20-10-2021, 21:28
(20-10-2021, 18:46)Urmilsch schrieb: Es ist faszinierend zu beobachten wie die Moderation sich das Recht herausnimmt in einer Art Meinungsdiktat einfach zu bestimmen das es etwas Transzendentes nicht gibt, weil sie Transzendenz einfach nicht nachweisen kann. Ist euch schon einmal in den Sinn gekommen, dass Transzendenz nur dann Transzendenz ist, wenn man es eben nicht nachweisen, respektive fassen kann?Falsch! Was man (grundsätzlich) nicht nachweisen kann, hat keine Wirkung und ist somit irrelevant. Also unterhalten wir uns entweder über etwas, das man wenigstens als Hintergrund aus Erfahrungen herleiten kann. Oder wir unterhalten uns über Hirngespinste. Du hast die Wahl. Nur, bei Hirngespinsten mache ich nicht mit und eine Reihe anderer User ebenfalls nicht.
(20-10-2021, 18:46)Urmilsch schrieb: Und wieder einmal wird hier der Sinn verkehrt, denn die Schrift lehrt die Transzendenz Gottes, welcher nicht sichtbar alles durchzieht, er jedoch das Fundament des Sichtbaren ist, eine Aussage welche eben nicht auf den Beobachtungen der Menschen basieren kann, weil es sonst keine Transzendenz wäre.Es ist nicht Thema dieses Gesprächs, was "die Schriften" (über Gott, den Christus, das All und den ganzen Rest) lehren.
Gott und Götter sind mythische Figuren, die den Menschen als Schicksalsmächte erscheinen. Darum geht es doch nicht. Es geht darum, wie man auf solche Figuren kommt. Welche Erfahrungen werden da der Immanenz entnommen und überhöht (transzendiert). Ganz sicher waren das vor tausend und mehr Jahren Naturkräfte, die man sich nicht erklären konnte. Aber heute? Wir kennen unsere Welt recht genau und wissen um die Erscheinungen unserer Natur. Was also wird da transzendiert?
(20-10-2021, 18:46)Urmilsch schrieb: Menschen und auch die Natur mögen gemäß Ursache und Wirkung, ja auf Stoffen oder wenn-dann Funktionen funktionieren, was aber doch gar nicht das Fundament von allem ausschließt, welcher ja den Schriften nach in erster Linie mal einfach nur das Potenzial von allem ist.Nur, weil etwas nicht ausgeschlossen werden kann, ist es auch schon vorhanden, sondern erst einmal Spekulation. Und woher kommen die Eigenschaften dieser Spekulation? (Das ist ja die hier gestellte Frage!)
(20-10-2021, 18:46)Urmilsch schrieb: Nochmal: Wer sagt denn das wir kognitiv dazu in der Lage sind die Schriften und deren Aussagen zu verstehen, geschweige denn zu begreifen?Ach? Was man nicht verstehen kann, ist irrelevant. Sollen sich die Autoren so ausdrücken, dass man's versteht!
(20-10-2021, 18:46)Urmilsch schrieb: Spricht nicht in der Schrift Christus, dass es gar keinen Sinn machen würde über die Natur seines Wesens näher einzugehen, weil die Menschen noch nicht in der Lage sind es zu be-greifen, siehe Joh 16, 12?Sorry ‚Urmilsch‘, das ist die Aussage eines frommen Mannes, der Zweifel verhindern will, anstatt sich mit Bedenken auseinander zu setzen. Eine Reihe von Usern und ich selbst weigern uns vehement und strikt, solche Immunisierungsstrategien zu akzeptieren. Das ist Denken in der Antike!!!
Übrigens: Unsere Sinne können natürlich getäuscht werden. Vor allem ist es häufig unser Wunschdenken, das uns in die Irre führt. Dafür gibt es eben Messinstrumente und Berechnungsmethoden, damit wir nicht nur auf unsere Sinne angewiesen sind. Also erzähl bitte keine Märchen.
(20-10-2021, 18:46)Urmilsch schrieb: …, peinlich seid ihr die ihr über Schriften diskutieren wollt,…Falsch! Du willst über gewisse Schriften eine Verkündigung ablassen. Aber genau darum geht es eben nicht!
(20-10-2021, 18:46)Urmilsch schrieb: Peinlich ist es etwas Transzendentes nachweisen zu wollen, obwohl es das Wesen der Transzendenz ist, nicht be-greifbar zu sein.In diesen Prämissen steckt doch das ganze Missverständnis: Das Transzendierte ist selbstverständlich begreifbar, nur eben nicht mehr unmittelbar erfahrbar. Es ist gewissermaßen die Quintessenz oder ein Ausfluss vormaliger Erfahrungen. In diesem Sinne ist Gott durchaus mittelbar „erfahrbar“. Du sprichst ja selbst vom All als dem Sichtbaren (und Unsichtbaren).
Transzendieren ist eine menschlich-geistige Tätigkeit, das Herleiten übergreifender Strukturen aus einer großen Summe von Erfahrungen. Zähle die Gotteseigenschaften deiner „Schriften“ auf, dann wird das sichtbar. Beispiel: Der Bibel-Gott ist ein Herrschertyp des alten Orients.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard