(03-07-2022, 03:05)Ulan schrieb: Meine Beurteilung beruht nur auf dem Tora-Text. Jahwe selbst bezeichnet den Spott der Aegypter als den Grund, warum er seinen goettlichen Beschluss in die Tonne treten musste.
Wir redeten ueber die Textstellen, in denen Jahwe seinen Gerichtsbeschluss zurueckziehen musste, weil er sonst von den Aegyptern bzw. anderen Voelkern (je nach Iteration) verspottet worden waere.
Schauen wir den ganzen Salat in Ezechiel 20 an. Jahwe verfluchte die treulosen Israelitinnen und Israeliten:
"Meine Sabbat-Tage entweihten sie. Da sagte ich: Ich werde in der Wüste meinen Zorn über sie ausgießen und meinen Grimm an ihnen auslassen.
Aber ich zog meine Hand zurück und handelte anders, um meines Namens willen; ich wollte ihn nicht vor all den Völkern entweihen, vor deren Augen ich sie (aus Ägypten) herausgeführt hatte.
Doch ich erhob in der Wüste meine Hand (zum Schwur), dass ich sie unter die Völker zerstreuen und in alle Länder vertreiben werde, weil sie meine Rechtsvorschriften nicht befolgten, meine Gesetze ablehnten und meine Sabbat-Tage entweihten und weil ihre Augen hinter den Götzen ihrer Väter her waren. Auch gab ich ihnen Gesetze, die nicht gut waren, und Rechtsvorschriften, die es ihnen unmöglich machten, am Leben zu bleiben."
Das ist nicht gut, Mignon !

Beginnen wir mit der Analise:
Jahwe hätte sehr gut die Ägypter umbringen können und dann erst das Volk Israel.
Dass Er es nicht tat, läßt einen weitreichenden Plan in Gottes Ratschluss erahnen.
Aber die 1878 Jahre lang (70 bis 1948) andauernde Zwangsdiaspora erschien den Beobachterinnen und Beobachtern schon als sehr lange Strafe.
Boshafte Zungen behaupten, dass die Israeliten da wohl auch in der Diaspora was ausgfressen haben müssen

Namhafte Rabbiner der Diasporazeit warnten ja immer eindringlich vor Sabbatbruch und betonten unentwegt wie wichtig es sei, Jahwe wohlgefällig zu sein - um endlich dem Joch der Gojim entgehen zu dürfen
(03-07-2022, 03:05)Ulan schrieb: 2. Dieses von Dir aus einer anderen Bibelstelle hervorgekramte Zitat ist ja wohl offensichtlich auch nie umgesetzt worden.
Wir wissen, dass Du sogar die Ausrottung der Bewohner Jerichos leugnest, auf die das Judenvolk seit Jahrtausenden stolz ist und sie seinen Kindern als gute Tat lehrt.
(03-07-2022, 03:05)Ulan schrieb: Da der Kernbereich von Dtn geschrieben wurde, als die Israeliten bereits im Land herrschten, wenn auch unter einem assyrischen Oberkoenig, und da der Bibeltext hier den assyrischen Vasallenvertrag kopierte, schauen wir sowieso auf nachtraegliche Geschichtsklitterung.
Wir wissen, dass Du sogar die Existenz Mose und den Auszug der Iasraelitinnen und Israeliten aus Ägypten leugnest
(03-07-2022, 03:05)Ulan schrieb: . . . die Jebusiter in den davidischen Staat und seine Priesterschaft eingegliedert . . .
Das klingt nun zugegeben tatsächlich sehr interessant.
Weißt Du mehr über die Jebusiter ?
Dass rätselhafte "Jebusiter" - was immer auch das bedeuten mag - in den davidischen Staat und seine Priesterschaft eingegliedert worden wären, klingt ja richtig unheimlich. Ich vermute ein Schauermärchen.
Das ist ja starker Tobak

Die rätselhaften "Jebusiter" sind historisch schwer oder gar nicht wirklich zu fassen - ein Volk, eine Volksgruppe, ein Stamm (semitischsprachig wie die Kanaaniter und die Araber oder nicht-semitischsprachig wie die legendären Philister?), eine Großsippe, eine wandernde Priestersippe, eine in einen Nomadenstamm eingesickerte und dort dominant gewordene Priestersippe ?
Fragen über Fragen
Der Orient - nein die gesamte "Levante" vom Tiber im Westen bis ins schaurige Afghanistan über das Alexander der Große schlimme Sachen sagte, von der Krim bis zum Ersten Katarakt war ja ein gewaltiger Melting Pot - wo durch reichliche Migration sich die Völker und Kulturen vermischten; am schlimmsten waren wanderne Priestersippen
Da denke ich als erste an die aus dem Euphrattal vertriebene Priestersippe Abraham, die tatsächlich Menschenopfer nicht verurteilte . . .
Wer weiß, was da alles vor 4000 Jahren zu kreuchen und zu fleuchen begann . . .
Im Etruskischen Nationalmuseum (sic!) in Rom sieht man mehr als 2200 Jahre alte etruskische Masken, die rituellen Masken im heutigen Tibet frappant ähnlich sehen !
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