(10-11-2023, 23:34)Reklov (#41) schrieb: Lediglich Menschen haben große Wissenslücken!
Athon
Würdest du anerkennen wollen, dass genau diese Wissenslücken bei den Menschen in grauer Vorzeit dazu geführt haben könnten, die Ursache für z. B. Blitz und Donner in einer "göttlichen" Macht zu suchen?
Würdest du weiter anerkennen wollen, dass durch das Schließen solcher Wissenslücken dem Grunde nach "göttliches" Wirken mehr und mehr obsolet wird? Offenbar hat sich jedoch in der damaligen Zeit der Glaube an eine sog. schöpferische Kraft in den Menschen so manifestiert, dass er sich trotz unzähliger zwischenzeitlicher wissenschaftlicher Erkenntnisse bis heute gehalten hat.
Und wenn ich mir vor Augen halte, wieviele zum großen Teil blutige Auseinandersetzungen im Namen "Gottes" (oder Allahs oder oder...) schon geführt wurden, packt mich das kalte Grausen.
Hallo Athon,
zunächst: ich unterscheide schon zwischen Glaube und Aberglaube. Ein Blitz, geschleudert vom damaligen ZEUS kann heute leicht als Aberglaube bezeichnet/abgetan werden. - Kommt man aber zu der Tatsache, dass auch die heutigen Physiker nicht wissen, warum es überhaupt Materie gibt, was eigentlich Gravitation oder dunkle Energie sein soll, oder, woher das Leben stammt, so stehen wir alle heute zwar vor tieferen Wissensinhalten, haben aber von dem, was uns und den Kosmos "umgreift" - keine Ahnung.

Wenn "Wissenslücken" geschlossen werden, was übrigens nicht nur segensreich war/ist, so öffnen sich dabei zwar Türen zu bisher unbekannten Zimmern, aber gleichzeitig stellt man fest, dass diese neu geöffneten Räume ebenfalls wieder Türen haben, die verschlossen sind.
Zitat:Reklov
Deinen "Slogan" kann man auch leicht umdrehen und sagen: Gott schuf den Menschen und hat bis heute daran zu schaffen
Athon
Und genau aus den genannten Gründen habe ich ihn so formuliert, wie er da steht. Denn "Gott" kann doch wohl keine Probleme haben, oder...?
... man kann ja auch ein Problem "liebend" angehen oder mit großer fachlicher Kompetenz bearbeiten, immer wieder daran "feilen"! Wer von uns kann schon sagen, inwieweit z.B. die Evolution als Mittel eingesetzt wurde, um den immer besser werdenden Menschen-Typ hervorzubringen?
Blickt man z.B. auf den Text der Genesis, so hatte (hat) "Gott" keinerlei Probleme mit uns, aber er warnt(e) rechtzeitig vor Abwegen und den damit verknüpften unausweichlichen Konsequenzen.
Neulich konnte ich in einem Essay lesen, dass "Gott" nie Probleme mit den Menschen hatte, aber wegen dem oft so verblendeten Missbrauch ihrer geschenkten Freiheit lediglich seine Einstellung zu ihnen etwas geändert hat.
Auch nicht schlecht formuliert - und zudem sieht man, was mit Sprache so alles ausgesagt werden kann!

Zumindest aber bleibt das Dasein auf unserem Planeten spannend - auch wenn das Leid als ungebetener Gast ständig mit am Tisch sitzt!
Gruß von Reklov