29-06-2021, 14:45
(29-06-2021, 14:11)Reklov schrieb: so wie man z.B. auch Eltern nicht alle Schuld an einem "missratenen Kind" aufladen kann, sollte man auch nicht alle Übel der Welt dem "Schöpfer" vor seine Türe schieben
eltern sind keine allmächtigen schöpfer, der seine geschöpfe so gestalten kann, wie er möchte - sie geben lediglich ihre gene weiter
Zitat:erstens ist ER/ES nicht "mein" Schöpfergott, sondern ich eines "seiner" vielen unwissenden "Geschöpfe"!
weil du dir das so vorstellst. dieser "schöpfer" entstammt deiner vorstellung, insofern ist es eben deiner
Zitat:Zweitens haben sich über das Problem des Bösen schon viele andere Personen recht interessante Gedanken gemacht
klar. aber niemand konnte die theodizee auflösen - weil sie nicht auflösbar ist
führt eine prämisse zu unhaltbaren folgerungen, etwa einem paradoxon - ist die prämisse falsch und muß aufgegeben werden. also bei rationalen menschen ist das jedenfalls so
bei gläubischen ist das natürlich anders...
Zitat:Ohne Ethik und Moral? Wie lange würde das für uns alle gutgehend funktionieren?
ewig - wenns doch nichts böses mehr geben kann...
Zitat:... wir sind keinesfalls "böse" erschaffen, was man ja unschwer an den vielen guten Menschen erkennen kann
was ich sage, ist, daß jeder mensch "böse" und "gute" aspekte aufweist. und wenn er "erschaffen" ist, dann eben mit beidem - ergo wurde er auch "böse" erschaffen
simple logik
daß dir der schluß nicht paßt, liegt wieder mal an der von dir gewählten prämisse
Zitat:Das Mutmaßen, ob und wie uns Gott dabei "zuschaut oder eingreift" - ist keine Frage des Herauspickens von Rosinen
ich schrieb doch von etwas völlig anderem - nämlich von deinem willkürlichen für wahr nehmen oder als "von menschen geschrieben" zurückweisen biblischer texte
Zitat:Bei den Interpretationen zum Gottesthema orientiert sich der/die eine lediglich an naturwissenschaftlichem "Beweismaterial", der/die andere wiederum an Tatsachen, aus deren Vorhandensein auf eine andere Tatsache geschlossen werden kann
das wär aber dasselbe
was dagegen du tust, ist, sich nicht an tatsachen zu halten, sondern wunschdenken als tatsache verkaufen zu wollen
Zitat:Die Bibel ist ein seltenes Kulturgut, welches uns Einblicke in Abschnitte von Seelenlandschaften antiker Völker des vorderen Orients ermöglicht
da bin ich doch vollkommen bei dir
nur sollte man dann eben nicht dieses menschenwerk zu "gottes wort" aufblasen wollen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

