30-03-2022, 16:04
(28-03-2022, 20:06)Ekkard schrieb: Es ist richtig: Es geht um Glaube! Leider bestehen im Glauben auch ein Reihe üblicher Denkfehler. So werden die
Also sind die Gegenstände des Glaubens und ihrer Eigenschaften durch uns selbst, ggf. unsere Wünsche und Empathien gegeben.
Und jetzt erkennen wir auch, dass sich Raunen und Schwurbeln trefflich eignen, die eigene Machtsphäre zu vergrößern. Denn Rücksicht auf Tatsachen braucht man dafür nicht. Mag die Welt zugrundegehen, der Mythos schafft es, weiter zu bestehen.
So, und was hat das mit der Frage nach Gottgläubigkeit und Atheismus zu tun? Da wir über einen Gegenstand des Glaubens, hier Gott, beliebig denken können, können wir diesen Gegenstand auch mit gleichem Recht als nicht existierend unterstellen. Eine Wirkung - außer jener gesellschaftlichen Machtsphäre - hat keine einzige Glaubensvorstellung! Also sind die Aussagen "Ich glaube (an) Gott" und "Ich glaube (an) keinen Gott" vollkommen äquivalent. Atheismus ist nicht einmal ein Identitätsmerkmal - alles nur ausgedacht!
Hallo Ekkard,
... auch Dir sind hierbei "Denkfehler" unterlaufen!
Der Glaube ist ja nicht nur bei relig. Dogmen zu finden, sondern auch, als eine Art "Verwandter", in manchen wissenschaftlichen Theorien/Vermutungen, also in deren wissenschaftlich begründeten Aussagen zur Erklärung bestimmter Tatsachen oder Erscheinungen und der ihnen zugrunde liegenden Gesetzlichkeiten.
Allein schon die Tatsache, dass Gott "beliebig gedacht werden kann", zeigt ja deutlich, dass ER vom menschlichen Denkvermögen stets verfehlt wurde/wird. Es bleiben hierzu also lediglich Interpretationen, Glaube - oder Ablehnung.
Beide Aussagen "Ich glaube (an) Gott" und "Ich glaube (an) keinen Gott" stellen IHN jedenfalls in den Raum des Denkens und Sprechens. Das bedeutet, ER ist im Bewusstsein des Menschen vorhanden - und dies aus einem einfachen Grund: Allen Menschen ist zumindest bewusst, dass sie sich als Geschöpfe betrachten müssen, die organisch an diesen Planeten gebunden sind, da ja keiner sagen kann, ob denn irgendein anderer Planet überhaupt die für unseren Körper notwendigen Bedingungen anbieten kann. (?)

So sind die Gruppen der Gläubigen und Atheisten nach wie vor gleichermaßen ratlos - weil eben nicht allwissend, auch wenn bis heute sehr präzise Kenntnisse über materielle Zusammenhänge erforscht werden konnten.
Wie wichtig darf, kann, soll sich also der Mensch nehmen? Betrachtet man z.B. dessen durchschnittliche Körpergröße, so ist diese, im Verhältnis zu kosmischen Dimensionen, so winzig, dass sie unser Maßsystem nicht "bezeichnen" kann.

Ich stimme Dir zu:
Auch Atheismus ist kein Identitätsmerkmal, sonder lediglich eine subjektive Denkweise über die WELT, welche sich im vergeblichen Bemühen ausdrückt, die WELT als Ganzes zu erkennen. Versuchen wir die WELT als Ganzes zu erkennen, so entzieht sie sich unserem Wissen dadurch, dass unser Denken sich dann in unauflösbare Widersprüche verfängt

Jedes menschliche WELTERKENNEN (alles Dasein von Gegenständlichem) steht immer unter der Bedingung unseres denkenden Bewusstseins.
Anders gesagt:
alles "Sein für uns" ist Erscheinung des Seins, und zwar in der Gestalt, wie es sich unseren Sinnen und unserem damit verbundenen Bewusstsein darstellt.
Durch die Art und Weise, wie sich uns die "Erscheinungen der Welt" präsentieren, können wir lediglich unser Wissen über sie erweitern und damit unser Bewusstsein erhellen.
Im menschlichen Bemühen, alles zu sammeln und zusammenzubringen, bleibt die Sprache als Anhaltspunkt für unsere Gedankenketten:
Das SEIN präsentiert sich uns Menschen als gegenständliche WELT und TRANSZENDENZ
In der WELT sind wir also nicht nur DASEIN, sondern auch denkender GEIST
Das Band, mit welchem dies verbunden werden kann, ist EXISTENZ und VERNUNFT
Unser Bewusstsein hat die Eigenschaft, alle ideellen Totalitäten in sich aufzunehmen. Durch diese gedanklichen Bewegungen erwuchsen z.B. Gemeinschaft, Werke und Berufe.
Zu allen geschichtlichen Zeiten haben die Menschen das WELTSEIN als einen Hinweis auf eine Immanenz verstanden und haben geglaubt, in diesem Wissen zu leben, ohne zu bedenken, ob denn eine solche Immanenez nur sich sähe, sich genug sein würde. (?) Eine so gedachte Immanenz besteht jedoch nicht aus sich und kann deswegen auch nicht aus sich begriffen werden!
So machte der Mensch einen transzendierenden Sprung - und zwar - von der WELT zur Gottheit und von dem Dasein seines bewussten Geistes zur Existenz.
Existenz ist unser Selbstsein, das sich zu sich selbst und darin zu der Transzendenz verhält. Die Gläubigen wissen sich von ihr geschenkt und bauen ihren Grund auf diese.
Atheisten haben wiederum andere Vorstellungen, vollziehen ihre Gedanken aus dem jeweiligen bestimmten "anschaulichen SEIN" heraus, ohne recht sagen zu können, woraus und worin dieses Sein ist.
Gläubige und Atheisten sollten jedoch zumindest bedenken können, dass das reine SEIN für uns nichts Unzugängliches ist, sondern dessen gegenständliche Erscheinungen für uns gegenwärtig waren und sind, sich aus dem Grunde auch als "erforschbar" erwiesen/erweisen. (Immerhin etwas.

Gruß von Reklov