26-06-2021, 23:56
(26-06-2021, 16:53)Gundi schrieb: Ich werfe mal in die Runde, dass es freie Entscheidungen nicht gibt und daher Aussagen wie "man hätte sich auch anders entscheiden können" und dergleichen nur auf den ersten Blick stimmig erscheinen.
Wir alle konnten uns im Leben immer nur so entscheiden, wie wir uns nun mal entschieden haben. Und unsere Entscheidungen werden beeinflusst u.a. von unseren Genen, der Erziehung, unserer Erfahrung und vielem mehr. Laut dem Neurowissenschaftler Sam Harris sind wir alle nur "biochemische Marionetten". Wer anderes behauptet muss einen freien Willen und damit einhergehend einen Körper-Geist-Dualismus annehmen.
und jetzt stell dir mal vor, ich gehe tatsächlich von einem freien willen aus. wie auch davon, daß nicht alle menschlichen funktionen pure physiologie sind, auch wenn sie sich in derselben auswirken
natürlich ist jeder in seinen entscheidungen von den umständen beeinflußt, sei das bewußt oder unbewußt. und natürlich befindet man sich manchmal in einer zwangslage, die de facto nur eine entscheidung zuläßt (weil die anderslautende gar zu schlimme konsequenzen hätte). trotzdem scheinen mir die versuche, die nichtexistenz eines freien willens zu belegen, ebensowenig überzeugend wie diejenigen, welche die psyche auf feuernde neuronen reduzieren wollen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)