(14-01-2024, 16:44)Reklov schrieb: u.a. wurde vom Menschen versucht, mit der Ontologie eine wissenschaftliche "Ordnung des Seins" aufzustellen, was "natürlich" nicht gelingen konnte
petronius
von welcher art "ontologie" sprichst du da?
imho ist die einordnung der metaphysik als "wissenschaft" durchaus fragwürdig
... ich meine die Einteilung des SEIENDEN, zu dem ja auch die Grundstrukturen der "Wirklichkeit" gehören. Metaphysik ist darin eingebunden. Dass dieses Wort vielen Leuten eine Art Unbehagen verschafft, ist aus versch. Gründen nicht nur bestens bekannt, sondern auch durchaus nachvollziehbar!

Zitat:Reklov
Das wissenschaftliche Erkennen des Seins und seiner Gliederung mit Hilfe von Deduktion oder Konstruktion alles Seienden aus gegenständlich gedachten Prinzipien führte leider zu nichts Greifbarem
petronius
das siehst aber auch nur du so
"Was einzelne Personen (auch Du) darüber denken, ist also stets nur eine rein persönliche Mutmaßung"
... das ist so richtig, aber Spuren, Belege und Messungen hören ja bekanntlich bei vielen "Erscheinungen" auf, z.B. bei den Quantenfluktuationen, bei den bisher ältesten Knochenfunden unserer Vorfahren, bei der Frage, WOHER eigentlich das Leben kommt (nicht wie es entsteht!) Was war vor dem BigBang? ... etc.
Die unbedingte Wahrheit der EXISTENZ kann sich zwar alle anderen Wahrheiten als Mittel zu eigen machen, bleibt aber nicht für alle Menschen allgemeingültig noch allgemeinverbindlich. - Sie ist nur im Hier und Jetzt gültig!!! Jede Art der Wahrheit wird von Individuen ergriffen, dennoch ist jede Existenz unvertretbar, denn hier verschwindet die Allgemeingültigkeit und Allgemeinheit in der Unbedingtheit.
Die Geltung der Subjektivität kann sich auf keine Weise auf die Allgemeinheit berufen. Es besteht im Denken nach wie vor ein äußerer Gegensatz zwischen der bedingten Zufälligkeit des Individuums und der Unbedingtheit der so gedachten ewigen Seele.
Dass, was Du eine "rein persönliche Mutmaßung" nennst, erfolgt nur durch das, was sich im Individuum "setzen" kann.
Das kann sein: Verstandesgegenwart des Bewusstseins, das Wahrnehmen, das Gefühl und das unterschiedliche Erleben des Daseins, geistige Bewegung, Möglichkeit des Selbstseins in einer jeweils unterschiedlichen geschichtlichen Gegenwart.
Als was und womit sich jemand einsetzt, allein als das und dadurch ergreift er die zugehörende Wahrheit, leider jedoch niemals DAS GANZE!
Ansonsten gäbe es weder Philosophie, noch diese Forum!

Gruß von Reklov