05-07-2022, 16:06
(03-07-2022, 13:17)Rosenzweig schrieb:(01-07-2022, 21:59)Rosenzweig schrieb:(01-07-2022, 14:01)Sinai schrieb:(30-06-2022, 23:43)Rosenzweig schrieb:(28-06-2022, 15:27)Rosenzweig schrieb: Bei Hesekiel 20:25 heißt es, so habe Gott auch Gesetze und Rechte gegeben, die nicht gut waren, durch die nicht gelebt werden konnte. - Aber ist deshalb Gott auch nicht gut, gibt er nicht gute Gesetze und Rechte? Klagt er sich etwa selbst an? Oder hat das alles einen Hintersinn?
Gott sagt laut Hesekiel, er selber habe Nicht-Gutes gegeben.
Das sieht aus wie eine Plage - man denke an die Sintfluit, an die zehn Plagen im Niltal, an die Plage der Schlangen nach dem Exodus, an die Plage der Heuschrecken, an die Plage der Assyrer, an die Plage der Pest
Gott schickt der revoltierenden Menschheit - dazu gehören bisweilen auch die Israeliten - schlimme Plagen.
Das hat sich meines Wissens nie aufgehört - lange nach Jesus wurde die heilige Stadt besetzt und der Tempel halb abgefackelt
Was tut Gott wirklich? Ist es eine Bestrafung? Unter einer Bestrafung verstehen wir eine Sühne, die in keinem unmittelbaren Zusammenhang zur Tat steht, wenn etwa ein Schulkind seine Hausaufgaben nicht gemacht hat und dafür zusätzlich noch eine Strafarbeit machen muss. Durch Strafe wird der Mensch unter Druck gesetzt, so zu tun, wie es der Herrschende haben will. - Wenn biblisch interpretiert wird, Gott strafe, stellt sich die Frage, ob wirklich ein solches Vorgehen gemeint ist.
Das Wort "Strafe" zeigt sich als eine unglückliche Übersetzung, wollte man von einem guten Gott ausgehen, denn sie geht ja von einem willkürlich agierenden und rachsüchtigen Despoten aus. Statt Strafe wäre Folge als logische Folge zum Verständnis besser geeignet. Gott lässt eine logische Folge walten gegenüber dem Verhalten der Menschen, das aus seiner Sicht auch für deren Zukunft nichts Gutes verheißt. Somit setzt er dem ein End, indem auch er Nicht-Gutes sendet, das nicht weiter gelebt werden kann.
Gott betreibt also den Hintersinn, das Nicht-Gute zu senden, um etwas Schlechtes zum völligen Erliegen zu bringen und um aus dem Alten ein Neues hervorsprießen zu lassen, denn es heißt in Vers 23, er habe ihnen (in der Wüste) geschworen, sie unter den Nationen zu zerstreuen und in die Länder zu versprengen. - Das klingt nach Trennung der Familien, um auf diese Weise deren Lebenswandel zu brechen. Praktisch klingt es nach genötigter Auswanderung oder auch nach Reinkarnation in eine andere Kultur, wo das Aufleben des alten Familienbündnisses und dessen Traditionen nicht mehr möglich sein kann.