(20-11-2022, 23:01)Ekkard schrieb: Thema?
Ich verstehe den Thread immer weniger, je mehr ich hier mitlese. Ursprünglich dachte ich, es geht um die menschliche Fähigkeit, sich mit Hilfe akustischer bzw. Optischer Symbole zu verständigen.
"Wahrheit" oder "absolut" sind zwei Beispiele für solche Symbole. Und plötzlich schwenkt die ganze Diskussion auf die Definition von solchen Symbolen (zu Begriffen) um - und es geht nur mehr darum
die definition der symbole in begrifflicher hinsicht (für welchen begriff stehen die jeweiligen laut- oder schriftsymbole?) ist eben genau die crux - ohne gehts nicht. ich neige nach wie vor zu der ansicht, daß die ursprüngliche (ursprünglich einzige?) funktion von sprache der austausch von informationen war - und je eindeutiger dieser ausfällt (je genauer die begriffe definiert sind), desto effektiver erfolgt der informationsaustausch
später natürlich begann mensch auch mit der sprache zu spielen: zuerst im aussprechen von dingen, ohne sie zu meinen ("lügen"), später im bewußt undeutlichen ansprechen von dingen (mehrdeutigkeit von begriffen), sei es zum zweck der verschleierung oder (wohl erst später, als sich so etwas wie "literatur" entwickelt hat) im gegensatz zur verdeutlichung - indem prägnante begriffe bildhaft genutzt und verstanden wollen werden. die kunst der literarischen metaphorik hat sich dann weiter entwickelt und ihre eigentliche heimat weitgehend in der lyrik gefunden, diese wiederum ging dann auch in gewisser weise ad fontes mit onomatopoiesis und graphischem wortverständnis (man denke an jandls "schtzngrmm" oder
" e")
n
e
r
i
ssssss
all das hat seine berechtigung, bereitet ja auch ästhetisches und intellektuelles vergnügen, sollte aber im jeweiligen kontext bleiben - ansonsten sind mißverständnisse vorprogrammiert
die sprache der philosophie...jo mei
eine einheitliche solche gibt es nicht - zwischen der messerscharfen klarheit eines wittgenstein ("wovon man nicht sprechen kann, davon soll man schweigen"), der teils verquasten ausdrucksweise eines jaspers ("leere richtigkeiten") und der wortfindungswut eines heidegger ("das nichts nichtet") bestehen kaum gemeinsamkeiten. wie weit die jeweilige sprach(er)findung die verständlichkeit der philosophischen idee fördert, sei dahingestellt. was aber auch dem philosophen nicht erspart bleiben wird, will er denn (richtig) verstanden werden, ist eine saubere definition der begriffe
sprache kann und darf alles sein - scharfe eindeutigkeit bis lediglich freundliches geräusch. aber nicht alles überall und in jedem fall, sonst dient sie nur als mittel zur verwirrung
womit auch der kreis zum zikkurat des sagenhaften nimrod geschlossen sein sollte
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)