Jahre 972 n.Chr. von schiitischen Fatimiden in der ägyptischen Hauptstadt Kairo gegründet und al-Azhar, die "Blühende", genannt. Zu Ehren Fatimas, der Tochter des Propheten.
Gruß von Reklov