(17-06-2022, 12:52)Rosenzweig schrieb: Es werden jede Menge Behauptungen gemacht, die nur unsinnige Spielereien bis Spinnereien sind, die übrigens unbelegt sind und denen entsprechend der religiöse Sinn fehlt.
Was soll hier "unbelegt" bedeuten? Wenn es offensichtlich keinen Gott Namens "Moloch" gegeben hat, sehr wohl aber Goetter der Voelker, denen die Bibel diesen "Moloch" zuschreibt, die eine andere Vokalisierung - und damit eine andere Wortbedeutung - benutzen, dann irrt die Bibel entweder, oder man muss eine andere Loesung finden.
Zu den Wortspielen in der Bibel gibt es aber genuegend akademische Publikationen, so dass man das als gegeben nehmen muss, egal, was Du davon haeltst.
(17-06-2022, 12:52)Rosenzweig schrieb: Über die Heiligung des Blinden ließe sich im religiösen - nicht im philiströsen - Sinne sprechen, aber das würde hier das Thema sprechen, da es um biblische Wörter geht - Kyrios wäre ein solches.
Oh, Du hast die religioese Bedeutung des Wortspiels nicht erkannt? Da schlaegt Dir Dein Desinteresse dann halt ein Schnippchen.
Das Markusevangelium erzaehlt oft im uebertragenen Sinne. Die Geschichten immer woertlich zu nehmen, ist ein religioeser Interpretationsfehler.
Zum Begriff "Kyrios" laesst sich gewiss eine Menge sagen - z.B. wie die durch das Verwerfen des Tetragrammatons, das in fruehen Zeiten durchaus noch in hebraeischen Buchstaben in den grieschischen Text der Septuaginta eingefuegt wurde, entstandene sprachliche Unschaerfe, wobei dann nicht immer klar war, wer denn nun mit "Kyrios" gemeint war, die Vorstellung der goettlichen Natur Jesu aufkommen liess, weil eigentlich auf Jahwe bezogene Textteile dann auf Jesus uminterpretiert wurden.
Koennte also durchaus sein, dass die Entstehung des Christentums, wie wir es heute kennen, auf einem sprachlichen Unfall beruht.

