(25-07-2022, 13:40)Reklov schrieb: ... der Mensch war, aus Sicht der modernen Medizin, schon immer "sterblich", was damit zusammenhängt, dass er atmen muss.
So etwas klingt immer gut, kratzt aber nur an der Oberflaeche. Sterblichkeit (spez. Altersterblichkeit) war tatsaechlich eine evolutionaere Neuerung irgendwann. Einzeller sind potentiell unsterblich. Und siehe da, auch der Mensch hat potentiell unsterbliche Zellen, naemlich die Keimbahn (was auch der Grund ist, warum ein Neugeborener kein neues Leben darstellt). Da auch die Keimbahnzellen atmen muessen, ist Atmung als Grund fuer die Sterblichkeit also nicht richtig. Wenn gewuenscht, hat der Koerper Moeglichkeiten, so etwas zu flicken.
Allerdings haben die somatischen Zellen (also normale Koerperzellen) eingebaute Mechanismen, die sicherstellen, dass irgendwo Schluss ist, wie z.B. die Limitierung von Teilungsvorgaengen auf 50. Keimbahnzellen haben diese Limitierung nicht. Evolutionaer macht das alles Sinn, da alles Alter igendwann weg muss. Die Welt aendert sich dauernd, und Lebewesen muessen das also auch.
Das Problem mit Unsterblichkeit waere also nicht Ueberbevoelkerung - ausserhalb unserer modernen Gesellschaft ist Alterssterblichkeit eher eine unuebliche Todesursache - sondern schlicht, dass Leben immer flexibel bleiben muss, damit es auch auf neue Situationen reagieren kann. Insofern muessen immer "neue Modelle" raus, damit wenigstens ein paar davon eine Chance aufs Ueberleben haben. Um das zu erreichen, braucht es keine Weisheit, sondern das ergibt sich ganz von selbst.
All das ignoriert aber im Prinzip das, worum es in dem von Dir zitierten Beitrag von mir ging. Der Bibeltext schreibt Gott dort naemlich ein paar weniger "weise" Motive zu.