(01-10-2022, 00:29)Sinai schrieb: Kannst du uns das mit dem "sehr engen Gentischen Flaschenhals" mal genauer erklären??
Mir sind nämlich derartige Gedankenspielereien der Evolutionisten völlig unbekannt.
Hier geht's nicht um "Gedankenspielereien", sondern gesicherte wissenschaftliche Kenntnisse. Kleine Populationen haben nur ein schmales genetisches Profil, da sie sich ja nur untereinander fortpflanzen koennen, also nach kurzer Zeit jeder mit jedem sehr eng verwandt ist. Dadurch kommt es in diesen Populationen zur Anreicherung sehr spezifischer genetischer Marker, die dazu fuehren, dass man Verwandtschaftsverhaeltnisse und Wanderungsbewegungen genau nachvollziehen kann. Fuer Menschen gibt's fuer so etwas grosse Datenbanken.
(01-10-2022, 00:33)Sinai schrieb:(30-09-2022, 18:49)Ulan schrieb: Wenn Populationen lange getrennt sind, laufen ihre genetischen Entwicklungen in unterschiedliche Richtungen. Deshalb sehen Leute in unterschiedlichen Gegenden ja auch anders aus, obwohl alle Menschen gemeinsame Vorfahren haben.
Woher willst Du das alles wissen ??
Spekulation? Ideologie?
Das Aussehen von Menschen sollte man 2022 nicht mehr thematisieren
Da musst Du nur in ein Lehrbuch schauen. Wirklich, wir wissen so etwas schon laenger, als Du lebst; nur die Datenlage ist heute ungleich besser. Aussehen ist dabei nur ein kleines Merkmal unter vielen, das halt auch Nichtwissenschaftler mit eigenen Augen sehen koennen. In den Genen spiegelt sich das natuerlich noch viel detailreicher wider. Was man nicht tun sollte, ist Menschen nach ihrem Aussehen abzuwerten; Wissenschaft selbst ist aber sowieso erst einmal wertfrei.
Uebrigens sind solche Fragen auch medizinisch wichtig; eine genetische Beratung waere fuer angehende Ehepaare gar nicht so eine schlechte Idee. Manchmal macht das auch Schlagzeilen. Z.B. konnte man vor kurzem lesen, dass der Staat Israel den verbliebenen Samaritanern dringendst ans Herz gelegt hat, nicht mehr untereinander zu heiraten. Die sind naemlich in einen genetischen Flaschenhals geraten, sprich durch ihre religioesen Heiratsvorschriften auf einer derart engen genetischen Basis angelangt, dass gewisse genetisch veranlagte Krankheiten bei ihnen zu einem gravierenden Problem geworden sind. Die Samaritaner haben das wohl eingesehen und haben die alten Heiratsvorschriften jetzt abgeschafft.
Als Beispiel fuer regionale Marker waeren hier die jeweils dominanten genetischen Y-DNA-Haplogruppen (also die rein vaeterliche Linie) auf einer Weltkarte, zusammen mit den sich daraus ergebenden Wanderungsbewegungen, abgebildet:
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