(26-02-2024, 13:13)Reklov schrieb: Hallo exkath,
einer aus der Reihe der Biologen (Namen habe ich leider nicht mehr parat) meinte, dass es ja noch nicht erwiesen sei, ob wir vom Affen abstammen oder dieser lediglich eine Art Nebenlinie von uns bildet, welche es aus biologischen Gründen vorzog, nicht vom Baum herunterzuklettern, um fortan in der gefährlicheren Savanne unterwegs zu sein.
Das ist mal wieder vollkommen missverstanden von Dir. Dass Menschen von Affen "abstammen" (richtiger waere natuerlich, dass wir Affen sind), ist vollkommen unstrittig. Darueber gibt es keinerlei Zweifel.
Worueber es durchaus Diskussionen gibt, ist, ob unser naechster Verwandter, der Schimpanse, eventuell sekundaer "auf die Baeume gegangen" ist, und demnach der letzte gemeinsame Vorfahre von Schimpanse und Mensch schon Anpassungen an den aufrechten Gang hatte.
(26-02-2024, 13:13)Reklov schrieb: Nur weil wir also eine geraume Zeit mit den Affen gemeinsam auf den Bäumen turnten, bedeutet dies noch nicht, dass der MENSCH nicht schon stets (s)eine eigene Art bildete/darstellte (Genesis: "... ein jegliches nach seiner Art ...")
Nein, das ist ausgeschlossen. Wie gesagt, hier geht es um Missverstaendnissse. Wenn wir uns die Reihe unserer Vorfahren anschauen, so ist es relativ willkuerlich, ab wann wir von "Menschen" sprechen; nur darum geht die Diskussion.
(26-02-2024, 13:13)Reklov schrieb: Alles nicht so einfache zu deuten, denn die Spuren verlieren sich bekanntlich und der >missing link< ist nach wie vor auch nicht entdeckt, gefunden!
"Missing link" ist ein weitgehend bedeutungsloses, kreationistisches Buzzword, das aus einem missverstandenen Artbegriff geboren ist (die Kreationisten reden ja auch gerne von "Typen"). Es ist durchaus moeglich, dass wir diesen sogenannten "missing link" schon gefunden haben. Ob ein Knochenfund aus unserer direkten Vorfahrenlinie stammt oder einem Seitenast, sieht man den Knochen nicht an. Dass wir im Prinzip alle "Zwischenstufen" haben, ist aber trotzdem klar.
Man sollte sich in diesem Zusammenhang auch vom "Baum"-Modell von Abstammungsgrafiken loesen. Die Wahrheit sieht eher aus wie ein Geflecht. Lange getrennte Populationen haben sich bei Ausbreitung einer dieser manchmal auch wieder vermischt. Dabei geht's aber nur um Details, nicht um die generelle Entwicklung, die soweit klar ist.
Anscheinend ist ein solches Missverstaendnis von dem, was Arten eigentlich sind, und die fehlerhafte Annahme, Arten seien irgendwie ein stabiler Zustand, notwendig, um das Konzept einer einmaligen, menschlichen "Seele" zu retten; theologische Spitzfindigkeiten also, die mit der Realitaet eh nichts zu tun haben.

