10-01-2024, 19:39
(10-01-2024, 12:29)Ekkard schrieb: Thema: Warum gibt es Leid und das Böse in unserer Welt.
Ich bitte, doch beim Thema zu bleiben
fassen wir also zusammen:
"das böse" gibt es eigentlich nicht, also nicht im sinne einer vom beobachter (menschen) unabhängigen existenz. "böse" gibt es nur als kategorie des menschen, der nun mal gewohnt ist, alles in "gut" und "böse", schwarz und weiß einzuteilen. "das böse" ist also in doppelter hinsicht menschengemacht (als benenner wie als verursacher), ebenso wie auch alle "götter", denen man allein "das gute" in die schuhe schieben und sie vom "bösen" mit den fadenscheinigsten bis fantasievollsten ausreden und intellektuellen verrenkungen freisprechen will
vom "leid" läßt sich erst mal dasselbe sagen - es gibt "leid", weil wir menschen nun mal bestimmten erfahrungen diesen namen geben. diese erfahrungen aber sind real - von zahnweh über liebeskummer bis zu verlusterfahrungen (einem nahe menschen sterben - oder auch "gott" stirbt für einen, im gar nicht mal so übertragenen sinn). und was ist der auslöser solcher erfahrungen? daß die welt nicht wohlgeordnet ist (schon gar nicht "die beste aller möglichen" im sinne von "ollas leiwaund!", wie leibniz gern mißverstanden wird), sondern kontingent, und daß "gerechtigkeit" keine irdische kategorie des realen ist
life's a bitch - and then you die
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

