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Warum gibt es Leid und das Böse in unserer Welt?
(30-12-2023, 17:16)Farius schrieb:
(28-12-2023, 12:33)Ulan schrieb:
(28-12-2023, 11:35)Farius schrieb: Auch Jesus, der sich hat ans Kreuz nageln lassen unter unsäglichen Qualen, angestiftet durch Satan - der ihn dadurch hat vom Glauben abbringen wollen - zu Vergebung der Schulden, die es ja gar nicht gibt??

Das nennt selbst Paulus als Moeglichkeit. Diese Moeglichkeit darf - laut Paulus - nicht sein, weil sonst der ganze Glaube in sich zusammenfaellt (er ist ein schoenes Beispiel fuer die "sunk cost fallacy"). Und das mit der Vergebung der Suenden (oder Schuld; ich nehme mal an, das ist ein Editierunfall) ist eh nur ein Zweck fuer den Tod Jesu, den selbst Lukas gar nicht nennt. Aber klar, Menschen sind immer wieder mal bereit, fuer ihre Irrtuemer zu sterben; das mag auch den gescheiterten Propheten Jesus von Nazareth betreffen.

Lieber Ulan,

Jesus Christus gescheitert?
Aber nein! Satan hat oft - sehr oft - versucht, Jesus von der Treue zu Gott abzubringen. Aber es ist ihm nicht gelungen und so rief Jesus Christus mit allerletzter Kraft: "Es ist vollbracht!" Die Erde bebte und der Vorhang im Tempel riss.

Man beachte, dass dies die Version ist, die das spaeteste der vier kanonischen Evangelien verbreitet, also zu einer Zeit, wo bereits jedem bewusst war, dass die Prophezeiung Jesu gescheitert war, und der christliche Glaube sich neu erfinden musste. Markus nennt als letzte Worte Jesu noch "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (EU). Markus wird ja normalerweise in den letzten Jahren des Krieges oder kurz danach verortet, als jede Hoffnung auf ein Eingreifen Gottes in die Besetzung Judaeas geschwunden war. Markus versuchte noch, das als das von Jesus versprochene Signal zu deuten, auch wenn es fuer niemanden so aussah.

(30-12-2023, 17:16)Farius schrieb: Jesus war nicht einfach ein Prophet sondern er war DER Messias, der Erlöser.

Ja, aber seine Hauptprophezeiung war, dass das Koenigreich Gottes noch zu Lebzeiten einiger seiner Zuhoerer kommen wuerde, in einem kriegerischen Endkampf, bei dem Gott mit seinen Engeln eingreifen wuerde. Als die Evangelien geschrieben wurden waren die meisten der Zuhoerer Jesu tot, und die Ueberlebenden hatten den juedisch-roemischen Krieg erlebt, der zwar zur Zerstoerung Judaeas, Jerusalems und des Tempels gefuehrt hatte, einhergehend mit einem gewaltigen Verlust an Menschenleben, aber von dem Koenigreich Gottes auf Erden gab es keine Spur. Ganz im Gegenteil: das roemische Reich ging auf seine Bluetezeit zu. Aus dem Grund musste die christliche Botschaft grundlegend umgeschrieben werden, bevor die Bewegung vollkommen irrelevant wurde.

Solche Entwicklungen sehen wir uebrigens auch heute noch. Jedesmal, wenn irgendeine der Untergangsprophezeiungen von Glaubensgemeinschaften wie den Zeugen Jehovas oder den Armstrongisten scheitert, wird einfach die Botschaft umgeschrieben.

Ich glaube kaum, dass das heutige Christentum noch irgendetwas mit Jesus, seiner Botschaft und seinen Zielen zu tun hat.


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RE: Warum gibt es Leid und das Böse in unserer Welt? - von Ulan - 31-12-2023, 00:34

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