21-07-2022, 16:40
(19-07-2022, 20:33)Geobacter schrieb:(19-07-2022, 18:25)petronius schrieb:(18-07-2022, 16:12)Reklov schrieb: Am Ende bleibt die Erkenntnis von der Unmöglichkeit aller menschlichen Denkversuche, eine zwingende Theodizee aufzustellen.
Das dem Menschen eigene "endliche Denken" kann des Ganzen des Seins nun mal nicht Herr werden. Es muss gemäß seinen unentrinnbaren Strukturen, das UNENDLICHE endlich, das UMGREIFENDE zum Gegenstand machen.
Ist aber solches geschehen, ergeben sich ausnahmslos unmögliche Konsequenzen.
kein gott, keine theodizee - so einfach ist das. für dich halt zu wenig um die ecke gedacht, zumal es völlig ohne jeden schwurbel über "UNENDLICHEs" und "UMGREIFENDes" auskommt
...wobei es ja dann dem Schwurbler mit seinem Geschwurbel nur daarum geht, für Aufmerksamkeit bezüglich seiner "heheren" WiICHtigkeit, inkl. hehere Urteilskompetenz zu werben. Etwas wirklich Konkretes "darf" dabei gar nicht herauskommen....wie bei allen anderen Missbrauchstätern auch.
Hallo zusammen,
... das WAHRSEIN in der Welt hat den Grundcharakter allen Seins und ist für uns Menschen so zu begreifen, dass es nichts gibt, das nicht daraufhin befragt werden kann, wie es wahr oder falsch ist!
Das WAHRSEIN ist jedoch nur in unbestimmten Allgemeinheiten zu "umkreisen", aber verschwindet dann in der Unbestimmtheit. Es ist daher nur im Durchgang durch alle Weisen des Wahrheitssinns, wenn überhaupt zu erreichen.
Philosophische Logik ist einer der Wege, auf dem man sehen muss, wie weit man dabei kommt.
Mit der eingleisigen Meinung "kein Gott", bleibt man mit einem Fuß im Sand stecken, und auch die leichtfertigen Urteile, welche hierzu im unüberlegten Worteifer abgeliefert werden, sind lediglich Aussagen, die sich auf ihre Weise "Geltung" verschaffen wollen. Dies könnte nun auch leicht als WICHTIGtuerei bezeichnet werden.
Die einfachste Charakteristik von Wahrsein geschieht immer noch mit Bezug auf das Urteil, denn das Urteil ist die rationale Form der Wahrheit in ihrem Gedachtsein. Alle Wahrheit liegt im Urteilen, sofern nur Urteile Sätze sind, welche wahr oder falsch sein können.
In der Tat ist aber die Form des Denkens und damit die Form der Alternative zwischen wahr und falsch diejenige, durch die alles, was wahr ist, für jeden Menschen erst zur Klarheit kommt, in die es eintreten muss, um zu werden, was eigentlich sein kann.
Wahrheit besteht in richtigen Urteilen. Wenn diese richtig sind, haben sie zeitlosen Charakter, gelten also zu jeder Zeit.
Aber obgleich Urteile die universale Form des Wissens und der Mitteilung von Wahrheit sind, sind Urteile doch nur ein Zeiger auf Wahrsein, nicht schon das Wahrsein selbst!
Urteile beziehen sich stets auf ihren Gegenstand. Die Wahrheit liegt ihrem Gehalt nach noch nicht im Urteilssinn, sondern in dem, worauf dieser gerichtet ist. Jedes Urteil gibt lediglich Wahrheit kund, ist aber für sich nicht die Wahrheit.
Das sollte genügen, um von so bedeutungslosen Worthülsen, wie "Geschwurbel" oder "hehere Wichitgkeit" Abstand nehmen zu können - denn - die Universalität des Urteilens ist zwar unbestreitbar, ist auch unentbehrlich, aber unzureichend für die Charakteristik des Wahrseins.
Die Wahrheit selbst ist die Offenbarkeit des uns entgegenkommenden Anderen. Wahrheit ist das Sein selbst in seinem Offenbargewordensein, welches in Teilen erforschbar ist. Das griechische Wort für Wahrheit heißt wörtlich "Unverborgenheit".
Wahrheit gliedert sich durch die Weisen, wie sie für uns offenbar werden und diese liegen wiederum begründet in den Seinsweisen, die offenbar werden können.
Dies geschieht im Gegenwärtigen, sei es im Erleben, in der Anschauung oder sei es im Gedachtsein, sei es im Vollzug des Denkens als solches.
Wahrheit ist das Offenbarwerden eines Anderen, das sich zeigt und zugleich auch undurchsichtig bleibt. Durch sein Offenbarwerden verwandelt es sich nicht selbst, sondern nur sein Erscheinen für uns.
Das Offenbarwerden der Erscheinungen, wie sie sich z.B. über die Naturwissenschaften erfassen lassen, ist aber noch nicht das Offenbarwerden des Grundes!
Wie soll man also das Umgreifende verstehen?
Das dem Menschen möglich gewordene Erforschen der Erscheinungen führt jeweils zu richtigen und erfüllenden Einsichten. Das Offenbarwerden des Grundes geschieht zwar durch die Erforschbarkeit der Erscheinungen, bleibt selber aber umgreifend und damit unendlich - und unerfüllbar.
Diesen Unterschied gilt es festzuhalten. Er ist die Bedingung für die Tiefe unseres Seinsbewusstseins.
(Soll für heute genügen, obwohl es heute bei uns nicht mehr so heiß ist, weil es in der Nacht ordentlich geregnet hat...)
Gruß von Reklov

