11-04-2021, 18:38
(08-04-2021, 20:17)Ulan schrieb: Warum giert dieser Gott nach Anerkennung und Verehrung? Die Antwort lautet dann stets so etwas wie, dass er es verdient haette. OK, selbst wenn er das aus irgendeinem Grund verdient haette, warum trotzdem dieses unbedingte Bestehen auf Verehrung? Es wirkt sinnlos eitel und selbstverliebt, also eine typisch menschliche Eigenschaft, die eines ethisch hochstehenden Wesens eigentlich unwuerdig ist. Aber genug davon.Hallo Ulan,
Insofern will ich hier zumindest mal kurz feststellen, dass es mir durchaus bewusst ist, dass auch die Vertreter der "Karma-Seite" hier ein solches Selbstbild haben. Wenn Karma tatsaechlich funktionieren wuerde, waere die Welt ja gerecht (im Prinzip ein aehnliches Wunschdenken, wie es sich im Bild des "gerechten Gottes" ausdrueckt). Dem ethischen Anspruch soll dadurch gerecht werden, dass jeder an sich selbst arbeitet, wodurch dann allgemeine Gerechtigkeit erreicht werden koennte - zumindest theoretisch. Wie gesagt, nachvollziehen kann ich den Gedankengang. Ich sehe nur nicht, dass dieses Prinzip in der Welt gegeben ist und diese Wunschvorstellung deshalb an der Realitaet scheitert.
"Gott" giert nicht nach Verehrung. Was hätte ein sog. Allmacht-Wesen auch schon davon?
Ein jüd. Sprichwort sagt: >> Es ist GOTT egal, ob Du an ihn glaubst oder ihn verehrend anbetetst. Am besten ist es also, so zu leben, dass es IHM gefallen könnte. <<
Es waren und sind seine selbsternannten Diener, welches den "Schäfchen" ihre Dogmen eintrichtern. Solches war/ist aber zielgerichtet, denn im Verbund mit den Regenten hat dies über Jahrhunderte recht gut funktioniert, wenngleich Ausbeuter und Ausgebeutete sich immer wieder dem Elend und Leid von Kriegen oder Aufständen stellen mussten.
Dass Prinzip der Gerechtigkeit kann deswegen nicht erreicht werden, weil die Zahl der Ungerechten überwiegt. Solches wäre aber zu ertragen, wenn manche Machthaber in ihren Ländern nicht so weit gehen würden, auf protestierende Bürger schießen zu lassen, - oder sie gegen andere Völker in Kriege zu treiben.
Gruß von Reklov

