(08-08-2023, 21:39)Felix schrieb: In welchem Bereich soll Gänswein denn irgendeinen Mangel an der erforderlichen Qualifikation für das Amt eines Erzbischofs aufweisen? Als Theologe hat er eine Promotion mit dem bestmöglichen Ergebnis. Als Privatsekretär von Benedikt einen umfassenden Einblick in kirchliche Organisation . . .
Ich will mich hier in diesen Disput nicht einmischen, will nicht parteiisch sein.
Aber eine Promotion in einem theologischen Thema und die Tätigkeit im Vatikan als Privatsekretär eines Papstes zeigt zwar unglaubliches Spezialwissen, aber ob er mit den Problemen des Alltags in einer Diözese umgehen kann?
Da gibt es kleinliche Zänkereien zwischen ungebildeten Leuten, niedrige Revierkämpfe um nebensächliche Ehrenämter, um die Frage ob die Zuckerbäckerin Frau Müller oder die Friseurin Frau Berger die Kirchenfahne tragen darf, ob zu einem Anlass ein lateinisches oder ein englisches Lied gesungen wird, ob Orgel oder Gitarre gewählt wird und dergleichen Fragestellungen
Das sind keine Fragen der Scholastik, Gelehrte der Sorbonne wären hier fehl am Platz, Doktoren der Theologie sind hier nicht hilfreich. Hier braucht es Praktiker, und keine Gelehrten der Vatikanischen Bibliothek.
Bauernschläue und Mutterwitz ist gefragt und nicht akademisches Wissen oder gar die venia legendi
Ich persönlich glaube (kann mich aber irren), dass ein Dorfpfarrer nach zwanzig Jahren besser als Bischof oder Erzbischof geeignet ist, als ein promovierter Theoretiker mit Erfahrung im Vatikan
Petrus war ja auch ein Fischer und kein Doctor des Kirchenrechts
Überqualifikation kann in vielen Berufen und Berufungen ein Hindernis sein!
Ich will aber dem Herrn nicht pauschal die Fähigkeit absprechen - vielleicht ist er ja ein sehr fähiger Bischof einer Diözese
Aber wie sollen wir hier in einem "Religionsforum" so etwas beurteilen können ?
Wir kennen den Menschen nicht, haben nie mit ihm gesprochen
Du kannst ihn ja einladen, seine Position hier im "Religionsforum" zu schreiben
Fragen kostet nix!

