20-12-2023, 18:08
(08-12-2023, 16:22)Reklov schrieb: Informationen sind zudem auch keine Sache des Geschmacks, sondern ein natur- und geisteswissenschaftliches Phänomen!
Ekkard
"Information" kann auch mit "Muster" übersetzt werden. In der Tat stecken die Welt und ihre Vorgänge und Wechselwirkungen voller Muster. Und unser Gehirn ist im Großen und Ganzen ein Muster-Wiedererkennungsapparat. Deswegen ist "Information" auch kein "geisteswissenschaftliches Phänomen" sondern ein Begriff der Messung und Beobachtung, also der Physik (allgemeiner: eine naturwissenschaftliche Vokabel für die Wiedererkennbarkeit von Verlaufsmustern). Deswegen ist beispielsweise dein "Information geschieht nicht ohne Willen" Unsinn. Es ist entweder das Tun unseres Gehirns (Mustererkennung) oder die abstrakte Form dessen, was die Welt vor unseren Augen (Messinstrumenten) tut.
Hallo Ekkard,
nur Geist kann eine geistige Information überhaupt erkennen. Eine Haustier kann also noch so lange vor ein Buch oder eine Pflanze gesetzt werden, ohne auch nur irgendetwas zu "begreifen", denn hier auf Erden haben nur wir diesen von Dir so bezeichneten Muster-Wiedererkennungsapparat. Dass dabei auch physikal./chem. Abläufe im Spiel sind, ist selbstverständliche Ausrüstung, allerdings nicht aus menschlicher Produktion !
Information geschieht zumindest beim Menschen aber wohl nicht ohne Willen!? Ist also kein Unsinn, wie Du es beurteilst!
Inwieweit Informationen willentlich bewusst oder auch nur programmgesteuert weitergegeben werden, ist wiederum ein anderes Detail-Thema.
(08-12-2023, 16:22)Reklov schrieb: Zum "Sinn" unseres so erlebten Daseins auf diesem Planeten konnten bisher weder Religionen, noch Philosophien, noch Naturwissenschaften etwas zeitlos GÜLTIGES aussagen.
Ekkard
Nun ja, weil es halt nichts "zeitlos Gültiges" gibt.
Was daran kommt dir so bedeutend vor, es eigens zu erwähnen? Es begründet ja auch nichts.
... das ist nun keine qualifizierte Aussage, denn dazu müsste ein Mensch zunächst mal Zeit und Raum völlig überblicken können! Wundert mich schon sehr, dass Du hier so salopp aufzutreten versuchst.

Nur menschliche Begründungen sind unbedeutend, denn sie können nur beschränkte Argumente hervorbringen. Deswegen sollte dies, nicht nur hier im Forum, auch immer gesagt werden dürfen!
(08-12-2023, 16:22)Reklov schrieb: Es bleiben nur Deutungen, Auslegungen, Berechnungen und Hinweise. Wäre die WAHRHEIT erkannt, erübrigte sich ja auch jedes Gespräch, jeder Informationsaustausch (nicht nur hier im Forum).
Ekkard
Ganz sicher nicht, weil es die allumfassende Wahrheit nicht gibt.
... mit "ganz sicher nicht" kann hier nicht operiert werden, denn dazu müsste ja eine Person mehr über die WAHRHEIT wissen und nicht nur im Besitz menschlicher Teilwahrheiten sein!
(08-12-2023, 16:22)Reklov schrieb: Man sieht es bereits an diesem kleinen Forum-Kreis, wie unterschiedlich die WELT doch gesehen und gedeutet wird. Eines ist aber unbestritten: Allein die Erforschung des Materiellen kann den Menschen überhaupt nichts über den "Sinn ihres Daseins" verraten, denn die Natur wird dabei mathematisch befragt und gibt mathematische Antworten.
Ekkard
Du irrst: Es ist unser "Oberstübchen", welches sich (!) Fragen stellt und eben Muster zu erkennen versucht. (Die mathematische Formulierung sind eine Art Schablone zur Mustererkennung bzw. zur Reproduktion von Mustern.)
Der Sinn des Daseins ist ein selbst gewähltes Beurteilungsverfahren des Lebenslaufes. Ich komme persönlich ganz gut damit zurecht, mich von Vorhaben zu Vorhaben begeistern zu lassen. Einen generellen Sinn sehe ich nicht.
... was sich im Oberstübchen eines Individuums abspielt, kann auch nie völlig den "Sinn" des Daseins im Sein treffen. Es bleibt dabei stets nur bei der persönlichen Betrachtung des eigenen kurzen Lebensweges und den Blick auf die bekannten Wechselfälle von Gelingen und Misslingen, von Freude und Leid...
Dass DU keinen generellen Sinn siehst, hängt "natürlich" auch damit zusammen, dass Du weder eine Brücke, noch ein Vertrauen zu der Macht herstellen konntest, welche die Basis für unser aller Dasein erst "ermöglicht" hat.
Von Vorhaben zu Vorhaben "begeistert" zu sein, ist aber auch erfüllend, zumindest solange einem dies möglich ist.
(08-12-2023, 16:22)Reklov schrieb: Unser Bewusstsein verfestigt sich in Richtigkeiten, welche wiederum durch neue Richtigkeiten überwunden werden. Wenn aber das Bewusstsein allein auf sich selbst gestellt wird, erfährt es seine Ungeschlossenheit in unlösbaren Antinomien. Als an die Realität des Daseins gebunden erfährt es den Durchbruch durch Daseinszwecke, welche es in ihren Dienst zwingen, - es beschränken und nicht selten ins Absurde führen.
Ekkard
Du solltest solche Sätze nicht allgemein sondern persönlich formulieren. Dann werden sie als persönliches Problem verständlich.
... diese Dinge sind nicht nur auf mich persönlich zu legen, sondern Allgemeingut. Du brauchst dazu nur mal menschliche Handlungen innerhalb der Weltgeschichte zu untersuchen. Von gestern bis heute! Von Leuten mit und ohne Macht!

Reklov
denn seine Geschlossenheit ist unzureichend für die ihn umgebenden Mächte und Kräfte der Existenz und der Transzendenz, welche die Gestalten des menschlichen Geistes zerstören und wieder neu erregen.
Das WELTSEIN wird uns nur gegenständlich als Materie, als Körperlichkeit, als lebendiges und gesetzliches Geschehen. Alle gedachten Verfestigungen werden mit fortschreitender Erkenntnis aufgelöst, bis jede Weise des Erkannten durch das Erkennen selber zum Verschwinden kommt und sich ein bodenloser Reichtum der immer relativen Erkenntnis sich entfaltet.
Ekkard
Du erwartest hoffentlich nicht, dass man den vorstehenden Begründungen in irgend einer Form folgen kann? Da widerspricht ein Gedankengang dem vorhergehenden: Sag doch gleich: "Unsere Existenz ist unverständlich."
Reklov
erwarten ist immer erlaubt. Ob es eintrifft - eine andere Sache
(08-12-2023, 16:22)Reklov schrieb: Die so oft angeführte TRANSZENDENZ verfestigt sich als sinnliches Objekt, als greifbares Geschehen, ...
Ekkard
Das widerspricht ganz einfach dem Begriff selbst. Ist etwas "transzendent", dann ist es eben genau nicht greifbar!
... bitte auch dieses richtig einzuordnen: für uns Menschen verfestigt sich die Transzendenz als greifbares Geschehen! Wie z.B. in der biblischen Erzählung vom Gottes Sohn auf Erden...
(08-12-2023, 16:22)Reklov schrieb: Wer Transzendenz im Ansatz verstehen will, sollte jede Heiligkeit entzaubern, jeden Rest von Tabu aufheben und ohne Worte die Transzendenz indirekt sprechen hören.
Ekkard
Sei nicht albern! Die Transzendenz spricht auch ohne Worte nicht und "indirekt" schon gar nicht.
Zumindest müsste sie ja zu Dir in der Sprache der Mathematik "sprechen", denn diese verwendest Du ja während Deiner Arbeit!
(08-12-2023, 16:22)Reklov schrieb: Die Menschen neigen jedoch dazu, im Sinnlichen, im Gegenständlichen, in den Forderungen der Naturgesetze, im so gedachten Wissensinhalt, in einem jeweils Bestimmten schon das SEIN selbst zu haben, um in ihm einen verläßlichen Halt zu besitzen. Damit aber konnte bisher nur auf eine Sandbank gefahren werden.
Ekkard
Dergleichen findet sich auch immer im Frommsprech aller Prediger. Nichts Neues unter der Sonne!
Dergleichen gilt nicht nur für fromme Prediger, sondern für jeden Menschen, egal, ob nun gläubig oder nicht!
Dein >Nichts Neues unter der Sonne!< hast Du dem Bibeltext entlehnt. Damit wird aber lediglich resignierend bekundet, dass man nichts Neues weiß, oder das alles so schon mal da war.
Salomo beschrieb damit die Vergänglichkeit des Menschen. Dieses "geflügelte Wort" hat alle Zeitalter überlebt, weil trotz großem wissenschaftlichen Fortschritt die geistige Situation des Menschen sich nicht verändert hat, er nach wie vor mit der Vergänglichkeit konfrontiert wird - selbst, wenn alle seine Handlungen und Geschäfte erfolgreich verlaufen, sozusagen alles "paletti" ist.
Gruß von Reklov