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unverständliche religiöse Urteilsfindung
#8
Hallo Moski,
Zitat:...und muss sich in aller Öffentlichkeit vorwerfen lassen, dass sie nicht tot ist. Denn was hätte ein Vergewaltigungsopfer unter den gegebenen Umständen tun können, um nicht straffällig zu werden? Ein No-Win-Situation. Einziger Ausweg: ... um der Strafverfolgung zu entgehen.
Wenn es also solche Gesetze gibt, die eine Bestrafung von Straftatopfern vorsehen, dann müssen diese geändert werden. Und zwar sofort und bedingungslos. Aber da es sich hier im konkreten Fall um das Urteil eines religiös geprägten Gerichtes handelt, wäre das eine tiefgreifende Änderung in der Religion. Eine zu tief greifende Änderung, die schlussrichtig nie erfolgen wird.
Ok, so kommen wir dm Punkt naeher, um den es da geht.
Eins ist Dir dabei noch nicht so klar. Es handelt sich mitunter um Laender, in denen es noch keine Epoche eines moderneren Lebensgefuehls gab. etliche liegen in Afrika.
Da war zum Beispiel Aethiopien beruehmt als das Land "ohne Diebstahl", und es gibt durchaus erstaunliche Beispiele von penibler Ehrlichkeit, wie sie hier nicht vorkommen wuerden, ausserdem haben grad deshalbb zur Zeit Kaiser Haile Selassies alle afrikanischen Fluggesellschaften ihre Flugzeuge in Aethiopien warten lassen, um sicherzugehen, dass nicht nachher ein paar Ersatzteile fehlen und das Flugzeug ins Risiko geriet (nicht immer weil etwas gemopst wurde, sondern auch, weil jemand zu sorglos sein koennte, wenn ein Ersatzteil eben mal nicht beschafft werden koennte und man liesse das kaputte da wo es ist und erwaehnt das niichtmal - auch ein Aspekt von Ehrlichkeit).
Sie hatten (oder haben noch?) dazu auf den Doerfern, wo nunmal die meisten Buerger lebten, eine fuer Europaeer unvorstellbare Rechtsprechungsform der Pauschal-Haftung fuer das Prinzip, dass keine Straftat ungesuehnt bleiben duerfe:
Nimm an, es wurde ein Durchreisender trotz alledem um etwas bestohlen, sagen wir mal sein Kompass ist weg seit dem und dem Ort.
Man haette das Dorf zusammengerufen, nachdem alle suchten, ob der nicht doch nur rgendwo verloren herumliegt. Prinzip ist: Da geschah ein Diebstahl und dem Wert gemaess muss das "gesuehnt" werden. Das ist nicht dasselbe wie Bestrafen, wohlgemerkt, es soll nur die Verletzung der "Heiligkeitspflicht, in diesem Volk nicht zu stehlen", beruhigt werden. Das wollen alle Beteiligten wegen ihrer Wuerde so.
Vor dem Richter sitzen nun alle im Ehrenschmuck ihrer Waffe im Kreis, in Zehnergruppen, und jede Gruppe disputiert herum, vor Augen des Gerichtshofs, bis sie einen ausgeguckt haben, der der Dieb gewesen sein "soll".
Dann setzen sich die Ausgeguckten ohne ihre Ehrenwaffe in die Mitte aller und disputieren weiter, untereinander, wer von ihnen "es gewesen sein soll", und in ihrer Vorstellung geht das deshalb, weil sie meinen, durch ein unbewusstes laengerfristiges Fehlverhalten im sozialen Alltag der Veranlasser dazu gewesen sein zu koennen, dass da irgendwer doch etwas stahl,
also finden sich unter ihnen die geizigeren, herzloseren, leichtsinnigeren unter den Einwohnern, all solche, die jemanden so erbittert oder entmudigt haben koennten
- und das ist nicht selbst bereits eine Straftat, aber "verdient vor dem Himmel eine Massregelung", denn so moechte diese Bevoelkerung auch nicht sein, dass man ihretwegen zu Gesetzesbrechern wuerde
Sie bekommen viel Zeit, untereinander abzuwaegen, wer sich die Gerichtsstrafe nun "leisten" kann oder wer es unter ihnen ist, der sein Fehlverhalten am wenigsten gezuegelt hatte, bisher.
Das gibt ihrem Gerechtigkeitssinn durchaus viel Raum, denn Gerichte koennen gesetzlich - wie ich sagte - nie schon auf jede Situation vorbereitete gerechte Gesetzt haben, die dem Gerechtigkeitssinn vollkommen entsprechen.
Schliesslich schicken diese aus dem inneren Palaver den zum Richter, der "es gewesen sein soll", und der erhaelt seinen Richtspruch, sei es er muss Ersatz des Wertes, zusaetzlich eine Suehnegebuehr und zusaetzlich die Gerichtsgebuehren bezahlen, sei es, man hat im Gesetz eine Pruegelstrafe oder etwas Schwerwiegenderes festgesetzt.
Dies Urteil bekommt nun dieser vollstreckt.
Dann ist das wieder ein Ehrenmann, denn er nahm von der Gemeinschaft den nachteiligen Verdacht, der alle belastete, bei ihnen werde gestohlen. Sie kannten es nicht, dass man jemanden schief ansehn duerfte, weil er vor Gericht mal verurteilt worden ist, denn damit, dem Gericht um des Gemeinschaftsfriedens willen die Entscheidung zuerkannt zu haben, ist das ein ehrenhaftes Volk und der Empfaenger des Urteils nun auch.
Insofern, dass die ganze Gemeinschaft den Vorfall unangenehm fuer sie alle fand, und das Tragen des Urteils sicher auch mal sehr unangenehm war, bestaerkte das auch bei allen den Wunsch, niemals ausgeguckt werden zu muessen wegen eigener Charaktersuenden. Jeder der Ausgeguckten hatte einen Spiegel vorgehalten bekommen, wie sehr er damit, so wenig an die andern zu denken, andern weh getan hatte.

In unserm hellenisch-roemisch gepraegten Rechtssystem, da gibt es das gar nicht, dass jemand auf sich nehmen darf und soll, was nicht genau er in Person "verschuldet" hatte.
Wir haben sogar eine soziale Untugend hochgezuechtet, dass einer, der nachweislich eine Straftat beging, auch dafuer wen anders als Veranlasser beschuldigt, etwa: seine Eltern seien zu streng, zu weich, zu klammernd gewesen oder seine fruehen Bezugspersonen haetten ihn /sie unertraeglich gedemuetigt, oder es sei eine aus andern Gruenden so schwere Kindheit der "Grund" gewesen, nun so Sachen getan zu haben.
Vielfach wird das dann auch - etwa durch psychologische Gutachter unterstuetzt, objektiviert und als straf-mildernder Grund anerkannt
- aber unser Gesetz wuerde nun nichtmal darin korrekt vorgehen, auch diese nun eigentlich dieses konkreten Unrechts beschuldigten Eltern, Beziehungspersonen etc auch mit Anklage und Verteidigng und Richterspruch einer gerechten Beurteilung zu wuerdigen, a) ob es so war und b) ob diese dafuer konnten.
Taete man das, nach demselben Prinzip, dann koennten auch diese sagen: Wie konnte ich anders handeln? - und so kaeme man bis zum ersten Vorfahren rueckwaerts, verschiebend und verschiebend, und landete dann bei dem "Adam" als dem, der damit angefangen habe.

Das seh ich als das an, was man "Erbsuende" meint.
Das ist aber doch abtraeglich jeder Eintracht mit andern und bewirkt auch, dass man zoegert, irgendwessen Eltern werden zu wollen, weil man dann doch auch wieder ungefragt deren Suendenbock sein muesste, wenn diese mal andern etwas Boeses antun, absichtlich oder aus Versehen.
Es wird dann auch die eigene Gemeinschaft im Ansehen sinken, die man als anonym schaedlich im Regen stehn laesst, weil sie so "viele" Verursacher enthalten haben muss, dass diese oder jene ueble Sache von einem getan wurde, den sie ja nicht offenbarte - weil sie es nicht kann, wenn sich jeder davor drueckt, "es gewesen" sein zu wollen.

Deren "schlechter ruf", der in dieser Weise entstand, faellt dann ja wieder auf jedes Mitglied zurueck, also verachten wir vielfach unsere eigne Nation, unsere eigne Religionsgemeinde, unsere Schulen und unsere Eltern, distanzieren uns, dispensieren uns ganz alleine von "denen" und hacken nun, so "befreit von jeder Mithaftung" auf diese genauso wie auf andere pauschal und ungebremst los, wo immer uns etwas auffaellt, das uns nicht gefiele.

Als "wir" Europaeer seinerzeit Kolonial-Kriege gewonnen hatten und den Voelkern europaeische Gerichte mitbrachten, fiel z.B.in Westafrika einigen frz. Richtern auf, dass von der Bevoelkerung immer mal wieder Leute verklagt wurden, sie seien als Hexe /Hexer die Ursache fuer z.B. Missernte, Viehsterben, Seuchen, Brandkatastrophen.

Die aufgeklaerten Richter dachten nun, es erfreue die Angeklagten und bringe ihnen Sicherheit und Wuerde, wenn man nachwies, dass sie das gar nicht verursacht haben konnten, zumal es Wege der Hexerei der Logik nach doch auch gar nicht geben koennte, wie sie es gemacht haben sollten, z.B.zum "Tatzeitpunkt" nachweislich ganz woanders seiend. Sie waren ziemlich ueberrascht, wenn dann aber gerade diese Angeklagten die Gerichte geradezu anflehten, verurteilt zu werden, sogar wenn darauf Todesstrafe gestanden haette - denn diese sahen im Urteil und Bestraftwordensein die Wuerde ihrer menschlichen Rehabilitierung in dieser und in jener welt nach ihrem Tode.

Vielleicht verstehst Du nun besser, was vielleicht in ganz anderen Heimaten der Hintergrund mancher Urteile sein kann - ich sage kann - die in unsern Augen sehr eigenartig wirken, und was den Islam angeht, wird das doch schon lange nicht mehr von allen Muslimen zugleich so getan, so empfunden oder so gewuenscht. Es ist nur eben in einigen Regionen noch ein verankertes Rechtsgefuehl, dieser geschilderten erweiterten Art, sodass sie im Hinblick auf dieses dort solche Urteile noch faellen muessten und wuerden, um vom Volk nicht in die Wueste gejagt oder auf den Mond geschossen zu werden.

Es ist heute eben in manchen Ecken der Welt auf saekularem Wege ein Nachrichtennetz da, das z.B.Dir aus egal-woher alles meldet, was Du hier gegen den Islam zusammengetragen vortrugst, und die Datentechnik erlaubt es, das je Gewuenschte rasch anzureichern.

Die oben geschilderten Verhaeltnisse achteten doch aber auch auf soziale Werte, die es wert sind, wert sein koennen oder sollten, seit Beginn der Menschheit, Harmonie und Wuerde einer gesellschaftlichen Entitaet rein zu halten von diffusem Verdacht, und jene zu belohnen, die eine "Schuld" auf sich nehmen, soweit an die Ereignisse angepasst, dass sie die ja auch mit etwas verknuepfen, was wir ueber den Umweg der Tiefenpsychologie doch auch kennen: das jemand anderen dazu veranlasst haben, eine Tat zu begehen, die schadet, indem sie es so herum konkret ahnden, wenn jemand den andern das Leben mit ihm so erwscherte, durch "unueberwindlichen" Jaehzorn, Stolz, Traegheit, Neid, Gier, Geiz, Hass, Rachsucht, Leichtsinn etc, was der katholische Beichtspiegel als die "7 Todsuenden" zusammenstellt.

Diese Gruppe der "Charakterfehler" wird so definiert, dass dieser Mensch es staerker als die andern nicht einfach auch lassen kann, in einer Gemuetsverfassung weiterzuverharren, wenn es keinen "Grund" mehr zu einem solchen Affekt gibt, und "jeder andere" haette das nun schon gelassen, um wieder gemuetlich mit den anderen das naechste gemeinsame Ding zu tun.
Derjenige ist z.B.sogar neidisch auf jemanden, der wirklich schon kaum etwas hat, ueber das der sich freuen koennte, aber z.B. schoene Augen haette der Arme doch - und das koennte dieser trotzdem nicht ertragen und arbeitet dran, dem auch das noch zu vermasseln.
Oder derjenige hasst und hasst, fleissiger dabei, dem Gehassten zu schaden wie ein Liebender waere, den Geliebten zu preisen, und kann es nicht verwinden und nicht auf sich beruhen lassen, solange es das einmal Gehasste noch gibt.
Oder derjenige kann sich nicht trennen von dem, was er zu eigen hat und meint, es unendlich weiter anmehren zu muessen, und teilt (unter vielerlei Vorwaenden) nichtmal bei einer Hungersnot etwas von seinem Eigetum, selbst wenn das iinzwischen verschimmelt und ein sinnloser Besitz wird.

Dies nennt man Todsuenden, weil man sich mit solchen zusammen sein muessend nichtmal den Himmel vorstellen kann.

Da es so etwas aber anscheinend als angeborene Veranlagung gibt, nennt unser Rechtssystem das eine "psychopathische Persoenlichkeit" und gewaehrt dem zwar eventuell die Zuerkennung einer gewissen Erwerbs-Minderung, aber vor Gericht keine Strafmilderung. (Deutsches Recht)

Gelingt es jemandem aber, trotz dieser Veranlagung keine Straftat zu begehen, kann der trotzdem andere in Taten getrieben haben, aus seelischer Notwehr heraus. Hier, wenn wir sowas feststellen, wuerden also den, der nun etwas in Paragraphen Erfasstes getan hat, milder verurteilen oder auch freisprechen, sogar wenn die Tat massiv war wie Mord.
Fuer das indirekte Verursachen wuerden wir aber keinen Paragraphen haben, nur fuer eine direkt diese Tat getan haben wollende Anstiftung.

Ein Mensch mit einer solchen Psychopathie kann durchaus auch Zeiten haben, wo er wuenscht, er haette diesen gemeinen Trieb nicht, denn es faellt einem ja auf, wenn sich die Gemeinschaftlichkeit der andern von einem zurueckzieht.

Vor sich selbst hatte er/sie das aber doch natuerlich oftmals auch gerechtfertigt gehabt, etwa deshalb weil zuweilen ein Appell an jeden in der Gemeinschaft genau diesen Affekt aufzubringen verlangt, aber nur kurz. Politiker, Lehrer und Prediger fordern etwas in der Richtung doch mitunter dringend vom ganzen Volk, es sollte mehr davon zeigen.
Da war so etwas also auch mal gefragt: Mutig etwas zu bekaempfen (Hass), wirtschaftlich und sparsam zu Sein (Habsucht), Selbstbewusstsein (Hochmut)... - denn zu jeder "Todsuende" gibt es eine mit dieser verwandt scheinende Tugend.
Tugend ist es vielleicht, wenn man sie auch unter Ruecksicht auf den Naechsten und die Gemeinschaft lassen kann.

Oder derjenige bemerkt, was er angerichtet hat mit einem noch Arglosen, der ihm /ihr vertraut hatte, nicht ahnend, womit er diesem Charakterfehler ins Schussfeld geriet. Das beschaeftigt ebenfalls den alten Orient sehr. Sie fuerchten den "Boesen Blick", sowie jemand gelobt wird (Schneewittchen-Stiefmutter-Syndrom) und die Gier, falls jemand zeigt, dass er etwas hat, was nicht jedermann hat.

Es kann dann passieren, dass derjenige sich nun selbst nicht mehr mag, sowie er sich mal aus den Augen der andern her objektiver besieht, und nun dazu immer wieder ansetzt, dies Verhalten zu lassen, wenn er schon gegen diesen dissozialen spontanen Trieb nicht viel erreichen kann. Dessen Dasein ist objektiv schwer. Er sucht vielleicht fuer sich Bedingungen, die moeglichst wenig Gelegenheiten geben, den Antrieb zu verwirklichen, und dadurch findet er Frieden mit sich selbst.

Hat so jemand aber darin auch keinen Erfolg, moechte er vielleicht aus sozialer Sehnsucht wenigstens eine Strafe, um nicht am Ende den Lebensmut ganz zu verlieren.
Das gilt sogar fuer manche jener "Moechte-gern-Hexen", ueber welche die Kolonialrichter staunten.

Sie begriffen es nicht, warum jemand sich fuer etwas strafen lassen wollte, nur weil dessen Engeborenen-Gemeinschaft diesen irgendwie - buchstaeblich "irgendwie" - als Verursacher eines Schadens definiert hatte, den doch "ganz klar" Bazillen, Wetter, wilde Tiere anrichteten. Es stellten sich ja sogar Leute, die nichtmal irgendetwas mit magischen Worten oder Praktiken je zu tun gehabt hatten, sondern die eher noch durch solche Praktiken "eruiert" worden waren, in einem mehr oder weniger nur assoziativen Zusammenhang mit diesem Schaden zu stehen.

(Es kam uebrigens bei allen angetroffenen Konfessionen gleichermassen vor, wo es noch uralten Ortstraditionen entsprang, was dann als "Ammenmaerchen, Aberglaube" bezeichnet wird).

Zurueck zur Gegenwart: Eins ist klar, dass Europaeer diese unseren 2500 Jahre hellenischen Personen-Vereinzelns intus haben. Es sollte auch einleuchten, dass das den Rest der Menschheit nicht genauso tief erreicht haben kann. Wir sind daher aber auch nicht mehr so herzliche und so selbstverstaendliche Gemeinschaften, sondern im Moment, verursacht durch die Gipfelung in aeusserst quaelerischen Revolten gegen jede "alte" Ordnung, die sich bei uns noch finden liess, ist bei uns eine Art anonym austauschbarer Weltbuerger zu finden, der von unserm Sprachgebrauch und seinem eignen Gefuehl her noch auf Dinge hoechsten Wert legt, die man weder ihm noch anderen verletzen soll.

Zum Fall der vom Vater missbrauchten Toechter: wie gehn wir denn mit diesem Wert der sexuellen Unversehrtheit um - zu was denn ueberhaupt noch, wo inzwischen schon halbe Kinder es fuer ok ansehn sollen, von sich aus mit jedem, dem sie es gewaehren moegen, beizuschlafen, aber beliebig auch jedem anderen nicht, ohne Mass und nichtmal auf laengere Zeit an so einem "erwaehlten" Mitmenschen haften muessend oder brauchend? - Dies ist doch erst seit kaum 30 Jahren so extrem oeffentlich gefoerdert und promotet worden.

Genau seit der Aids-Instrumentalisierung hat man nicht etwas wie vorher zur Verhuetung der Ausbreitung einer damals als sehr-schnell-toedlich propagierten neuen Seuche zur Vorsicht mit der Gelegenheit zur Ansteckung aufgerufen, sondern - als sei nun der Tag unserer Selbstausrottung gegeben - ueberall jede sexuelle Hemmung ignoriert, auch schon Schulkinder mit unzuverlaessigen Verhueterli versorgt und nun das Moment der vernuenftigen Eigenverantwortlichkeit komplett dem fuer seine Kopflosigkeit doch bekannten Moment ueberlassen, dass jemand zum Beischlaf mit jemand anderem schreitet - und nun auch ganz ungeachtet, ob gleich-oder-andersgeschlechtlich, und ohne Bezug darauf, wer denn nun Kinder fuer morgen bekommt und sich denen zuwenden moechte. Diese treibt man so nebenbei ab, ausser wenn die als jetzt genau wuenschenswert "passen", an der Erzeugung Beteiligte jagen einander weg von manchem Kind, und das Kind meint nicht selten zu Recht, dass da irgendwas nicht stimmt: man bemerkt es nicht wirklich als auch "jemand". Wissenschaftler beginnen soeben, zu pruefen, ob man nicht aus Gewebszellen Spermien ersetzen koenne, also jeglichen Zusammenhang zu einer Partnerschaft zweier Eltern ganz aufheben koennte (damit ist nicht das "Klonen" gemeint, sondern die Entbehrlichkeit maennlicher Samenzellen insgesamt ist angezielt).

Will jemand verweisen auf seine Ehe oder sein Entsagungs-Vorhaben, faellt aber einem ins Auge als jetzt-genau begehrenswert, dann "soll" der auch das lassen, damit dies momentan dessen Leib benutzen wollende Person das mal eben auch kriege. Also niemand duerfe Nein sagen - mal knapp noch wird gewaehrt, dass jemand es als "ich - will - jetzt - hier - mit Dir - wirklich nicht!" formuliert

- unsere Intellektuellen sind aber noch gar nicht zuende damit, denn da gibt es schon erste Lust am kuenstlerisch durchgestalteten Inzest, am Versuch, wie es mit irgendwelchen Tieren waere, die einige Filme, Buecher und Theaterstuecke uns inzwischen als "auch-einfuehlbar" vorstellen, wenn es dramaturgisch und poetisch "gekonnt" vorgetragen wird. Also wir loesen soeben alles auf in Dinge, ueber die man doch denken, reden und probieren Muessen duerfe.

Das zu erfahren ist fuer etliche unserer Gaeste oder Neu-Mitbuerger aus den anderen Welten erstmal auch ein Kulturschock. Es ist auch einer fuer sehr viele, die hierzulande vor mehr als 50 Jahren geboren sind - ich gebe zu, auch fuer mich. Nur bin ich ja noch nicht mit dem Stutzen fertig und beobachte noch, was das werden soll.

In deren Heimaten zu gehen und aus unserer Palette der Denkbarkeiten Ideen und Praktiken dort zu verbreiten, darin sehen wir "natuerlich" kein Problem. Wir sind nicht wenig arrogant, selbst die Naiven hier.
Auch wir kommen zum Missionieren unseres Gedankengutes - egal wie wenige dies oder das meinen - heute ohne Waffen zurecht. Wie es die Ahmadis sagen: Wort ist eine Macht. Man muss also nur mit der Sprache klarkommen, am einfachsten wenn sie technikbedingt recht viele auch erlernen. weisst Du, dass in manchen Staedten Afrikas fast nur Englisch gesprochen wird, weil da so viele Staemme verschiedener Sprachen nicht anders zurechtkommen, deren Mitglieder da landeten?

Ziemlich sicher wird das auch in jenen andern Kulturen die Gesetze aendern, auch in Scharia-Gerichtshoefen, schon weil es ja auch einen modernen Pan-Islamismus gibt, nicht nur den der Terroristen-Schicht, sondern auch den der dem Islam eigenen Intellektuellen, und den, den wir ihnen aufdraengen, wann immer wir es ignorieren, dass es da ganz verschiedene gewachsene alte Gemenschaften gab und gibt, die mehr politisch bedingt ein locker islamisches Dach hatten.

Nach wie vor sind es Rohstoffe und Ortsprodukte ferner Laender, auf die unser Komfort angewisen ist, und indem wir denen nun etwas gerechter auch etwas von diesem Komfort bekannt machten, beschleunigt durch unsere Asylrechte und Menschenrechte, sind davon viele nun auch Mitverbraucher und selbst Kaufleute genug, sich Maerkte zu erschliessen.
Daran haften wiederum Ideen aus unserem hellenischen Individual-Prinzip und des Rechts jedes Menschen, sich von allen anderen loszusagen, und auch Sprachen wie Englisch, die nun bequemerweise auch fuer das Internet den Empfang unserer Meinungen steigert.

Wird denn, in Konsequenz all dessen, eine Zeit "besser" werden, wenn es "geschafft" ist, dass ein Vater gar keine Verwaltigung mehr zu tun "braucht", indem es eventuell seiner 11-jaehrigen Tochter hin und wieder in den Kram passen taete, dass sie ihn in ihr Bett haben will?
So etwas bahnt sich in Europa doch schon in letzter Konsequenz an.
Ich wette, es gibt jetzt schon kein standhaftes Argument mehr dagegen, dass es so-herum jemand zur "freien" Berechtigung eines Kindes (im Gegensatz zu einer gesetzlich wahrscheinlich noch nichtmal formulierten Straftat) machen wuerde.

Es wurden ja schon hierzulande Gesetzesvorlagen eingereicht, das erlaubte Beischlafalter von 16 auf 12 herabzusetzen, und, dass Kinder ab 12 es ihren Eltern gegenueber nicht mehr bekannt machen muessen, sich regelmaessig die "Pille" beim Arzt abzuholen.
Das letztere ist ernstlich in Arbeit, dass der Arzt es dann den Eltern verschweigen muss.

Nun mach Dir klar, welch gewaltige Distanz an Denk-Historie sich da aufspannt, zwischen einer Mentalitaet, die u.U.eine persoenliche Rahabilitation darin sieht, sich mit einer empfangenen Pruegelstrafe des theoretischen Tatbestands "unfreiwilligen de facto Mit-Ehebruchs" zu erledigen - dort bringt das ja weder Peinlichkeit noch Schand in den Augen jener Oeffentlichkeit mit sich - sie kennen ja den Hintergrund und die Zusammenhaenge, die es im Alltagsleben dort haette. Nur uns ist das fremd und scheint ungeheuerlich unfair.

Dort gibt es vielleicht auch die ebenso irgendwo heimisch uebliche Loesung, nach verhaengter Pruegelstrafe ein solches Maedchen, noch bevor sie geschlagen wuerde, zur Ehefrau zu waehlen, dort, wo man normalerweise eine Frau als erster und einziger heiraten will, also im Prinzip nur unberuehrte Jungfrauen waehlt.

In dramatischen Spielfilmen meldet sich dann "natuerlich" nur ein alter, haesslicher und ziemlich boeser Mann, und das Maedchen kaeme vom Regen in die Traufe. In unsern eigenen Maerchen kaeme ein schoener junger Ritter, den dies Kind schon lange verehrte und nur nie gewagt haette, auf seine Liebe zu hoffen. Die Realitaet vor Ort wird wohl eine staedtische Vernunftehe mit nicht geradezu Abscheu voreinander erbringen, also etwas aus dem Mittelfeld, nicht doll, aber auch nicht boese.

Wie ich schon sagte: ueber jenen konkreten Fall wissen wir hier doch ueberhaupt nicht genug, um zu wissen, was Sache war. Aber gefragt nach denkbaren Hintergruenden, wie es zu so etwas kommen konnte, ist es nicht der Islam als solcher, dass der eine Verschlechterung der Rechts-Situationen lebendiger Mitmenschen erzeugt haette, sondern ein solches Ergebnis als Urteil waere lediglich heute nicht mit unseren Gerichten gesprochen worden. Ich wuerde nicht ausschliessen, dass vor nur 150 Jahren aber etwas so Aehnliches auch in Europa irgendwo verhaengt worden sein koennte.

Noch naeher, zeitlich: wozu waren wir Aufgeklaerten unter Kommunisten und NS-Medien imstande?
Vergessen wir nicht allzu einfach, wieviele Menschen "den schwarzen Peter" gezogen hatten, insgesamt etwa jeder Dritte, und was mit deren unverletzlichem Schamgefuehl, ihrer Eigenbestimmug und ihren Menschenrechten geschah, weil es in der Ideengeschichte immer wieder einfach beiseitegeschoben wird, was da "schief ging", doch die Idee sei immer noch richtig, in der Spur weiterzudenken?

mfG WiT
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RE: unverständliche religiöse Urteilsfindung - von WiTaimre - 05-05-2007, 10:53

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