(03-10-2023, 11:13)Farius schrieb: Es ist nun nicht anzunehmen, dass das Böse somit eine subjektive Zuschreibung noch Produkt des eigenen Empfindens ist und auch nicht menschengemacht. Das Böse ist somit allgemeingültig von Gott definiert.
Das ist der etwas hilflose Versuch, ein komplexes Thema auf eine einfache Regel herunterzubrechen. Nur ist es so, dass die menschliche Erfahrung diese simple Erklaerung widerlegt.
(03-10-2023, 11:13)Farius schrieb: Gäbe es keinen Zusammenhang von Leid und Sünde, hätte Jesus dies sicher explizit gesagt.
Auch das ist wieder das Ergebnis der ewigen Suche nach simplen Erklaerungen fuer komplexe Zusammenhaenge; wobei hier natuerlich auch der unerschuetterliche Glaube an Gerechtigkeit (der goettlichen Art in diesem Fall) der Argumentation einen Baerendienst erweist. Auch dies entspricht nicht unserer menschlichen Erfahrung.
Aus diesem Grund kommt es dann zu Ausfluechten wie diesen:
(03-10-2023, 11:13)Farius schrieb: Gewisse Leiden kann man, wie beim Blindgeborenen, nur mit einem Verschulden aus dem oder den Vorleben erklären - auch wenn gewisse Kirchen jene, die das annehmen mit dem Bann belegen.
Ich erkenne an, dass dieser "Loesung" die Erkenntnis zugrundeliegt, dass die ueblichen Erklaerungen fuer die Suende als Ursache von Leid nicht richtig sein koennen. Die Loesung ist dann mehr Wunschdenken.
(03-10-2023, 11:13)Farius schrieb: Nun, WARUM gibt es das Leid und das Böse? Die Frage des Themas. Ich bin der Ansicht, dass Gott uns, seine Kinder in seinem Reich haben will, dass aber in seinem Reich nur sein kann, wer die Liebe pflegt und das Böse unterlässt - wer keine Untugenden hat. In höchst weiser Art hat Gott die Gesetze so gestaltet, dass automatisch jede/r Leid sich zuzieht, der seine Gebote nicht hält.
Wunschdenken halt, ja. Die Welt funktioniert offensichtlich nicht so, also muss das Problem ins Transzendente verschoben werden, um die liebgewonnenen Illusionen zu retten.