28-05-2024, 21:32
DerThreadstarter (@Aton) hatte nach dem (oder einem) Grund für Gott gefragt. Ich formuliere die Frage mal etwas weniger mehrdeutig: "Warum soll man davon ausgehen, dass es einen Gott gibt?"
Wenn ich @Reklov richtig verstehe, muss es einen "Urgrund" für alles geben, ohne den wir nicht darüber nachdenken könnten. Ich hatte eingangs schon geschrieben, dass es neben dem Urgrund keiner weiteren Urgründe bedarf und in den Religionen ein Gott oder mehrere Götter für diese Welt Urgrund genug ist bzw. sind.
Mir ist diese philosophische Aktion "Urgrund" suspekt. Denn sie verleitet tatsächlich weiter an dem infiniten Regress zu schrauben.
Schon die Überlegungen zur Kausalkette hat diese geradezu hypnotische Wirkung. Am Ende versucht man sich mit einer "ersten Ursache" aus der Affäre zu ziehen, wie weiland Baron von Münchhausen, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zog.
Der Mittelerde verhaftete Mensch kann sich weder eine unendliche noch eine einseitig begrenzte Kausalkette vorstellen. Das bringt mich auf die Idee, dass die Vorstellungen zu Kausalketten, also das Gesetz von Ursache und Wirkung nicht im Sinne der Vorstellungen aus Mittelerde entspricht.
Kosmologen und die Allgemeine Relativitätstheorie kennen eine Hintertür, das Problem auf elegante Art zu umgehen: Ereignishorizont, Singularität. So, wie ich mir die Sachlage denke, ist unsere ganze Welt, der Kosmos, eingehüllt in einen Ereignishorizont, der definiert wird durch eine Expansionsrate jenseits der Vakuum-Lichtgeschwindigkeit. Mindestens ein weiterer Ereignishorizont hüllt alle Schwerkraftzentren ein an deren Schwarzschildradius die Vakuum-Lichtgeschwindigkeit überschritten wird (Schwarze Löcher, Urknall-Singularität).
Warum schreibe ich das?
Wir sollten uns philosophisch von infinitem Regress und Urgründen verabschieden. Das sind Relikte aus Mittelerde. Schon die einfachen Begrenzungen in unserer Welt (hochtrabend: Ereignishorizonte), die im Wesentlichen durch die endliche Signallaufzeit und relativistische Effekte bedingt sind, verhindern jeglichen Rückgriff auf Urgründe aller Art. Die Natur unserer Welt sagt uns: Bis hierher gelten eure Erfahrungen und abgeleiteten Anschauungen und das war's!
Es handelt sich um eine eingebaute Verweigerung von Wirkung und Information von jenseits der Ereignishorizonte. Und ohne Information ist jede Spekulation null und nichtig, also existiert auch kein Urgrund.
Wenn ich @Reklov richtig verstehe, muss es einen "Urgrund" für alles geben, ohne den wir nicht darüber nachdenken könnten. Ich hatte eingangs schon geschrieben, dass es neben dem Urgrund keiner weiteren Urgründe bedarf und in den Religionen ein Gott oder mehrere Götter für diese Welt Urgrund genug ist bzw. sind.
Mir ist diese philosophische Aktion "Urgrund" suspekt. Denn sie verleitet tatsächlich weiter an dem infiniten Regress zu schrauben.
Schon die Überlegungen zur Kausalkette hat diese geradezu hypnotische Wirkung. Am Ende versucht man sich mit einer "ersten Ursache" aus der Affäre zu ziehen, wie weiland Baron von Münchhausen, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zog.
Der Mittelerde verhaftete Mensch kann sich weder eine unendliche noch eine einseitig begrenzte Kausalkette vorstellen. Das bringt mich auf die Idee, dass die Vorstellungen zu Kausalketten, also das Gesetz von Ursache und Wirkung nicht im Sinne der Vorstellungen aus Mittelerde entspricht.
Kosmologen und die Allgemeine Relativitätstheorie kennen eine Hintertür, das Problem auf elegante Art zu umgehen: Ereignishorizont, Singularität. So, wie ich mir die Sachlage denke, ist unsere ganze Welt, der Kosmos, eingehüllt in einen Ereignishorizont, der definiert wird durch eine Expansionsrate jenseits der Vakuum-Lichtgeschwindigkeit. Mindestens ein weiterer Ereignishorizont hüllt alle Schwerkraftzentren ein an deren Schwarzschildradius die Vakuum-Lichtgeschwindigkeit überschritten wird (Schwarze Löcher, Urknall-Singularität).
Warum schreibe ich das?
Wir sollten uns philosophisch von infinitem Regress und Urgründen verabschieden. Das sind Relikte aus Mittelerde. Schon die einfachen Begrenzungen in unserer Welt (hochtrabend: Ereignishorizonte), die im Wesentlichen durch die endliche Signallaufzeit und relativistische Effekte bedingt sind, verhindern jeglichen Rückgriff auf Urgründe aller Art. Die Natur unserer Welt sagt uns: Bis hierher gelten eure Erfahrungen und abgeleiteten Anschauungen und das war's!
Es handelt sich um eine eingebaute Verweigerung von Wirkung und Information von jenseits der Ereignishorizonte. Und ohne Information ist jede Spekulation null und nichtig, also existiert auch kein Urgrund.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

