(18-07-2022, 15:35)Reklov schrieb: Dies wirkte sich sogar auf die grafische Gestaltung einzelner Buchstaben aus. So ist es kein Zufall, dass z.B. Buchstaben wie das O, das A und das I, einer entsprechenden Lippenformung während des Aussprechens ähneln.
Von wem stammt denn diese Weisheit? Weder "A" noch "I" aehneln in irgendwelcher Form der Lippenformung, wenn man sie spricht. Hoechstens beim "O" koenntest Du noch mit solch einer Idee wegkommen. Das "A" sieht z.B. so aus, weil die aegyptische Hieroglyphe, von der es abgeleitet ist, so aussieht. Dreh' das "A" auf den Kopf, und Du hast den Kopf eines Ochsen (dreieckiges Gesicht und zwei Hoerner), also eine Hieroglyphe, die sowohl fuer das Wort "Ochse" als auch fuer eine Silbe mit dem Laut "A" (bzw. dessen halbkonsonantischem Ansatz) stand. Das ging dann ueber protosinaitische (wo die Silbe auf einen Laut verkuerzt wurde), phoenizische und griechische in die lateinische Schrift, wobei der Buchstabe in mehreren Schritten gedreht wurde (in phoenizischer Schrift steht er z.B. seitwaerts). Saemtliche Alphabete (Konsonantenschriften mitgezaehlt), von unserem bis zum indischen, sind von aegyptischen Hieroglyphen abgeleitet, ueber das Phoenizische.