19-12-2023, 16:30
(18-12-2023, 15:59)Rex schrieb: Selbst wenn es inzwischen Berechnungen gibt, die sich mit der Wahrscheinlichkeit mit der Gott existiert beschäftigen und da einige zum Schluss kommen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Gott existiert größer ist, als die, dass er nicht existiert
LOL jetzt musste ich lachen :)
um eine wahrscheinlichkeit berechnen zu können, braucht es eine gewisse daten- und faktenbasis. bei jeder der vielen hazops ("hazard and operability studies"), welche ich verantwortlich geleitet habe, mußte die eintrittswahrscheinlichkeit eines bestimmten ereignisses (störfall) berechnet werden. also wie wahrscheinlich versagt ein bauteil, die dazugehörige steuerung, macht der bediener einen fehler? ausfallwahrscheinlichkeiten sind nach umfassender auswertung der betriebserfahrung der gesamten industrie mittlerweile oft in tabellen nachzuschlagen, oder man fragt den anlageneigner, wie oft das betreffende (gleiche) teil in einer anderen produktion unter seiner aufsicht bereits ausgefallen ist. steht der bediener unter stress, ist daher anfälliger dafür, etwas zu übersehen oder falsch einzuschätzen?
alles daten, die zwar nicht direkt empirisch überprüfbar sind, aber eben auch nicht rein aus dem finger gesogen, und durchaus hand und fuß haben - sodaß sich nach einem u.u. etwas kompliziert anmutenden algorithmus eben eine aussagekräftige warscheinlichkeitseinschätzung dafür ergibt, daß es mal kracht
welche daten legen denn deine forscher welchem auswerte- und berechnungsalgorithmus für eine "gottes"wahrscheinlichkeit zugrunde?
Zitat:und selbst wenn seine Existenz erwiesen wäre, so bliebe die Frage danach, dennoch Glaubenssache, zumindest für Menschen
so ist es. glaube ist menschlich, glauben ist glaubenssache. deshalb verstehe ich ja nicht, warum da immer die (natur)wissenschaft dazu gezerrt wird
Zitat:Aber auch das gilt in der Wissenschaft ebenso
nein. wissenschaftliche fakten sind nicht glaubenssache
Zitat:da kommen Computer manchmal zu sehr genialen Ergebnissen und die Wissenschafter verstehen sie nicht gleich und müssen sie erst vermenschlichen um sie begreifbar zu machen
es sind weniger die computer, die da zu ergebnissen kommen, sondern die wissenschaftler, die den computern "vorgeben, was sie berechne sollen". sei es, welcher algorithmus zum verständnis welcher sachverhalte auf empirische daten anzuwenden ist, sei es, den "dummen rechenknecht" eine unmenge an simulationen (die ja von den wissenschaftlern entwickelt wurden) mit je einer kleinen veränderung an den ausgangswerten durchführen zu lassen, um auswirkungen und trends zu erkennen
Zitat:so wie das manche mit Abbildungen ihrer Vorstellung von Gott auch tun oder sie mit einer Zahl belegen, etwa wie das Ergebnis jener Forschungen die herausgefunden haben wollen, dass nach Gödel über 700 Götter zugleich existieren können
hältst du das wirklich für vergleichbar?
Zitat:Am Ende scheitert aber aus meiner Sicht jedes dieser Modelle, wie auch die gesamte Wissenschaft u.a. an der Vernunft. Erst Vernunft ermöglicht Erkenntnis. Und wir sind durch die menschliche Vernunft begrenzt, zumindest nach Kant und anderen, die versuchten die Vernunft vom Glauben abzutrennen.
die wissenschaft hat nie damit geprahlt, "vollkommene erkenntnis" zu bieten. das ist den religiösen gurus usw. (ja, auch der rkk) vorbehalten. und (noch) nicht alles, aber sehr viel und immer mehr zu wissen und erklären - das ist wirklich nur dann als "scheitern" zu bewerten, wenn man den reklov macht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

