21-01-2024, 10:50
(20-01-2024, 15:22)Nils schrieb: „Der Glaube an Gott droht zu verdunsten.“ Dies sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, im September 2023. Wie die aktuelle sechste Kirchenmitgliedschafts-Untersuchung belegt, lag Bätzing mit seiner Einschätzung ziemlich richtig.Langsam kommen die Menschen dahinter, dass die (christliche) Mythologie einfach nur ausgedacht ist. Diese Phantasiegebilde ruhen auf antikem Hintergrund und auf "magischem Denken" (Taufe, Abendmahl und andere Riten).
(20-01-2024, 15:22)Nils schrieb: Selbst unter den Kirchenmitgliedern gab ein Drittel an, nicht religiös zu sein.Meines Erachtens sind diese Umfragen zu einfach und zu starr. Was heißt denn "nicht religiös". Das Wichtige ist die Gemeinde bzw. deren Gemeinschaft. Ich denke, dass vielen Menschen Gemeinschaft wichtig ist. Also sind sie religiös aber eben nicht fromm.
(20-01-2024, 15:22)Nils schrieb: Meine Meinung:Ach du liebe Zeit! Will da jemand den "Frommsprech" wieder einführen? Das ist doch genau der Kritikpunkt, das fromme Gewäsch aus der Mottenkiste antiker Mythologie.
Grundlegend ist es aus meiner Sicht sich der Säkularisierung der Gesellschaft entgegenzustellen.
(20-01-2024, 15:22)Nils schrieb: Es gibt die Erleuchtung. Es gibt die Heiligkeit. Es gibt Gott.Woher willst du/will man das wissen und wie nachprüfen?
(20-01-2024, 15:22)Nils schrieb: Es gibt authentische Gotteserfahrungen. Das muss die Kirche in den Mittelpunkt stellen. Die Menschen müssen einen emotionalen Gewinn von den Gottesdiensten und den Veranstaltungen der Kirchen haben.Nein "gibt es nicht"! im Sinne nachprüfbarer Aussagen. Es gibt bestenfalls die Gemeinde, die bestimmte soziale Standards vereinbart und vielleicht Nähe vermittelt. Alles autoritäre Gehabe ist da schädlich. Und zu behaupten, es gebe eine "authentische Gotteserfahrung" ist in diesem Sinne autoritär, weil die meisten Menschen sie nicht kennen bzw. aus historischer Erfahrung strikt ablehnen.
(20-01-2024, 15:22)Nils schrieb: Die heutigen Menschen brauchen dringend den Weg des inneren Glücks, der Liebe und der Weisheit. Sie brauchen in einer immer depressiver, einsamer und unglücklicher werdenden Welt die Unterstützung und Hilfe der Kirche.Warum? Und warum durch Kirchen? Und wer sagt, dass "die Welt" immer depressiver, einsamer und unglücklicher werde? Ich halte dies für eine angelernte Larmoyanz. Die geht soweit, dass Menschen jedes Riskiko vermeidend unzufrieden werden.
(20-01-2024, 20:54)Geobacter schrieb: Kirche bedeutet Gemeinschaft... das Wesentliche jeder Kirche ist die gemeinsame kulturelle Identität völlig unterschiedlicher Auffassungen von Spiritualität und somit auch unterschiedlichster Charaktere...Ja, genau!
(20-01-2024, 20:54)Geobacter schrieb: Wahnhafte Fanatiker sind das Problem aller Kirchen. Solche selbst-erleuchtete Egozentriker, die sich gar nicht vorstellen können, dass andere Mitmenschen nicht auch so fromme Ignoranten sein müssen wie sie, um dennoch glücklich zu sein.Erkennbar ist, dass Frömmigkeit bzw. Erleuchtung mit einer Selbsterhöhung einhergeht, und das wirkt unangenehm bis abstossend. Gemeinde ist ja gerade die Gemeinschaft der Gleichen ("auf Augenhöhe"). Den erleuchteten Meister braucht's nicht!
(20-01-2024, 22:24)exkath schrieb: Kirchen sind Gewerbebetriebe mit obskuren Geschäftsmodell.Da ist Wahres dran. Allerdings muss auch der soziale Ausgleich gesehen werden, den die Kirchen bzw. ihre karitativen Ableger leisten.
(20-01-2024, 23:38)Sinai schrieb: Papst Franziskus überrascht doch jede Woche mit einer anderen schrillen IdeeNö, eigentlich nicht. All seine Äußerungen haben den Grundtenor: Nächstenliebe und in diesem Zuge: sozialer Ausgleich (Armenhilfe)
@Sinai: Welche Idee findest du "schlecht" und warum?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard