(01-07-2021, 14:45)Reklov schrieb: Wenn jemand allerdings "leugnet", dass es einen "Gott" gibt/geben könnte, spricht er Unwahrheit auf seine Weise, denn er gibt ja vor, mit dem vom Menschen bisher erreichten Wissensstand, seine Behauptung als gültige WAHRHEIT auf den Tisch legen/untermauern zu können, was er "natürlich" nicht kann! - Sich bei solcher Aussage allein auf eine "selbst organisierende Materie" zu stützen, reicht wohl nicht aus, denn das würde ja dem Denken eines 6-Jährigen ähneln, der von einer vollautomatischen großen Produktionshalle den felsenfesten Eindruck erhält, dass dort alles "ohne Menschen, ganz von alleine funktioniert."
Nun, der erste Satz ist sicherlich richtig; allerdings stand die Aussage auch gar nicht zur Diskussion, ist also ein Strohmann-Argument. Was zur Diskussion stand, war, dass ein Agieren eines goettlichen Wesens nirgendwo erkennbar ist und ein solches auch fuer das Verstaendnis der betrachteten Vorgaenge wie "Leben" auch nicht notwendig ist. Das ist der entscheidende Unterschied.
Dein zweiter Satz dagegen hinkt natuerlich heftigst. Wir schauen ja nicht nur mal kurz auf die "Produktionshalle", wir kennen die Elemente, wissen wie sie produziert werden und durch wen, wie sich der dafuer verwendete Code veraendert, wie sich ein "Produkt" zu einem anderen entwickelt, etc. D.h., wir kennen die Details der "Produktionshalle", alles von ihrem Entstehen bis zu ihrem Ende (die einzige Ausnahme liegt nun 4 Milliarden Jahre zurueck). Und hier ist halt kein Platz mehr uebrig fuer irgendeinen Kontrolleur, der das Ganze steuert. Hier greift dann Occam's Razor: wenn die bestehenden Erklaerungen alle Details eines betrachteten Vorgangs zu erklaeren vermoegen, ist die durch keinerlei Evidenz gestuetzte Annahme zusaetzlicher Elemente abzulehnen.
Du magst die wissenschaftliche Position als die eines "6-Jaehrigen" verunglimpfen, aber dieser 6-Jaehrige hat dann offensichtlich schon die ganze Schulllaufbahn, eine Universitaetsausbildung und noch eine wissenschaftliche Laufbahn absolviert. Da scheint er dann seiner Umwelt voraus zu sein.
Aber wir wollen hier jetzt keine herabwuerdigenden Bilder ueberstrapazieren. Du hast uns ja zu verstehen gegeben, dass Du keine Absicht hast, Dich mit wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinanderzusetzen. An dem Punkt erwartet dann auch niemand mehr, dass da irgendein sinnvoller Einwurf kommt.

