13-08-2022, 16:39
(13-08-2022, 14:32)ZeitUlan schrieb: Du bist in der Zeit verhaftet (Fettdruck im Zitat von mir). Wenn die Raumzeit im Urknall entstanden ist, haben wir unsere Kette unterbrochen. Da hilft Dir unsere "Mittelerde"-Logik auch nicht weiter.
Aus dem Grund habe ich auch den Teil der Antwort geschrieben, auf den wiederum Du nicht eingegangen bist. Du steckst Bedeutungen in Zusammenhaenge hinein, die diese zunaechst einmal gar nicht haben, sondern in Deinem Weltbild entsprungen sind.
Hallo Ulan,
... ja wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär'...

Was Zeit ist, kann keiner genau sagen! - Wir Menschen machen die Zeit an Bewegungen fest. Die Basiseinheit der Zeit ist die Sekunde (s). Ihre Unterteilung folgt dem Dezimalsystem, wobei die Namen Dezisekunde bzw. Zentisekunde für 110 bzw. 1100 Sekunde nicht gebräuchlich sind.
Es gibt also die an einer Uhr ablesbare "mechanische" Zeit und zudem die psychologische Zeit, denn manche Stunden und Tage "fliegen" vorüber, während andere wiederum nur quälend langsam dahinschleichen.
Ein "Welterkennen" ist mit dem Zeitbegriff jedoch nicht zu erreichen und somit ist uns das gesamte kosmische "Verursachungsgewebe" nicht er- und begreifabar!
Uns bleibt nur, das Prinzip des Weltseins als Atom, Materie, Energie, als Leben, als Weltprozess uns gegenständlich vor Augen zu stellen, so dass alles, was ist, abgeleitet wird aus dem, was wir vom GANZEN zu wissen meinen.
Auch eine "Mittelerde"-Logik hindert aber nicht am Gedanken, dass der Gedanke an das "Göttliche" eben nicht nur aus der Verfestigung einer Täuschung bestehen muss, denn ein solcher Gedanke übersteigt den Boden, auf dem sich menschliches Bewusstsein in der Regel aufbaut.
Wir können nun mal das SEIN nicht aus einem bestimmten gegenständlich gewordenen, kategorial eigentümlichen Sein ableiten. Bei einer solchen Verabsolutierung würde man sich in bloße Vorstellungen verlieren, ohne Erkenntnis zu gewinnen.
Die Aufgabe wahren Erkennens, ist ständig zurückzugehen zu dem, wovon es ausging und ursprüngliche Anschauung über die Führung durch Ideen zu steigern. Statt einer beherrschenden Totaltheorie gelten viele Theorien nach dem Maße ihrer empirischen "Fruchtbarkeit". Statt einer universalen Methode herrscht Methodenmannigfaltigkeit. Statt des SEINS, gibt es Stufen und Weisen des SEINS - (auch des Bewusstseins!).
Statt einem endgültigen Wissensrahmen, bleibt dem Menschen nur eine radikale Offenheit und Bereitschaft zu neuen Erfahrungen und zwar in allen Weisen von dem, was man als das uns Umgreifende bezeichnen darf.
Streitende Wortakrobatik ist an sich sinnwidrig, denn Aussagen vom Ganzen und Letzten sind uns bekanntermaßen nicht möglich

An unseren Wissensgrenzen (entgegengesetzt zu den Grenzen des Handelns) gilt statt des Entweder-Oder das Begreifen der Antinomien

(Eine Antinomie ist eine spezielle Art des logischen Widerspruchs, bei der die zueinander in Widerspruch stehenden Aussagen gleichermaßen gut begründet oder bewiesen sind.)
Gruß von Reklov