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Sintflut-Glauben und der kreationistische Hintergrund
#25
(11-09-2022, 21:30)Reklov schrieb: "Selbstverständlich" ist der Gottesgedanke in keinem Fall, denn er "versteht" sich nun mal nicht "von selbst", wie z.B. das Gravitationsgesetz, welches man an einem fallenden Objekt leicht sehen und berechnen kann. Deswegen ist es auch naiv, den "Gottesgedanken" mit den üblichen Regeln von Ursache und Wirkung rechtfertigen zu wollen.
Der Gottesgedanke ist schlicht eine Annahme oder Unterstellung. Jeder Mensch kann solche Glaubensannahmen treffen und pflegen. Das Problem ist die subjektive Seite. Alles, aber wirklich alles was man zum Gottesgedanken denken kann, ist menschlich eingefärbt. Der überlieferte Gott kann nicht so existieren, wie ER in den Heiligen Schriften und Traktaten beschrieben wird.

(11-09-2022, 21:30)Reklov schrieb: Legt man aber mal alle Messinstrumente aus der Hand, so kommt man, allein über das Denken, zu dem Schluss, dass es wenigstens ein Ding geben muss, dass seine Ursache nicht außerhalb seiner selbst hat, sondern die Ursache der Notwendigkeiten aller anderen Dinge ist.
Nein, wieso? An dieser Stelle verliert sich das Nachdenken ohne erkennbaren Grund in Linearität (von einem Ursprungspunkt aus). Das aber entspricht nicht den zahllosen Relationen dieser Welt, die praktisch im Kreis herum voneinander abhängen. Die Unfähigkeit solcherlei zyklischen Abhängigkeiten zu akzeptieren, kann nicht die Grundlage des Nachdenkens sein!

Es ist noch viel schlimmer: Die unterstellten Gottesvorstellungen werden so tradiert, als handele es sich um Tatsachen. Da fehlt völlig jeglicher Irrtumsvorbehalt, wodurch die Aussagen zu Glaubensgegenständen im (philosophischen) Grunde komplett irrelevant sind. Relevant sind nur Aussagen, von denen man angeben kann, welche Tatsachen sie widerlegen.

Alle mir geläufigen Glaubenssätze haben demgegenüber die Eigenschaft, dass sie tatsachenresistent sind: "Gottes Wege sind nicht eure Wege". Selbst die schlimmsten Gräuel widerlegen nicht die Mär vom "Lieben Gott"!

(11-09-2022, 21:30)Reklov schrieb: Dass nun die vielen Religionskulte dieses "Ding" mit der Wortchiffer "Gott" belegt haben und um diese jeweils ihre stark abweichenden Lehren "gezimmert" haben, führte in den bekannten Irrgarten mit all seinen darin stattfindenden Machtkämpfen, die man zurecht als geistesgestört bezeichnen könnte.
Genau deshalb müssen andere gesellschaftliche Regeln her, die man den Gegebenheiten jederzeit anpassen kann. Die verabsolutierte Größe "Gott" ist dabei nur ein unnötiger Klotz, vormals gemacht von Priestern in der Frühzeit des Patriarchats - und letztlich auch nichts anderes als Vereinbarungen aus alter Zeit.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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RE: Sintflut-Glauben und der kreationistische Hintergrund - von Ekkard - 11-09-2022, 23:24

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