23-06-2022, 14:48
(23-06-2022, 08:41)japa schrieb:(22-06-2022, 15:41)Reklov schrieb: ... in wichtigen Fragen lässt man sich fachlich beraten, - z.B. juristisch, medizinisch... etc. - Auf Karma oder den inteligenten Planer zu vertrauen, hieße ja, die von IHM uns gegebene Urteilskraft faul und ungenutzt einfach brachliegen zu lassen!
Ein besseres Motto wäre: >> Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott <<
Hallo Reklov,
für mich klingt es nach einem völlig falsch verstandenen Karma-Begriff.
Karma bedeutet Handlung und ist erstmal nichts weiter als das Gesetz von Ursache und Wirkung. Das bedeutet eben nicht, dass Du Dich als Mensch auf irgendetwas verlässt, sondern dass Deine Handlungen entscheiden sind.
Natürlich hast du als Mensch mit den Konsequenzen früherer Handlungen zu tragen, das ist die Aussage von Karma. Das bedeutet aber auch, durch anderes Handeln neue Konsequenzen setzen zu können und somit Dein Leben zu verändern.
Heutzutage wird Karma oft mit Schicksal und Fatalismus gleichgesetzt, das ist ein grundlegender Irrtum.
Zu sagen "Karma ist 'Schuld'" ist am Ende nichts anderes als zu sagen "Gott ist Schuld" oder "Mein Elternhaus ist Schuld" oder "Das ist eben meine Natur - die Gene sind Schuld". Wer solche Aussagen tätigt, dem geht es darum, die Schuld woanders zu suchen oder überhaupt das eigene Leben in den Kontext von Schuld zu setzen.
Was den freien Willen angeht: es ist auch eine Entscheidung, sich steuern zu lassen durch Gewohnheiten, Neigungen usw usf. Ich würde nicht von einem freien Willen sprechen, sondern von Entscheidungsfreiheiten in unserem Leben. Diese Entscheidungen sind allerdings auch immer gefärbt.
Hallo japa,
... dass Karma nicht mit Schuld gleichgesetzt werden kann, ist mir schon lange bewusst. Ich sehe in der Karma-Theorie mehr den Begriff AUSGLEICH. Betrüge ich jemanden, so wird mir ein dabei erzielter Vorteil auf eine Weise wieder "abgenommen", wie ich sie gar nicht recht einordnen kann - z.B. durch unvorhersehbare Verluste am Geldmarkt ... etc.
Oder: Zünde ich das Haus einer anderen Person an, so wird das meinige während der nächsten Erdenrunde z.B. von einem Waldbrand zerstört, so dass deswegen keine andere Person in eine Täter-Rolle schlüpfen muss, das Rad des Augleichens auf diese Weise nie zur Ruhe käme.
Karma ist eine Theorie aus dem asiatischen Raum. - Im Christentum hat sie nicht so recht Fuß fassen können, denn in dieser Gedankenwelt sind nun mal die reuigen Sünder durch den Tod des EINEN erlöst worden. Dies berücksichtigt eben auf seine Weise, dass jede menschliche Psychostruktur verschiedenartige Muster aufweist - und Gene, Umwelt auch einen maßgeblichen Einfluss auf Handlungen ausüben (können).
Wie man sieht: Alles bleibt eine Sache des Glaubens, da bisher noch kein verlässlicher Zeuge aus der Jenseitszone auf das Podium getreten ist, um Beweisbares zur Überprüfung auf den Tisch zu legen.
Die sog. Nahtoderfahrungen können auch nur als halber Schritt gewertet werden, denn die Betroffenen waren eben nicht ganz "über den Graben" gesprungen, sondern kehrten vorher um.
Gruß von Reklov

