08-05-2022, 21:28
Hallo 'pagus',
ein paar Anmerkungen und Hinweise ...
Im übrigen ist die Entropie ein stochastischer Zustand so ähnlich wie auch die Temperatur. Die Zunahme der Entropie ist ausschließlich statistisch zu verstehen (also bereits ein Mittelwert ohne Beachtung von Einzelereignissen). Deine "Gegenereignisse" sind daher irrelevant, aber nett zu lesen.
Du hast zwar Recht: Zeit ist genug da. Aber wir können Phasensprünge der vorgenannten Art über derart große Zeiträume nicht vorhersehen. Sollte die Entropie im finalen Strahlungsfeld einen konstanten Wert annehmen, würde die Zeit einfach aufhören.
Darüber hinaus würden sich alle Galaxien hinter den Ereignishorizont der Rotverschiebung zurücksziehen, sich also mit mehr als Lichtgeschwindigkeit von uns weg bewegen, was bedeutet, dass die Materie noch viel früher aufhörte zu existieren.
Natürlich sind das alles "kosmologische Hypothesen" - im Grunde: besseres Nichtwissen!
ein paar Anmerkungen und Hinweise ...
(08-05-2022, 10:18)pagus schrieb: Unsere Ratio und auch die Logik selbst ist untrennbar mit einem "wenn => dann" verknüpft. Untrennbar mit der Zeit verknüpft. Ohne Zeit gibt es auch keine logischen Aussagen.Öhm, das sind so "hingerotzte" (sorry!) Behauptungen, die man erst einmal sorgfältig auf ihre Gültigkeit abklopfen müsste. Die mathematische Logik gilt beispielsweise zeitlos. Und Wenn-Dann-Beziehungen gelten nur makroskopisch. Im Mikrokosmos vertauschen Ursache und Wirkung schon mal ihre Reihenfolge. Und was im Urknall passiert ist, hat eher den Charakter eines (zunächst) mikroskopischen Ereignisses, bis sich im entstehenden Universum die Quantenvorgänge entkoppeln konnten (und damit dem Zeitpfeil folgen).
(08-05-2022, 10:18)pagus schrieb: Fragestellung, was Gott "vor" der Zeit gemacht hat, ist unsinnig, da dieses "vor" zeitlich vor dem Anfang der Zeit "hüpft", wo es sie noch gar nicht gab. Und auch das "was Gott gemacht hat" ist ein Vorgang, den wir uns ohne Zeit nicht vorstellen können, das Machen ist ein Vorgang, der nur in der Zeit sinnvoll ist.Wenn man einen "machenden Gott" unterstellt, der über das gerade entstehende Universum geherrscht hat im Sinne, dass ER etwas erschaffen hat, dann ist dieser Gott heute nach rund 15 Milliarden Jahren entweder 15 Milliarden Lichtjahre weit weg oder auf das Volumen des heutigen Universums gleichmäßig verteilt (verdünnt). Wie immer man das denkt, es kommt Unsinn heraus.
Im übrigen ist die Entropie ein stochastischer Zustand so ähnlich wie auch die Temperatur. Die Zunahme der Entropie ist ausschließlich statistisch zu verstehen (also bereits ein Mittelwert ohne Beachtung von Einzelereignissen). Deine "Gegenereignisse" sind daher irrelevant, aber nett zu lesen.
(08-05-2022, 10:18)pagus schrieb: Und interessant sind auch Überlegungen, was der "Wärmetod größtmöglicher Unordung" ist. Ist das eine völlig homogene Ursuppe (oder "Endsuppe") aus Neutrinos, wenn das letzte Proton zerfallen ist, in "10 hoch 500 Jahren"? (Zeit wäre genug da, ich spendiere im Zweifelsfalle 10 hoch 10000 Jahre, um das Süppchen durch kräftiges Rühren schön homogen zu machen)Der "Wärmetod" ist eine Erfindung des 19. Jahrhunderts als man sich noch nichts anderes als die Thermodynamik denken konnte. Man darf vermuten, dass vorher der Massenhintergrund soweit verdünnt ist, dass Massen nicht mehr als Teilchen existieren, sondern sich in ein Strahlungsfeld verwandeln. Dessen Physik kennen wir um Augenblick überhaupt nicht.
Du hast zwar Recht: Zeit ist genug da. Aber wir können Phasensprünge der vorgenannten Art über derart große Zeiträume nicht vorhersehen. Sollte die Entropie im finalen Strahlungsfeld einen konstanten Wert annehmen, würde die Zeit einfach aufhören.
Darüber hinaus würden sich alle Galaxien hinter den Ereignishorizont der Rotverschiebung zurücksziehen, sich also mit mehr als Lichtgeschwindigkeit von uns weg bewegen, was bedeutet, dass die Materie noch viel früher aufhörte zu existieren.
Natürlich sind das alles "kosmologische Hypothesen" - im Grunde: besseres Nichtwissen!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard