07-11-2022, 18:37
(03-11-2022, 16:35)Reklov schrieb: schrieb: Über die Entstehung der Sprache, wie sie in Jahrtausenden geschehen ist, wissen wir nichts, sondern können sie nur anhand von erhaltenen Dokumenten erforschen.
Ulan schrieb:
Ah, wir wissen nichts, aber wir koennen sie erforschen. Ist doch schoen, dass es Wissenschaften gibt...
Eine rein auf Formeln basierte Aussage mag formal richtig sein, hat aber keinen Anspruch auf Richtigkeit. Ich habe das am Beispiel von Gödels „Gottesbeweis“ schon oefter hier angesprochen: der ist formal richtig und bewiesen, aber natuerlich beweist er nur, was durch die Definition 1 reingesteckt wurde, beantwortet also nicht die eigentliche Frage. An dem Punkt faengt also die Wissenschaft erst an. Man kann jeden Unsinn durch formal richtige Formeln ausdruecken. Das weiss jeder Wissenschaftler, wie Dir aber auch schon x-mal gesagt wurde.
Gödel hat uns aber auch wichtige Einsichten in Form der Unvollstaendigkeitssaetze hinterlassen, hier in der Form wie man sie auf Wikipedia findet (siehe hier):
1. „Jedes hinreichend mächtige, rekursiv aufzählbare formale System ist entweder widersprüchlich oder unvollständig.“
2, „Jedes hinreichend mächtige konsistente formale System kann die eigene Konsistenz nicht beweisen.“
Hallo ULan,
... widersprüchlich oder unvollständig - ist richtig! Und das alles trotz der AUFKLÄRUNG!?!?

(03-11-2022, 16:35)Reklov schrieb: Sprache ist als Natur und Geist kein fertiges Gebilde, sondern in ständiger Verwandlung und Bewegung...
Ulan schrieb:
Yada yada, bla bla...
Die Entwicklung von Sprache folgt genauso evolutionaeren Prinzipien wie die biologische Evolution. Anhand von regulaer auftretenden Lautverschiebungen kann man die Evolution der verschiedenen Sprachen nachvollziehen, was ja, wie Du richtig festgestellt hast, die Entwicklung der Sprache dann doch nachvollziehbar macht, auch wenn die meiste Arbeit dabei in die indoeuropaeische Sprachfamilie gesteckt wurde, aus offensichtlichen Gruenden: schliesslich gab's nur hier die Aufklaerung.
... Yada yada, bla bla...???
Du scheinst nicht zu verstehen, dass keiner weiß, welcher Wortschatz z.B. zu prähistorischen Zeiten bestand und Verwendung fand - und - wieviel davon für immer verloren gegangen ist. - Was also soll Deine Rede vom Nachvollziehen der Sprachevolution?

Die sog. AUFKLÄRUNG war/ist ein "Vermessen der Welt". Nicht mehr und nicht weniger, - denn - das Feld der empirischen Forschung ist nun mal begrenzt durch das, was einer planmäßigen Beobachtung gegenständlich zugänglich ist - und zwar ausschließlich in Form handgreiflicher Sichtbarkeiten.
Es gibt aber nicht nur eine Weise des Erkennens!
Wer die Philosophiegeschichte abschreitet, weiß, dass Anschauung, Verstand und Vernunft die Stufenfolge bei I. Kant ist. - Bei Augustin: anima, spiritus, mens, ratio, intellectus. Durch alle Denkgebäude geht ein Grundgegensatz des Anschaulichen (Intuitiven) und des Gedachten (Rationalen).
Für das SEELENVERMÖGEN werden Ausdrücke gebraucht, damit Erkenntnisstufen bezeichnet werden können. ERKENNEN ist eine psychologische Wirklichkeit, aber die Stufen sind nicht als psychologische Vermögen gemeint, sondern als Organe des ständigen Erkennens - in zeitlicher Abfolge.
Es handelt sich also nicht um ein empirisch zu beobachtendes Geschehen, sondern um ein SEIN, ein aus der Zeitlosigkeit in der Zeit sich vollziehendes "Offenbarwerden" des SEINS, das wir einsehen und als gültig erklären können.
(03-11-2022, 16:35)Reklov schrieb: schrieb: Zur Leistung der Sprache ist damit aber noch längst nicht alles gesagt ...
Ulan schrieb:
Ich bin mir sicher, dass Du dieses Forum auch weiterhin mit endlosen Wiederholungen fuellen wirst, ja.
Aber, wie versprochen, hier noch etwas zum eigentlichen Predigtinhalt Deiner ewig gleichen Beitraege: Wir wissen doch mittlerweile alle hier, dass Du ein gluehender Anhaenger des Neuplatonismus, mit Einfaerbungen seiner indischen Varianten, in seiner uebelsten Form bist. Die daraus resultierende totale Ablehnung der materiellen Welt verursacht einen defaetistischen Nihilismus, der ganze Zivilisationen von innen heraus zerstoeren kann. Das ist sozusagen Anti-Humanismus in Reinform. Ich halte es fuer jedermanns Aufgabe, solchen Gedanken entschieden entgegenzutreten, damit man weiter daran arbeiten kann, unser Leben und das unserer Mitmenschen zu verbessern.
... ich hänge keiner Welterklärung "glühend" an! - Bevor Du jedoch über den defätistischen (schwarzseherischen) Nihilismus herfällst, schaue lieber auf die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, welche von denen begangen wurden/werden, welche sich das Mäntelchen des Humanismus umhängten/umhängen - die Wölfe im Schafspelz!

Unser Wirtschaftssystem erlaubt nur Reichtum, wenn man andere Mitmenschen übervorteilt! Erich Fromm sagte es so: "Die Sünde steckt im Einzelhandel..."
Unser Leben und das unserer Mitmenschen zu verbessern, ist ein erstrebenswertes Vorhaben. - Dagegen aber steht ein Sprichwort aus der Welt der Kaufleute: "Habe ich eine ordentliche Gewinnspanne, muss ich kein Krimineller werden."

Gruß von Reklov