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Der mesopotamische Ursprung der biblischen Sintflut-Geschichte
#35
(27-02-2022, 19:29)Ulan schrieb: Genau. Die Schoepfung war zu laut, darum sollte sie umgebracht werden.
Danke. Hatte ich vergessen, dass die Vögel auch zu laut waren.

(27-02-2022, 19:29)Ulan schrieb: Man muss Autoren nicht fuer Idioten halten, um schlicht festzustellen, dass schlampig editiert wurde.
Woher willst du wissen, dass schlampig editiert wurde? Von J und P haben wir keine Originale, anhand derer wir Schlampigkeit oder Genauigkeit überprüfen könnten.
(27-02-2022, 19:29)Ulan schrieb: solches schlampiges Editieren findest Du ganze Buecher fuer das NT, und im AT ist das nicht anders.
Beim NT, das hier ja nicht von "mesopotamischen" Belang ist, klar, bei den vielen unterschiedlichen Handschriften. Doch das im AT ist das anders, denn außer den Qumrantexten gibt es nichts, was man mit den masoretischen Texten ca. 1000 Jahre später vergleichen könnte um die Qualität einer Edition zu überprüfen.
Aber ich verstehe langsam, dass du die Sintflutgeschichte als eine hebräische Edition der mesopotamischen Fluterzählung darstellen willst - also nicht mal als eine schlechte Übersetzung.


(27-02-2022, 19:29)Ulan schrieb: Die sassen nicht am Computer und aenderten den Text x-mal, bis alles passte. Da wurden halt mehrere Geschichten zusammengspleisst, und es knirscht noch an einigen Ecken.

Versuche, die Aussage der Geschichte zu bessern, sind doch nachvollziehbar. All das spricht halt gegen Deine Annahme einer sorgfaeltigen Ueberarbeitung.
So wie ich die Urgeschichte interpretiere knirscht es da tatsächlich an manchen Stellen, um den Leser zu tieferem Nachdenken zu motivieren, wie die unterschiedlichen Zeitangaben bei der Sintflut, die einen auf die Idee bringen können (oder sollen) dass zwei Ereignisse gemeint sind und nicht eines. Es knirscht, wenn Kain der Erstgeborene Adams nicht in Adams Geschlechtsliste aufgeführt wird, aber es knirscht aus gutem Grund, damit man darauf kommt, dass es darum geht, wer das Land von Gott erbt und wer nicht und warum nicht. Es hat etwas gedauert bis ich verstand, dass dieses Knirschen ein absichtliches literarisches Mittel ist. Naama im Stammbaum Kains zu erwähnen, erschien mir zuerst auch sinnlos, weil sie außer da zu sein, keine Funktion hat. Die Bedeutung ihres Namens (lieblich, anmutig) erfüllt aber die Funktion ausreichend, einen dezenten (versteckten) Hinweis darauf zu geben, warum die Göttersöhne nicht Töchter ihres eigenen Geschlechts begatten, sondern sich immer häufiger hübsche Töchter vom Stamm Kains zu Frauen nehmen - bis das Übermaß dieser Bosheit in Gottes Augen zu groß geworden und deswegen die Sintflut fällig ist. Das ist halt so ein Romeo und Julia Ding, das nicht gut Enden kann. Auf den ersten Blick scheint da vieles nicht stimmig zu sein.

Findest du dass dein Argument Ehrfurcht gut zu deinem Argument der Schlamperei passt? Immerhin handelte es sich um Heilige Texte. Man möchte annehmen, dass Ehrfurcht eine gute Motivation wäre, möglichst genau und bloß nicht schlampig zu arbeiten. Keine Computer hatte niemand im Altertum, deswegen sind aber nicht alle Texte aus der Zeit schlampig, oder?


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RE: Der mesopotamische Ursprung der biblischen Sintflut-Geschichte - von Balsam - 27-02-2022, 20:41

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