Ekkard schrieb:Und Unsinn ergibt sich immer dann, wenn Nichtwissen-können durch weltanschauliche Spekulation ersetzt wird.
... Gewissheit gibt es z.B. auch in der Physik in vielen Bereichen nicht! Man beobachtet zwar, aber der Grund liegt völlig im Nebel. Entsprechende Beispiele werden Dir ja bekannt sein.
Warum wiederholst du Aussagen, die ich selbst vor Jahren vorgetragen habe (keine Gewissheit!), als sei es die neueste Erkenntnis?
Stattdessen suchst du nach einer Art übergeordneten Grund, der angeblich "im Nebel liegt". Physik ist eben Beschreibung und zunächst einmal nicht Deutung.
@ Ekkard,
... wenn Physik Beschreibung ist - und nicht Deutung, wieso rafft sich dann ein Naturwissenschaftler dazu auf, ein Buch mit dem Titel DER GOTTESWAHN zu schreiben, in welchem er seine persönlichen "Deutungen" unter das Volk streut? Ich vermute, dass er und sein Verlag sich davon lediglich ordentlichen Umsatz erhofften!
(06-06-2024, 22:55)Reklov schrieb: ... überspitzt ausgedrückt: vieles, was sich nicht erforschen lässt, entfaltet dennoch seine ständige Wirkung auf uns!
Z.B. die Schwerkraft, die unerklärlichste der uns bekannten Kräfte!
Ekkard
Das ist doch einfach falsch: Was sich nicht erforschen lässt, hat keine Wirkung. Schwerkraft gehört nicht dazu! Sie lässt sich exakt beschreiben und man kann prima damit rechnen. Was an der durchaus wirkenden Schwerkraft ist "unerklärlich"?
Kräfte sind vorhanden, immer wenn Ladungen oder Massen vorhanden sind, wobei die Feststellung symmetrisch gilt: Ladungen oder Massen verraten sich durch (messbare) Kräfte.
Und es ist nicht zu erwarten, dass das morgen anders ist. Eine darüber hinaus gehende Erklärung ist nicht notwendig.
Was dir wünschenswert erscheint (ein "tieferer Sinn"), ist entbehrlich.
... hätte die Schwerkraft keine Wirkung, würde manches auf Nimmerwiedersehen davonfliegen! Jeder Physiker wird Dir bestätigen, dass jedoch kein Experte sagen kann, warum es sie gibt, obwohl man sie beschreiben und berechnen kann!? -
Ein "tieferer" Sinn in den rätselhaften Naturerscheinungen mag ja für Dich "entbehrlich" sein. Für zahllose, anders denkende Menschen aber nun mal nicht!
Bedenke zumindest: Deine Synapsen sind nicht die einzigen maßgebenden Impulsgeber für menschliche Denkweisen. Und was morgen sich ändern könnte, ist auch dir nicht zugänglich ...
(06-06-2024, 22:55)Reklov schrieb: ... Erfahrungen mit "Gott" beruhen nie auf konkreten Beobachtungen und esoterische Erfahrungen unterliegen gewissen Vorstellungen mit denen ein bestimmter innerer Weg gesucht wird.
Ekkard
... heißt konkret, dass sich "esoterische Erfahrungen" außerhalb der Realität im Kopf abspielen.
... heißt konkret, dass sich auch "naturwissenschaftliche Erfahrungen" im Kopf abspielen, - oder mit was sonst wird denn die Natur vermessen und "erklärt"?
(06-06-2024, 22:55)Reklov schrieb: Blinder Glaube ist Aberglaube. Glaube, gepaart mit Wissen, ist wiederum anders justiert. Nicht ohne Grund gibt es ja auch unter Naturwissenschaftlern Gläubige, wenngleich diese sich auch nicht an alte relig. Vorgaben ausrichten!
Ekkard
Was ist "Glaube gepaart mit Wissen"? Je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr entschwindet mir der Sinn dieser Aussage.
... den Sinn dieser Aussage verstehst Du weit besser, wenn Du Aussagen von Naturwissenschaftlern über ihren Glauben liest. Davon gibt es ja eine Menge, wie z.B. die von C.F. Weizsäcker. Dabei wird selbstverständlich nicht in mathematischer Formel-Sprache geredet.
(06-06-2024, 22:55)Reklov schrieb: Beobachten alleine reicht in keinem Falle aus, denn dabei kommen im besten Fall "leere Richtigkeiten" heraus!
Man denke hierbei nur mal an die Nichtlokalität und Verschränkung in der Welt der unglaublichen Quantenteilchen!
Ekkard
Wir müssen Beobachtung und Deutung sauber auseinander halten! Die Beobachtungen sind eindeutig und bestens belegt. Ferner gibt es mathematische Methoden und neuerdings Algorithmen, die erstaunlich genau vorhersagen, wie sich die "unglaublichen Quantenteilchen" verhalten werden.
Ich verstehe bestens dein Problem: Es gibt für uns als Bewohner von "Mittelerde" keine Erfahrung aus unserer Wohlfühloase für die Teilchenwelt. D. h. wir sind zur intuitiven Erfassung von Teilchen-Verhalten nicht in der Lage. Macht nichts, sagen die Physiker, unsere Algorithmen sagen das Ergebnis jedes dieser Experimente voraus. Darüber hinaus gibt es nichts zu verstehen.
Du empfindest eine derartige Einstellung als "leere Richtigkeit".
Da widerspreche ich dir. Was du möchtest, enspringt deinem Verhaftetsein in Mittelerde. Wärest du von Kindesbeinen an an die Herrschaft der Algorithmen gewöhnt, würdest du sie nicht als leer, sondern intuitiv als nützlich empfinden.
... auch Du bist ein Bewohner von Mittelerde, mit all Deinen unvollständigen Wissensinhalten! Das Wort Mittelerde begegnete mir übrigens vor vielen Jahren im Roman DER HERR DER RINGE.
Was aber soll man mit einem solchen Begriff aus der nordischen Mythologie schon groß anfangen? Schließlich sind wir ja keine Hobbits, die mit Elfen gegen Orks kämpfen.
Und dass wir uns hier auf einer Wohlfühloase befinden, ist auch nur teilweise korrekt, da zumindest bei uns im Land seit dem 2. Weltkrieg die Waffen schweigen!
(06-06-2024, 22:55)Reklov schrieb: ... mit dem Auge sehen, ist nicht schon = alles sehen können! Versuche es mal mit Deinem "inneren" Auge.
Bibel: >Sie haben Augen, aber sehen nicht ...<
Ekkard
Ja, ja - die Phantasie! Klar, ich kann allen möglichen Narrativen folgen und mich dabei wohl fühlen. Aber Narrative sind keine Erfahrungen. Ich kann bestenfalls lernen, wie ich ticke.
richtig ... bestenfalls kannst Du lernen, dass Du lediglich "naturwissenschaftlich" tickst, weil Du eben nur solche Erfahrungen machen konntest und deswegen auch nur diese Art von Erfahrungen gelten lassen kannst?
(06-06-2024, 22:55)Reklov schrieb: ... a priori gilt: Es kann nichts zu existieren anfangen, es sei denn durch etwas, das existiert.
Ekkard
Das ist objektiv falsch, wie dir schon mehrfach gesagt wurde. Die Prämisse einer Präexistenz als Bedingung für unser Dasein, muss fallen gelassen werden.
Ich gebe zu, das ist sehr schwierig zu erklären, denn in Mittelerde hat jedes Ding und jeder Vorgang eine Ursache oder Grund. Daran haben wir uns gewöhnt.
Aber im realen Universum mit seinen Ereignishorizonten wird etwas wichtig, was man gerne vergisst, weil es in Mittelerde keine Rolle spielt: Existenz ist an Information geknüpft. Für jede Feststellung - auch bereits in Mittelerde - müssen wir der Natur (den weltlichen Gegebenheiten) eine wenn auch kleine Wirkung (eben die Information) abtrotzen. (Haben wir bei der Entwicklung der Quantenmechanik lernen müssen.)
Daher ist die Aussage: "Es kann nichts zu existieren anfangen, es sei denn durch etwas, das existiert." davon abhängig, dass die Natur diese Information zur Verfügung stellt, egal, was in meinen Kopf dabei vor sich geht, oder ob ich mich damit abfinden kann.
Wenn nun Bereiche unserer Welt hinter Ereignishorizonten versunken sind, so gibt es von dort keine Information - gar keine. Das heißt schlicht: Die Prämisse gilt nicht und unsere Welt kann ohne jede Präexistenz existieren und übrigens auch einfach verschwinden (was uns nicht auffallen würde).
... ich entgegne, dass es nicht objektiv, sondern nur "subjektiv falsch" ist! - Und "fallen gelassen werden" muss schon mal gar nichts, nur weil (d)eine naturwissenschaftliche >Deutung der WELT< es so vorzieht! - Die Natur stellt uns Menschen eben nicht alle Informationen zur Verfügung und keiner von uns vermag hinter die unbekannten Ereignishorizonte zu blicken. Deswegen bilden sich nun mal unterschiedliche Aussagen zum Dasein im Sein! (Nicht nur in diesem Forum!)
Ohne Präexistenz kann wohl nichts anfangen zu existieren. - Und wenn unser Sonnensystem in ferner Zukunft "verschwindet", wird uns das auch nicht auffallen, weil ein Astrophysiker anmerkte, dass beim Verlöschen unserer Sonne und der damit zunächst einhergehenden Vergrößerung des Helium-Wasserstoff-Balls die radioaktive Strahlung dermaßen ansteigen wird, dass bereits ca. 300.000 Jahre vor dem Planeten-Brand jeder Lebenskeim in Flora und Fauna "unfruchtbar" werden wird.
Kein menschliches Auge, so der Physiker, wird also die "Götterdämmerung" live erleiden müssen. (Auch nicht schlecht!)
Gruß von Reklov

