29-05-2024, 14:17
(28-05-2024, 21:32)Ekkard schrieb: Wir sollten uns philosophisch von infinitem Regress und Urgründen verabschieden. Das sind Relikte aus Mittelerde. Schon die einfachen Begrenzungen in unserer Welt (hochtrabend: Ereignishorizonte), die im Wesentlichen durch die endliche Signallaufzeit und relativistische Effekte bedingt sind, verhindern jeglichen Rückgriff auf Urgründe aller Art. Die Natur unserer Welt sagt uns: Bis hierher gelten eure Erfahrungen und abgeleiteten Anschauungen und das war's!
Es handelt sich um eine eingebaute Verweigerung von Wirkung und Information von jenseits der Ereignishorizonte. Und ohne Information ist jede Spekulation null und nichtig, also existiert auch kein Urgrund.
da stimme ich absolut zu
aber auch rein pragmatisch: die (für uns mittelerdler "als einzig logisch vorstellbare") kausalitätskette kann nur willkürlich durch einführung eines "urgrunds", einer selbst bedingungslosen erstursache, abgebrochen werden. entweder durch ein "god did it", oder aber einen "urknall". für ersters spricht nichts - zweiteres ergibt sich wenigstens mathematisch durch zeitliche rückrechnung der naturgesetzlichen kosmischen entwicklung bis zu dem "punkt", über den sich schlicht nichts mehr (mathematisch gesichert) aussagen läßt
das finale "man weiß es halt nicht" bleibt, notwendigerweise. es durch "god dit it" aushebeln zu wollen, ist gedanklich unterkomplex und intellektuell unredlich. die vermeintliche "antwort" ist keine
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)