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Veränderung des Gottesbildes mit Jesus
#85
(15-02-2023, 13:23)Ekkard schrieb: Aber wozu dann diese Vorstellung überhaupt? (Wunschvorstellung, angenehmes "großer Freund"-Gefühl?)

Ja sicher! Die erst Funktion wird ja schon im Ausdruck "Vater" erkennbar: Gott als Elternersatz fuer Erwachsene. Das Gefuehl als Kind, wo die Eltern (im Idealfall) als Figuren, die "alles koennen" und einen in jedem Fall beschuetzen, gesehen werden, wird ins Erwachsenenleben gerettet, in dem die Eltern, sofern sie ueberhaupt noch eine Rolle spielen, diese uebermaechtige Schutz- und Leitungsfunktion verloren haben.

Das mit dem "grossen Freund" ist auch klar. Im alltaeglichen Gebet haben wir unser taegliches Gespraech mit dem Schoepfer des Universums. Wenn das nicht "Vitamin B" der hoechsten Potenz ist, weiss ich nicht, was sonst. Wir sind wichtig! Der Schoepfer nimmt uns nicht nur wahr, er hoert uns zu! Und Zuhoeren ist etwas, das selbst in besseren menschlichen Beziehungen nicht immer auf Abruf funktioniert.

Dazu gibt's noch die Bedienung unseres Gerechtigkeitsgefuehls. Jeder kann feststellen, dass die Welt nicht gerecht ist, und das ist ein unertraeglicher Gedanke. Egal ob Gott oder Karma, hier wird eine Scheinloesung fuer dieses Problem gefunden: Gottes Wege sind unergruendlich, aber ich weiss, dass er gerecht ist. Problem - scheinbar - geloest.

Da es hier um Jesus ging, haben wir ja schon bei Paulus die Funktion auf der Hand: sein Jesus war der lebensspendende Geist, der in ihm wohnte. Ein kuerzerer Draht zum Schoepfer geht nicht mehr.


Die Diskussion war ja eher zu Problemen mit solchen Vorstellungen gewechselt. Die Illusion, alles sei doch eigentlich schon geloest, verursacht oft eine Hemmung, Probleme tatsaechlich auch im eigentlichen Leben anzugehen. Wer sich einredet, die Welt sei gerecht, wir wuerden es nur nicht sehen, verhindert im Prinzip Veraenderungen zum Besseren. Dazu kommt noch das Problem der heiligen Schriften, die in den menschlichen Vorstellungen ihrer Entstehungszeit eingefroren sind, aber trotzdem als als heute noch relevant und gueltig hingestellt werden (im Islam als direktes Wort Gottes zur Spitze getrieben). Da ist der Ethik-GAU, der daraus resultiert, mehr oder weniger vorprogrammiert.
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RE: Veränderung des Gottesbildes mit Jesus - von Davut - 07-05-2020, 14:21
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