28-04-2023, 16:38
(27-04-2023, 12:06)Reklov schrieb: ein Widerspruch ist nicht gegeben, denn: seltsam sind lediglich die verschiedenen, von den Religionen aufgestellten "Gottes-Bilder"
petronius
das von dir aufgestellte eben nicht weniger
... indem ich die Wortchiffre "Gott" erwähne, stelle ich damit ja noch kein gültiges Gottesbild od. gar ein Dogma auf, wie es z.B. die versch. Religionen tun.
Zitat:Reklov
Schreibt man dem so gedachten Wesen, dass "die Ursache seiner Notwendigkeit nicht außerhalb seiner selbst hat" zudem noch eine Schöpferkraft zu, so ist dies kein Widerspruch an sich
petronius
nur ist das ja nicht alles, was du behauptest. und auf jeden fall ist es seltsam, sich irgendwas auszudenken und dann als (allgemein verbindliche) Tatsache darzustellen
... wann und wo habe ich von einer allgemein verbindlichen "Tatsache" gesprochen - wenn es zu Fragen des Glaubens kam? Allenfalls führte ich Beispiele sprachlicher Logik an, mit der man den Gottesgedanken untermauern wollte - oder auch kann! Soviel muss aber (nicht nur hier!) schon erlaubt sein!
Dazu angemerkt: Existenz, durch die Dasein mehr als nur Dasein wird, hat eine andere Abkunft als das von uns so beobachtbare und zu erforschende Dasein. - Übrig bleibt: Glaube, Unglaube plus Aberglaube sind alles "Tatsachen" in der begrenzten Welt menschlicher Denkvorgänge.
Es kann aber auch "scheinen", als ob dieses "Andere" nicht in jedem Dasein sei.
Niemand vermag das allgemeingültig zu "erkennen", denn nur Existenz nimmt Existenz wahr, - kein Wissen!
Würde man z.B. ein Tier als Dasein ohne Existenz bezeichnen, so kann auch im Tier die Möglichkeit aufleuchten, dass zwar nicht Existenz, doch wie absolut schlafende Existenz aussieht, wie ein fernes, unzugängliches Rätsel.
So klingt es auch nicht allzu verwunderlich, dass der bekannte Verhaltensforscher (Nobelpreisträger) Konrad Lorenz, der sich ein Leben lang mit dem Verhalten von Graugänsen beschäftigte, im Alter ungeniert zugab, dass er von Gänsen nichts wisse.
Viele Menschen, denen wir begegnen, sind zwar mögliche Existenz, doch viele begegnen uns, ohne dass wir spüren, dass sie als sie selbst uns begegnen. Viele sind für uns wie bloße Natur, nur Dasein und Möglichkeit. Jeder von uns versinkt, wenn er sich nur als bloßes Dasein und "Naturgeschehen" auffasst/spürt.
Leider ist aber kein feststellendes Urteil möglich, wo es sich um Existenz handelt.
Wie ja jeder leicht ersehen kann, entstehen ja nicht ohne Grund auch dort die heißesten Wortgefechte, wo es zu Fragen der Existenz kommt - und dem damit verbundenen WOHER und WOHIN. - Weit weniger wird z.B. über das sog. "gesicherte Wissen" diskutiert, wie es vom Menschen bisher aufgestellt und katalogisiert werden konnte.
Es bleibt also eine unüberwindbare Zweideutigkeit in allem Sprechen/Schreiben von Existenz im Dasein.
Ebenso bleibt möglich, dass der Mensch und sein freiheitliches Selbstbewusstsein sich im vermeintlich "bestimmten" Wissen täuschen!
Gruß von Reklov

