Beitrag #1
Es war der Kommunist Lenin, der zu Beginn des Kommunistischen Paradieses 1921 die NEP einführte!
"Die Einführung der NEP führte dazu, dass erstmals seit der Oktoberrevolution wieder eine „bourgeoise“ Schicht von Händlern und Kaufleuten entstand, die mittels Handel mit Gütern die Ressourcenallokation verbesserte und dabei Gewinne machte. Viele dieser sogenannten Nepmänner (nèpman) stellten ihren neuen Wohlstand demonstrativ zur Schau und verursachten Missbehagen in Partei und Gesellschaft."
Neue Ökonomische Politik - Wikipedia
Ende 1927 endete die Periode der NEP
NÖSPL in der DDR
"Die DDR experimentierte in den 1960er Jahren mit dem „Neuen Ökonomischen System der Planung und Leitung“ (NÖSPL) kurzzeitig in eine Richtung, die auf die partielle Schaffung marktwirtschaftlicher Verhältnisse hinauslief. Mit Verweis auf die Neue Ökonomische Politik der jungen Sowjetunion versuchte die SED dieses staatliche Reformprogramm zusätzlich zu legitimieren."
Neue Ökonomische Politik - Wikipedia
Interessanterweise wurde also im Kommunismus zwei Mal mit der Marktwirtschaft experimentiert! Beide Male ging es schief
Vermutlich wollte man die nicht ausrottenbare Schattenwirtschaft legitimieren und damit unter Kontrolle bekommen: der staatliche Installateur arbeitet am Sonntag im Pfusch und verdient bei dieser Schwarzarbeit eine Menge Geld. Er repariert rasch und unbürokratisch die Wasserleitung und der Mieter braucht nicht wochenlang auf einen offiziellen Termin zu warten.
Nun wurde er von Lenin zum Unternehmer gemacht, (der dann auch Steuern zahlen musste)
Er durfte nur 10 Arbeiter anheuern. Dennoch bewährte sich das System nicht, weil arme Arbeiter mangels Alternative bei ihm jobben mussten, während Parteimitglieder die begehrten Stellen beim Staat bekamen. (Staatliche Arbeitsplätze waren erste Sahne, sie auch die TRANSSIB)
Ende 1927 wurde das System der NEP (dt. NÖP) abgeschafft und bald streng verboten
In der DDR versuchte man wie gesagt in den 60er Jahren einen 2. Anlauf
Aber auch der ging offenbar schief!
Vermutlich war das Motiv der Duldung marktwirtschaftlicher Elemente neben der Kommandowirtschaft, dass die Planung niemals fein genug sein kann, um die vielen plötzlichen Handwerkereinsätze organisieren zu können, da gab es immer beachtliche Wartezeiten. Und da ist es halt schon verlockend, wenn die Fensterverriegelung im Winter kaputtgeht, dem Glaserer der staatlichen Fabrik eine Schachtel Zigaretten oder ein paar Rubel oder eine Flasche Wodka zu geben, dass er gleich um 17 Uhr nach Dienst vorbeischaut und das Fenster repariert, statt auf Montag zu warten, bis der Reparaturtrupp kommt
Solche Schwarzarbeit lässt sich nie unterbinden. Die Hausbesorgerin kommt rauf und putzt für ein Bakschisch der alten Frau das Klo, der Friseur macht der jungen Dame in ihrer Wohnung eine tolle Dauerwelle, der Mathelehrer gibt dem Kind in der Freizeit Nachhilfe
Solange die eigene Arbeitsleistung zu Markte getragen wurde, war das auch OK, so wie beispielsweise der Mathelehrer - aber sobald andere Arbeitskräfte ausgebeutet werden, ist das ein Problem im Kommunismus
(04-11-2023, 03:27)Statesman schrieb: Viele Menschen in Europa haben eine falsche Vorstellung vom Kommunismus, nämlich dass Privatunternehmer im Kommunismus nicht reich sein können.
Es war der Kommunist Lenin, der zu Beginn des Kommunistischen Paradieses 1921 die NEP einführte!
"Die Einführung der NEP führte dazu, dass erstmals seit der Oktoberrevolution wieder eine „bourgeoise“ Schicht von Händlern und Kaufleuten entstand, die mittels Handel mit Gütern die Ressourcenallokation verbesserte und dabei Gewinne machte. Viele dieser sogenannten Nepmänner (nèpman) stellten ihren neuen Wohlstand demonstrativ zur Schau und verursachten Missbehagen in Partei und Gesellschaft."
Neue Ökonomische Politik - Wikipedia
Ende 1927 endete die Periode der NEP
NÖSPL in der DDR
"Die DDR experimentierte in den 1960er Jahren mit dem „Neuen Ökonomischen System der Planung und Leitung“ (NÖSPL) kurzzeitig in eine Richtung, die auf die partielle Schaffung marktwirtschaftlicher Verhältnisse hinauslief. Mit Verweis auf die Neue Ökonomische Politik der jungen Sowjetunion versuchte die SED dieses staatliche Reformprogramm zusätzlich zu legitimieren."
Neue Ökonomische Politik - Wikipedia
Interessanterweise wurde also im Kommunismus zwei Mal mit der Marktwirtschaft experimentiert! Beide Male ging es schief
Vermutlich wollte man die nicht ausrottenbare Schattenwirtschaft legitimieren und damit unter Kontrolle bekommen: der staatliche Installateur arbeitet am Sonntag im Pfusch und verdient bei dieser Schwarzarbeit eine Menge Geld. Er repariert rasch und unbürokratisch die Wasserleitung und der Mieter braucht nicht wochenlang auf einen offiziellen Termin zu warten.
Nun wurde er von Lenin zum Unternehmer gemacht, (der dann auch Steuern zahlen musste)
Er durfte nur 10 Arbeiter anheuern. Dennoch bewährte sich das System nicht, weil arme Arbeiter mangels Alternative bei ihm jobben mussten, während Parteimitglieder die begehrten Stellen beim Staat bekamen. (Staatliche Arbeitsplätze waren erste Sahne, sie auch die TRANSSIB)
Ende 1927 wurde das System der NEP (dt. NÖP) abgeschafft und bald streng verboten
In der DDR versuchte man wie gesagt in den 60er Jahren einen 2. Anlauf
Aber auch der ging offenbar schief!
Vermutlich war das Motiv der Duldung marktwirtschaftlicher Elemente neben der Kommandowirtschaft, dass die Planung niemals fein genug sein kann, um die vielen plötzlichen Handwerkereinsätze organisieren zu können, da gab es immer beachtliche Wartezeiten. Und da ist es halt schon verlockend, wenn die Fensterverriegelung im Winter kaputtgeht, dem Glaserer der staatlichen Fabrik eine Schachtel Zigaretten oder ein paar Rubel oder eine Flasche Wodka zu geben, dass er gleich um 17 Uhr nach Dienst vorbeischaut und das Fenster repariert, statt auf Montag zu warten, bis der Reparaturtrupp kommt
Solche Schwarzarbeit lässt sich nie unterbinden. Die Hausbesorgerin kommt rauf und putzt für ein Bakschisch der alten Frau das Klo, der Friseur macht der jungen Dame in ihrer Wohnung eine tolle Dauerwelle, der Mathelehrer gibt dem Kind in der Freizeit Nachhilfe
Solange die eigene Arbeitsleistung zu Markte getragen wurde, war das auch OK, so wie beispielsweise der Mathelehrer - aber sobald andere Arbeitskräfte ausgebeutet werden, ist das ein Problem im Kommunismus

