04-05-2023, 21:40
(02-05-2023, 23:21)Geobacter schrieb:(01-05-2023, 15:19)Reklov schrieb: Wenn "Gott" das ist, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, muss er eines derjenigen denkbaren Dinge sein, die sowohl im Geist gedacht werden können, als auch in Wirklichkeit existieren..
Es ist auch denkbar dass es keinen Gott gibt.
Und es ist von daher auch nicht schlüssig, dass nichts Größeres mehr gedacht werden könne, als das von einem Menschen in seinem Geist als ein solch Größtes Gedachte. Nur ein echter Depp kann da heutzutage noch Ansprüche für sich gelten machen wollen. Dem A. von Canterbury in seiner Zeit lebend (mittelstes Mittelalter), kann man da aber keine Vorwürfe mehr machen.
... kommt darauf an, was man unter dem Wort "Gott" verstehen will !? - Sicher ist/konnte mit diesem Wort nicht dasjenige getroffen werden, was uns die Religionen seit jeher als ihren Anspruch "servieren" - und dabei reichlich Kasse machen! - Eine erste Ur-Sache kann aber nicht so einfach weggedacht werden, es sei denn, jemand stellt sich vor, ALLES sei "unbedingt" entstanden! Das wäre dann aber auch nur eine andere Art des GLAUBENS...
Ob Anselm bei dem Begriff "Gott" eine von der Kirche völlig abweichende Vorstellung hatte, muss ungeklärt bleiben. Allein schon aber, dass er diesen Begriff nicht personalisierte, sondern ihn völlig sachlich abstrahierte, indem er den Begriff "nichts Größeres" benützt, zeigt, dass er hier sehr modern dachte, denn es bleibt nach wie vor völlig offen, wen oder was denn nun dieser Begriff eigentlich darstellen soll ... ?
Dass Anselm ein Denker des Mittelalters war, spielt hier keine gewichtige Rolle, denn bereits in der Antike wurden ja Dinge ausgesagt, die bis heute Geltung besitzen - z.B. Sätze mit psychologischem Inhalt ... etc.
Gruß von Reklov

