(16-06-2021, 13:42)Reklov schrieb:(15-06-2021, 20:37)petronius schrieb: und den von dir zitierten satz könnte man ja auch so formulieren: "Um die Frage nach der entstehung des Schöpfers zu vermeiden, müsste man annehmen, dass dieser im vergleich zur Materie des Weltalls unendlich alt sei", also selber keiner eigenen schöpfung bedarf. nur: wenn man schon so was annimmt, kann man auch gleich annehmen, daß das universum keines schöpfers bedarf und wie diese behauptete figur "von selber" entstand, sich aus dem nichts manifestierte. rein von der logik her: absolut gleichwertig, nur ist dein "schöpfer" dann nach occam's razor überflüssig und somit zu verwerfen
... solches kannst Du (als Mensch!) lediglich annehmen/vermuten
was jetzt genau?
ich vermute da eigentlich gar nichts, sondern wende deine logik bezüglich universum schlicht auf deinen "schöpfer" an. also analogie, nicht vermutung (abgesehen davon, daß bei diesem thema eh alles "vermutung" ist bzw. kein gesichertes wissen existiert)
Zitat:Dagegen steht aber die Annahme, dass es eben nicht klar ist, ob denn Materie (kleinste Teilchen) nicht schon seit jeher zu den Attributen des "Schöpfers" gehören, oder, salopp gesagt, Teile seines "Baukastens" sind
das ändert doch genau gar nichts am grundproblem
und was soll eigentlich diese annahme rechtfertigen?
Zitat:Was aber schon seit jeher "da" war, braucht nicht erst zu "entstehen" !
trittst du grad deinen schöpfergott in die tonne?
denn der ist ja dann überflüssig
Zitat:Ockhams Rsiermesser - stammt aus der scholastischen Denktradition. Aber, was kann eine auf "sparsam" getrimmte menschliche Denkfähigkeit schon leisten, wenn es zu den Themen kommt, die nicht beobachtbar oder messbar sind?
das gleiche wie bei allen themen
und es geht ja nicht um "menschliche sparsamkeit" oder gar "nicht denken wollen", sondern schlicht um den erfahrungssatz, daß das am einfachsten erklärbare meist das zutreffende modell ist. niemand aber betrachtet occam's razor als naturgesetz, falls du das meinst
Zitat:Eine Theorie über "Gott" war/ist eben nie einfach aufzustellen, denn sie beinhaltet so viele Variable und Hypothesen, wie es Sterne gibt!
dann ist ein solcher gott eben ziemlich unwahrscheinlich. aber vermutlich willst du ja nur sagen, daß dein "gott" derart komplex ist, daß man ihn gar nicht beschreiben, gar definieren kann - nun, wenn ich aber noch nicht mal weiß, um was genau es eigentlich geht, ist jedes nachdenken darüber sowieso müßig
du fährst doch hier nur die primitive immunisierungsschiene gegen jegliche "widerlegung" deines "gotts" - dein gottesbild mag noch so inkonsistent und in sich widersprüchlich sein, kritik daran weist du zurück mit dem "argument", daß "er" eben letztlich unbegreiflich sei
phhh...
Zitat:Es gilt zudem (nicht nur hier), die formale Logik (Methodologie und Logistik) von der tranzendentalen Logik zu trennen!
oho!
bist du dir wirklich sicher, daß du nicht eigentlich "transzendentalen unlogik" schreiben wolltest?
logik ist logik ist logik (und logistik etwas völlig anderes)
Zitat:Zu ihr zählen noch die "Psychologie des Denkens", die "Ontologie" und die "Metaphysik".
Hierbei versagen menschliche Mess- und Beobachtungsinstrumente
woraus du für dich selbst das recht herleitest, irgendwas daherzuschwafeln, und für uns die pflicht, das als "wahr" anzuerkennen. denn prüfbar und widerlegbar ist das alles ja nicht...
nein, über diese brücke geh ich nicht. wovon ich nicht plausibilisierbar reden kann, davon will ich lieber schweigen (soweit es über meine private befindlichkeit hinausgeht)
Zitat:Das Gebiet des "Geistigen" konnte bisher weder ausreichend erforscht, noch auf Dauer in Ketten gelegt werden, ungeachtet dessen, dass der "unwissende" Mensch in diesem riesigen Gebiet durchaus auch auf vielen falschen Wegen "wandern" kann
na, da sind wir doch aber froh, daß du doch bestimmt zu den "wissenden" zählst, hab ich recht?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)